Die Halle ist in dunkles Licht getaucht. Sekundenlang ist es still – bis plötzlich eine donnernde Explosion von grün-weißem Pyro die Stille zerreißt.

 

Eine gewaltige Salve jagt in die Luft, Lichter flackern auf, Flammenwerfer an der Rampe schießen in die Höhe, das Logo von RSW FULL FORCE IMPACT erscheint auf der Videowand. Der Jubel der Zuschauer ist ohrenbetäubend.

 

 

 

R S W

 

FULL FORCE IMPACT 2015

 

 

Franky van Beuyten: „DAS IST ES! DAS IST FULL FORCE IMPACT 2015! WIR SIND LIVE AUS DER RSW ARENA IN VANCOUVER UND WAS FÜR EIN ABEND UNS BEVORSTEHT!“

 

Luke Miller: „Die Halle ist bis auf den letzten Platz ausverkauft, die Fans toben – und kein Wunder: Heute Nacht wird Geschichte geschrieben! Ein neuer Full Force Champion wird gekrönt – doch das ist längst nicht alles!“

 

Die Kamera schwenkt über das tobende Publikum: Plakate und Fans in Shirts ihrer Lieblingswrestler wohin das Auge reicht.

 

 

Franky van Beuyten: „Wir haben das große Finale des Full Force Titelturniers, wir haben das heißerwartete Triple Threat Match um den Zero-G Championship... und wir haben die Revanche um den ATHENA Titel!“

 

Luke Miller: „Dianna gegen Roxanne Chaykin – ein Rematch, das sich niemand entgehen lassen sollte. Zunächst haben wir aber noch die beiden Halbfinalbegegnungen, um zu sehen, wer das Finalticket löst: Ghodirah trifft auf Drian Vanden und danach werden wir sehen, ob Halo oder Jack Vegas das Finale komplettiert!“

 

Franky van Beuyten: „Und was ist mit Duran Arlington? Der hat sich in der letzten Hard Wired Ausgabe gegen Scott Trevin halb in Stücke schlagen lassen – aber er hat’s gepackt, er hat’s durchgezogen – und er geht mit dem Zero-G Gürtel ins vielleicht härteste Match seines Lebens!“

 

Luke Miller: „Arlington. Genious. Clifton. Drei Männer – ein Traum – ein Titel. Und ein absolutes Dream-Match für jeden hier in der Halle und zuhause an den Bildschirmen.“

 

Noch während die Kommentatoren ihre letzten Worte sprechen und die Kamera über das euphorisierte Publikum schwenkt, geht plötzlich das Licht in der Halle wieder leicht zurück. Auf der Videowand beginnt eine neue Sequenz: Das Wappen der Stadt Vancouver erscheint, begleitet von einem majestätischen Trommelwirbel.

 

Luke Miller: „Moment… was ist das denn jetzt?“

 

Franky van Beuyten: „Wir kriegen gerade rein – das ist das offizielle Polizeiorchester der Stadt Vancouver!“

 

In Reih und Glied marschieren sie auf die Rampe: Trompeten, Posaunen, Klarinetten und in der Mitte donnern mächtige Pauken. Die Musiker tragen dunkelblaue Galauniformen mit silbernen Abzeichen, weiße Handschuhe und hochglanzpolierte Stiefel. Zwei Fahnenträger schreiten stolz voran – eine mit der Flagge British Columbias, die andere mit der offiziellen RSW-Flagge.

 

Luke Miller: „Wow… DAS ist mal ein Einstieg! Vancouver rollt den Klangteppich aus!“

 

Das Orchester positioniert sich feierlich am unteren Ende der Rampe. Mit einem donnernden Kommandoeinsatz setzen die Bläser ein – eine monumentale, dramatische Fanfare hallt durch die Arena, getrieben von bombastischen Paukenschlägen. Die Zuschauer sind für einen Moment wie erstarrt… doch dann brandet tosender Applaus auf, begleitet von Standing Ovations.

 

Franky van Beuyten: „Man kann von dieser Stadt halten, was man will – aber Vancouver liebt Wrestling.“

 

Ein letzter Tusch. Die Fanfare endet auf einem majestätischen, lang gehaltenen Akkord. Die Musiker salutieren, das Publikum jubelt, einige Zuschauer reiben sich mit breitem Grinsen die Arme. Nun tritt unter dem Applaus der Zuschauer Jeannine Demouy ins Rampenlicht. In eleganter Abendrobe und mit fester Stimme spricht sie in ihr Mikrofon, während das Licht sanft gedimmt wird und ein Spot auf sie gerichtet ist.

 

„Ladies and Gentlemen, liebe Fans in der RSW-Arena und vor den Bildschirmen: Wir bitten Sie nun, sich zu erheben – für die kanadische Nationalhymne, gespielt vom Polizeiorchester der Stadt Vancouver.“

 

Mit fast ehrfürchtiger Ruhe erhebt sich die gesamte Halle. Die Kameras fangen junge und alte Gesichter ein – Fans mit RSW-Shirts, Kinder mit Fähnchen, gerührte alte Männer. Dann setzen die Trompeten ein – feierlich, klar, getragen. Die ersten Takte von „O Canada“ erklingen. Die Kameras schwenken über die Bühne: Die Musiker stehen stramm, geben alles, spielen mit Stolz. Einige Fans halten ihre rechte Hand ans Herz, andere singen mit, leise aber entschlossen.

 

Mit einem letzten, feierlichen Trompetenton klingt die Hymne aus. Einen Sekundenbruchteil lang herrscht Stille – dann bricht die Halle in tosenden Applaus aus. Standing Ovations, Jubel, klatschende Hände überall.

 

Franky van Beuyten: „Ich sag’s euch, Leute… manchmal ist Wrestling größer als alles andere. Das hier ist so ein Moment.“

 

Luke Miller: „Diese Halle bebt, und das war erst die Hymne! Was für ein Auftakt… was für ein Publikum… was für ein Land!“

 

Das Polizeiorchester formiert sich neu, dreht sich stramm und marschiert mit erhobenem Haupt in geordneter Formation die Rampe zurück, während die Fans weiter klatschen. Eine Ehrenformation der Arena-Security salutiert respektvoll.

 

Luke Miller: „Jetzt kann Full Force Impact beginnen – und ich verspreche euch, dieser Abend wird Geschichte schreiben!“

 

 

 

VIDEO

 

Rückblick auf Owen Parkmans Ankündigung bei Hard Wired #95:

 

„Bei Hard Wired #97 startet ein Turnier um den Full Force Title! Wir wollen bei Full Force Impact ein Finale, das sich gewaschen hat.“

 

Schnitt zum ersten Viertelfinale bei Hard Wired #97:

 

Franky van Beuyten: „POOL OF AGONY! POOL OF AGONY! HALO SCHLÄGT ZU!“

 

LeGrand rudert mit den Armen, stemmt sich gegen Halos Griff, versucht, das Gleichgewicht zu halten – doch Halo zieht ihn nach unten. Chris Barrington ist sofort zur Stelle. LeGrands Arm zuckt. Noch ein Versuch. Noch ein Widerstand. DANN KLOPFT ER AB!

 

Franky van Beuyten: „Er klopft ab! LeGrand klopft ab!“

 

Luke Miller: „Halo ist ein lebendiger Abrissbagger…“

 

Franky van Beuyten: „…und ganz offiziell unser erster Halbfinalist für Full Force Impact im Kampf um den Full Force Titel!“

 

Schnitt zum zweiten Viertelfinale.

 

Trevin dreht sich um – UND DANN KNALLT DER VANDENOR!

 

Franky van Beuyten: „DER VANDENOR! ER HAT IHN GETROFFEN!!“

 

ONE!

 

TWO!!

 

THREE!!!

 

Luke Miller: „UNGLAUBLICH!! VANDEN GEWINNT!! DRIAN VANDEN GEWINNT!!!“

 

Franky van Beuyten: „ER IST IM HALBFINALE!! ER STEHT IM HALBFINALE BEI FULL FORCE IMPACT!!“

 

Es erfolgt der Wechsel zu Hard Wired #98 und Ghodirahs Viertelfinale gegen Phil Turner:

 

Ghodirah hievt Phil Turner in die Luft, dreht sich mit einer brutalen Eleganz um die eigene Achse – und zieht die Ghodirannihilation durch! Der Black Hole Slam schlägt voll ein, Turner kracht auf die Matte, Chris Barrington geht sofort zu Boden – ONE!

 

TWO!

 

THREE!

 

Luke Miller: „Ghodirah zieht in das Halbfinale bei Full Force Impact ein!“

 

Und abschließend das letzte Viertelfinale zwischen J-Starr und Jack Vegas:

 

J-Starr atmet schwer, zeigt in die Luft, das Zeichen für den J-Flip. Die Fans springen auf – er hebt Vegas an, schultert ihn… doch Vegas tritt ihm brutal gegen die Rippen, rutscht aus dem Griff, springt herum – Jackpot!!

 

Franky van Beuyten: „NEIN!! JACKPOT!! TIGERBOMB IN DEN PIN!!“

 

ONE!

 

TWO!

 

THREE!

 

Das Publikum buht lautstark, während Jack Vegas sich vom am Boden liegenden J-Starr rollt. Referee Pierre Dubois hebt seinen Arm – widerwillig. Vegas grinst kalt.

 

Luke Miller: „JACK VEGAS STEHT IM HALBFINALE UM DEN FULL FORCE TITEL!“

 

Ein geteilter Bildschirm zeigt nun alle vier Teilnehmer. Halo. Drian Vanden. Ghodirah. Jack Vegas. Dann wird der Turnierbaum eingeblendet und Ghodirah und Drian Vanden hervorgehoben, die den Anfang machen. Mit einer Schalte zurück in die abgedunkelte Halle geht es direkt los.

 

 

 

Franky van Beuyten: „Die Bühne ist bereitet – und was für eine Bühne das ist! Full Force Impact 2015 startet direkt mit einem Paukenschlag: Das erste Halbfinale um den neuen RSW Full Force Championship steht an, und der Mann, der für viele das Comeback des Jahres hingelegt hat, eröffnet den Abend!“

 

Luke Miller: „Er hat sich diesen Spot verdient. Jetzt geht’s los.“

 

„Rebirth“ von Hadouken! ertönt, auf dem Titantron erscheint in weißer Schrift:

 

V A N D E N

 

Die Fans springen auf. Jubel brandet auf, als der Vorhang zur Seite gleitet und Drian Vanden die Rampe betritt. Er trägt weiße, kniehohe Stiefel mit blauen Akzenten, dazu passend eine weiß-blaue kurze Hose. Darüber hat er zum ersten Mal seit Jahren eine auffällig verzierte, silbern bestickte Jacke mit aufgenähten Ornamenten – ein Hauch von Eitelkeit, ein Zeichen für den besonderen Anlass. Seine Glatze glänzt leicht im Scheinwerferlicht, und sein entschlossener Blick richtet sich auf den Ring.

 

Franky van Beuyten: „Drian Vanden in Bestform. 119 Kilo Wucht, fokussiert wie nie. Der Mann hat Scott Trevin überwunden und jetzt will er Geschichte schreiben.“

 

Luke Miller: „Und hier auf den Rängen geht die Post ab, die wollen das Unmögliche wahr machen und ihn zum Sieg über Ghodirah schreien!“

 

Vanden bleibt auf halber Strecke stehen, schaut ins Publikum, das ihn mit Standing Ovations empfängt. Dann hebt er langsam die Arme und aus den vier Ringecken zischen Pyros. Das Licht pulsiert im Takt des Songs, während Vanden weiter Richtung Ring marschiert. Am Apron bleibt er kurz stehen, schließt die Augen für einen Moment, atmet tief durch. Dann steigt er über die Ringtreppe hoch und durch das mittlere Seil in den Ring. Dort dreht er sich einmal um die eigene Achse, lässt den Blick durch die Menge schweifen, während das Publikum lautstark chantet.

 

„VANDEN! VANDEN! VANDEN!“

 

Luke Miller: „Du spürst es, Franky. Jeder hier in der Arena spürt es. Das ist ein großer Moment.“

 

Franky van Beuyten: „Wenn Drian Vanden jemals bereit war – dann jetzt. Full Force Impact. Halbfinale. Ein Mann, ein Ziel.“

 

Die Musik fadet langsam aus, das Licht kehrt zur normalen Ausleuchtung zurück. Referee Chris Barrington überprüft Vanden, der sich in der Ecke dehnt.

 

Die Lichter in der Halle verdunkeln sich. Ein aufsteigendes Grollen aus den Lautsprechern leitet „Meanderthal“ von Torche ein. Auf der Rampe lodert ein breiter Feuerschweif auf, begleitet von blendenden Stroboskopblitzen, während die Fans mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Ablehnung reagieren – ein unruhiges Raunen liegt in der Luft.

 

Dann tritt er hervor: Ghodirah, der Koloss. Sein Körper von massiver Statur, brutal und kompromisslos. In seinem Gefolge: Lew Anderson, ganz in Schwarz, mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen. Er gestikuliert wild ins Publikum, redet auf den Kamera-Mann ein, als wolle er ihm drohen, nicht zu nah zu kommen. An Ghodirahs Seite jedoch bleibt er stets einen Schritt zurück – selbst er scheint den Riesen mit Respekt zu behandeln.

 

Luke Miller: „Da kommt er… der Titan. Der Mann, der bislang durch die Liga marschiert ist wie ein Bulldozer!“

 

Langsam schreitet er die Rampe hinunter, ohne auch nur ein einziges Mal den Kopf zu drehen. Als Ghodirah am Ring ankommt, bleibt er kurz stehen. Lew Anderson tippt ihm auf den Oberarm und deutet auf Vanden – sagt ihm etwas. Ghodirah nickt kaum merklich. Dann erklimmt er den Apron und steigt über das oberste Seil in den Ring. Die Kamera fängt einen kurzen Moment ein, in dem sich Ghodirah und Vanden gegenüberstehen.

 

Franky van Beuyten: „Diese beiden RSW-Legenden im Duell… was für ein Bild…“

 

Lew Anderson positioniert sich außerhalb der Seile in der Ringecke seines Schützlings. Referee Chris Barrington tritt zwischen die beiden Kontrahenten und checkt beide ein letztes Mal, bevor er die Glocke läuten lässt.

 

 

 

 

 

FULL FORCE CHAMPIONSHIP

Tournament Semi Finals

Singles Match – 1 Fall – No Time Limit

DRIAN VANDEN -VS- GHODIRAH

Referee: Chris Barrington

 

 

 

 

In der Mitte des Rings stehen sich die beiden Kontrahenten des ersten Halbfinalmatches gegenüber. Die Halle ist völlig still geworden, nur das gelegentliche Anfeuern aus den hinteren Rängen durchbricht das gespannte Schweigen.

 

Luke Miller: „Drian Vanden ist 1,89 Meter groß. Ein echtes Kraftpaket. Doch er muss aufblicken zu diesem Monstrum.“

 

Franky van Beuyten: „Das ist, als stünde man einem Berg gegenüber, der plötzlich Arme bekommen hat. Aber Vanden weicht nicht zurück. Keinen Millimeter.“

 

Die Kamera fährt langsam an den beiden Kontrahenten hoch. Vanden hebt den Kopf, die Stirn leicht gerunzelt, sein Blick rastet ein. Ghodirah erwidert ihn – kalt und undurchdringlich. Ringside zoomt die Kamera auf Lew Anderson, der draußen mit finsterem Grinsen nickt. Er scheint es zu genießen, wie die Anspannung wächst.

 

Franky van Beuyten: „Keiner von beiden bewegt sich. Es ist, als würde die Luft zwischen ihnen vibrieren.“

 

Langsam beginnt Vanden, sich leicht zu bewegen. Kleine Schritte nach vorn. Ghodirah bleibt unbewegt – bis er plötzlich einen Schritt macht. Ein einziger Schritt – und die Halle zuckt zusammen. Vanden atmet einmal tief durch. Kurz schaut er nach links und rechts in die Zuschauerreihen, als wolle er sich vergewissern, dass er nicht allein ist – und das ist er nicht. Die Fans rufen seinen Namen.

 

„VANDEN! VANDEN!“

 

Franky van Beuyten: „Hier stehen sich zwei völlig verschiedene Kräfte gegenüber. Vanden der Techniker und Ghodirah die pure Zerstörungskraft.“

 

Doch keiner bewegt sich. Noch immer steht Vanden einen halben Schritt hinter der imaginären Mittellinie. Er tastet den Rhythmus, die erste Bewegung, den Bruch des Gleichgewichts. Ghodirah senkt den Kopf leicht. Sein Blick verengt sich. Er setzt einen Fuß nach vorn. Vanden hebt die Arme.

 

Luke Miller: „Die Ruhe vor dem Sturm...“

 

Drian Vanden atmet einmal tief durch und murmelt etwas – kaum hörbar, nur für Ghodirah bestimmt. Vielleicht ein Satz. Doch es reicht. Ghodirahs Augen verengen sich. Ohne zu zögern, holt der Riese mit seiner rechten Pranke aus – ein brutaler Schlag ist unterwegs. Doch Vanden hat genau das provoziert. Er taucht blitzschnell ab, huscht an Ghodirah vorbei, taucht hinter ihm wieder auf – und verpasst ihm einen wuchtigen Dropkick in den Rücken, der Ghodirah leicht aus dem Gleichgewicht bringt. Der massige Körper schwankt, macht einen Schritt nach vorn – und noch bevor er sich vollständig drehen kann, ist Vanden schon wieder da.

 

Franky van Beuyten: „VANDEN LÄSST IHN NICHT ATMEN! Wie eine Furie geht er auf ihn los!“

 

Schlag auf Schlag auf Schlag. Rechte, Linke, Elbow, Forearm – Vanden wirft alles in die Waagschale, was er in seinem Arsenal hat. Er hämmert auf Ghodirah ein, mit offener Entschlossenheit, mit Wucht, mit purer Energie. Die Fans stehen auf, jubeln.

 

Luke Miller: „Er will das hier nicht wie ein Technikduell angehen, er weiß: Gegen Ghodirah musst du schnell sein.“

 

Die Schläge treiben Ghodirah rückwärts. Zentimeter für Zentimeter, mit jeder weiteren Kombination drängt Vanden den Koloss in Richtung Seile.

 

Franky van Beuyten: „Er treibt das Biest tatsächlich zurück!“

 

Noch ein harter European Uppercut – dann ein Tritt in die Rippen – Ghodirah ist nun fast an den Seilen. Er hebt die Arme, versucht sich zu wehren, doch Vanden ist wie festgebissen. Ghodirah stemmt sich gegen die Offensive, brüllt etwas Unverständliches – doch Vanden schmettert ihm eine weitere Schlagserie gegen die Brust, packt ihn dann und schleudert ihn mit letzter Kraft gegen das Seil.

 

Die Halle bebt.

 

Franky van Beuyten: „Wir haben noch keine zwei Minuten auf der Uhr, und Vanden bringt hier das Publikum zum Explodieren!“

 

Ghodirah richtet sich auf. Der Dropkick und die wütende Schlagserie haben ihn überrascht, vielleicht sogar kurz ins Wanken gebracht – doch nun antwortet er. Der Koloss geht auf Vanden zu, der sich noch immer in Angriffsposition befindet – und dann klatscht die erste Handfläche auf Vandens Brust. Der Chop ist so laut, dass die Zuschauer in den ersten Reihen zusammenzucken. Vanden wankt zurück, keucht auf, doch Ghodirah ist schon wieder da. Ein zweiter Chop, noch härter, trifft ihn mit voller Wucht – diesmal wird Vanden fast von den Beinen geholt.

 

Ein dritter, ein vierter, jeder einzelne wie ein Donnerschlag. Ghodirah treibt Vanden quer durch den Ring, Schritt für Schritt, mit jenen klatschenden, markerschütternden Schlägen, die in der Halle widerhallen. Schließlich sackt Vanden zu Boden.

 

Schwer atmend, aber fokussiert, rollt sich Vanden aus dem Ring. Er braucht Luft, Raum, vielleicht nur einen Moment, um sich zu sammeln. Doch draußen wartet schon der nächste Gegner.

 

Lew Anderson stürmt auf ihn zu. Der Manager Ghodirahs schreit und gestikuliert wild. Er macht Vanden lautstark und gnadenlos klar, dass Rückzug keine Option ist. Dass es nichts zu holen gibt außerhalb des Rings. Die Fans schreien. Einige buhen Anderson aus, andere klatschen rhythmisch, um Vanden zu unterstützen. Doch der Kontrast ist klar: Im Ring steht Ghodirah. Draußen ringt Vanden nach Atem, nach einem Plan – und weiß genau, dass der Weg zurück nach oben mitten durch dieses Ungetüm führen wird.

 

Drian Vanden richtet sich langsam wieder auf, zieht sich an der Ringkante hoch, das Publikum hinter ihm. Mit einem kurzen Blick zu Chris Barrington macht er klar, dass er zurück will – und taucht unter dem untersten Seil hindurch wieder in den Ring.

 

Ghodirah wartet beteits, doch Vanden geht auf Nummer sicher. Er stürzt sich nicht kopflos in die nächste Schlagserie – er geht tief. Mit einem plötzlichen Ausfallschritt donnert er die Schulter in Ghodirahs rechtes Knie. Der Aufprall lässt den Riesen kurz das Gleichgewicht verlieren, doch Vanden hat nicht vor, es dabei zu belassen. Kaum aufgekommen, federt er in die Seile, springt erneut – diesmal ein Dropkick, präzise und mit voller Wucht gegen das gleiche Knie.

 

Die Reaktion folgt sofort: Ghodirah verzieht das Gesicht, das Bein klappt leicht weg. Das erste Mal in diesem Match wankt er – und Vanden hat Lunte gerochen. Er richtet sich wieder auf, ein kurzer Schrei zur Motivation, und donnert einen dritten Treffer genau auf die Kniescheibe – diesmal mit dem Fuß. Ghodirah rudert mit den Armen, versucht die Balance zu halten.

 

Doch Vanden lässt ihm keine Zeit. Er greift sich das Bein, stemmt sich mit aller Kraft dagegen – und tatsächlich: Der Gigant wird langsam, schwerfällig, auf ein Knie gezwungen. Die Halle explodiert.

 

Franky van Beuyten: „Er hat ihn in die Knie gezwungen! Ghodirah… kniet!“

 

Luke Miller: „Und das weil Vanden diese massive Maschine dort vorne mit purer Entschlossenheit entzaubert hat!“

 

Der Riese kniet und Vanden steht davor, leicht taumelnd, aber mit einem Blick, der keine Furcht kennt. Er hat sein Ziel erkannt. Der Mythos Ghodirah ist nicht unverwundbar – nicht, wenn man weiß, wohin man treten muss. Drian Vanden sieht den Moment gekommen. Der Koloss kniet, angeschlagen, und Vanden wirft noch einmal einen Blick zur Hallendecke, atmet tief durch – und sprintet los. Er nimmt Tempo auf in den Seilen, katapultiert sich zurück, und mit einem nahezu waghalsigen Satz springt er ab – beide Knie voraus, voll in das Gesicht des knienden Ghodirah.

 

Der Aufprall ist brachial. Ghodirah kippt rücklings nach hinten. Zum ersten Mal im Match liegt der Titan flach auf der Matte. Die Ränge brechen in einen Orkan aus Jubel aus. Fans springen von ihren Sitzen, die Kommentatoren übertönen sich fast.

 

Franky van Beuyten: „GHODIRAH GEHT ZU BODEN! GHODIRAH FÄLLT!!“

 

Luke Miller: „VANDEN HIER MIT EINEM UNGLAUBLICHEN SPRUNG MIT BEIDEN KNIEN INS GESICHT DES MONSTERS!“

 

Vanden lässt sich nicht lange bitten. Er wirft sich mit allem, was er hat, auf Ghodirah, presst dessen massiven Oberkörper zur Matte, hakt das Bein ein – das Cover!

 

Chris Barrington geht in die Hocke, zählt an:

 

ONE!

 

Doch weiter kommt er nicht. Ghodirah explodiert förmlich, wirft Vanden mit solcher Gewalt von sich, dass dieser rücklings über den halben Ring segelt. Die Fans schreien ungläubig auf. Vanden rollt sich ab, stützt sich auf Hände und Knie, ringt nach Luft – während Ghodirah sich wieder erhebt, die Zähne gefletscht, schwer atmend, aber nicht gebrochen.

 

Luke Miller: „Das war ein Einschlag wie ein Meteorit – und trotzdem kickt Ghodirah bei eins aus. Bei EINS!“

 

Franky van Beuyten: „Aber Drian hat ihn auf die Matte gebracht. Er hat gezeigt, dass auch dieser Koloss zu Boden gehen kann. Und die Fans spüren es!“

 

Die VAN-DEN-Chants rollen wie ein Beben durch die Halle, während der Schwede sich langsam wieder aufrappelt. Er weiß, der Weg ist noch lang – aber er hat ihn gefunden. Vanden nimmt erneut Maß. Getragen vom tosenden Jubel der Zuschauer sprintet er mit entschlossener Miene auf den sich gerade aufrichtenden Ghodirah zu – doch diesmal ist der Gigant bereit.

 

Mit einem plötzlichen Schritt nach vorn reißt Ghodirah beide Arme hoch und packt Vanden mit beiden Händen am Hals. Die Halle stockt der Atem. Für einen flüchtigen Moment hängt Drian Vanden in der Luft, strampelnd, hilflos – fest im eisernen Griff des Titanen. Ghodirahs gewaltige Hände graben sich in Vandens Kehle. Die Kameras fangen ein, wie er die Kraft in den Schultern bündelt – und dann hebt er Vanden mühelos höher.

 

Ein Raunen geht durch das Publikum, als Ghodirah den Schweden regelrecht präsentiert. Mehrere Sekunden lang hält er Vanden in der Luft, ausgestreckt. Dann schleudert er ihn quer durch den Ring.

 

Vanden kracht mit voller Wucht auf die Matte. Der Ring erzittert, die Seile schwingen noch nach, während Ghodirah wie eine Mauer in der Mitte des Rings stehen bleibt. Die Fans, eben noch euphorisch, sind schlagartig verstummt – das Ausmaß dieser Zerstörung lässt selbst hartgesottene Zuschauer kurz innehalten.

 

Luke Miller: „War’s das schon wieder mit dem Funken Hoffnung?“

 

Franky van Beuyten: „Ghodirah hat ihn durch den kompletten Ring katapultiert!“

 

Lew Anderson draußen am Ring ballt die Faust, klatscht in die Hände und schreit seinem Schützling zu – die Dominanz soll zementiert werden. Ghodirah reckt den Arm zum Zeichen der bevorstehenden Zerstörung empor – der Ansatz zur Ghodirannihilation liegt in der Luft. Die Fans halten den Atem an, als der Koloss Vanden mit beiden Händen packt und zum verheerenden Slam ansetzt.

 

Doch im letzten Moment reißt sich Vanden mit einem Ruck zur Seite los, dreht sich elegant aus dem Griff, gleitet hinter Ghodirah vorbei – und geht sofort in die Offensive. Mit einem gezielten Tackle knallt er seine Schulter in die massige Kniekehle des Riesen. Ghodirah verliert das Gleichgewicht, das Bein knickt ein, und der Titan geht auf ein Knie.

 

Die Halle tobt! Vanden zögert keine Sekunde, hämmert einen brutalen Tritt gegen Ghodirahs Schädel. Ein zweiter, ein dritter folgt – jeder Aufprall hallt durch die Arena, während Ghodirah benommen schwankt, aber noch nicht fällt.

 

Mit einem Schrei der Entschlossenheit stürmt Vanden in die Seile, kommt zurück – und springt mit einem Flying Crossbody direkt auf Ghodirahs Oberkörper. Der Einschlag ist wuchtig genug, um das Gleichgewicht endgültig zu kippen – Ghodirah kracht zu Boden! Die Arena explodiert förmlich vor Begeisterung.

 

Franky van Beuyten: „DAS GIBT’S DOCH NICHT! VANDEN HAT IHN GEFÄLLT!“

 

Luke Miller: „Der Schwede kämpft wie ein Besessener! Der Mann hat keinen Respekt vor der Schwerkraft… oder vor Ghodirah!“

 

Vanden bleibt auf dem Riesen liegen, hakt das Bein ein – Referee Chris Barrington ist sofort zur Stelle. Doch noch bevor seine Hand zum zweiten Mal den Ringboden trifft, wirft Ghodirah Vanden mit brutaler Kraft von sich.

 

Kickout bei eins – doch das Publikum steht Kopf. Die Fans sind komplett auf Seiten Vandens, skandieren lautstark seinen Namen. Vanden macht keine Pause: Kaum hat ihn Ghodirah von sich geschleudert, stürzt sich der Schwede erneut auf den Titanen. Mit wuchtigen Forearms donnert er auf Ghodirah ein, zwingt ihn zurück in die sitzende Position. Noch bevor der Koloss sich vollständig erheben kann, feuert Vanden weitere Schläge ab.

 

Franky van Beuyten: „Er lässt ihn nicht mal Luft holen!“

 

Luke Miller: „So hält man ein Monster am Boden. Du gibst ihm nicht den Raum, um zurückzuschlagen!“

 

Mit einem kräftigen Ruck zieht Vanden seinen Gegner halb auf die Beine, treibt ihn mit einer Serie harter Elbows zurück in eine der neutralen Ringecken. Ghodirah taumelt rückwärts – seine Schritte schwer, sein Blick leer – und kracht mit dem Rücken in die Polster.

 

Vanden atmet einmal tief durch und klettert geschmeidig auf das zweite Ringseil. Die Halle weiß, was jetzt kommt – und sofort beginnen die Fans laut bis zehn zu zählen. Mit jedem Schlag donnert Vanden seine Faust auf Ghodirahs Schädel. Das Publikum zählt nicht nur mit, es lebt jede Sekunde dieser überraschenden Dominanz. Ghodirah wirkt benommen, sein Blick flackert. Für einen Moment wankt sogar sein kolossaler Körper nach vorne.

 

Luke Miller: „Ich kann’s nicht fassen. Drian Vanden gibt hier den Ton an – gegen Ghodirah!“

 

Die Euphorie in der Halle wird jäh erstickt. Mit einem Mal packt Ghodirah zu – seine massiven Hände umklammern Vandens Hüfte. Mit einer einzigen, explosiven Bewegung hebt er ihn von den Seilen herunter, wirbelt ihn durch die Luft und hämmert ihn mit voller Wucht in die gegenüberliegende Ecke.

 

Turnbuckle Powerbomb.

 

Die Aufprallwucht ist brutal. Vanden kracht mit dem Rücken und Nacken voraus in das obere Polster, sein Körper klappt zusammen, ehe er vornüber taumelt – direkt in die wartenden Arme Ghodirahs.

 

Franky van Beuyten: „Oh mein Gott!!“

 

Luke Miller: „Er lebt noch, aber das kann’s gewesen sein – Ghodirah riecht Blut!“

 

Wie ein Henker richtet Ghodirah seinen Gegner auf, nimmt ihn auf die Schultern – doch was folgt, ist kein Aufgabegriff, sondern pure Zerstörung: In einer flüssigen Bewegung schleudert er Vanden mit der Halswirbelsäule voraus nach unten.

 

Argentine Neckbreaker!

 

Der Aufprall lässt das Publikum aufschrecken. Ghodirah lässt sich nicht viel Zeit, rollt sich über den reglos daliegenden Vanden und hakt ein Bein zum Cover ein. Referee Chris Barrington ist sofort zur Stelle.

 

ONE! …

 

TWO! …

 

THR…KICKOUT!!!

 

Vanden reißt in allerletzter Milisekunde die Schulter hoch!

 

Franky van Beuyten: „Der Mann hat Nerven aus Stahl! Nach so einem Einschlag noch rauszukommen?“

 

Luke Miller: „Ghodirah kann’s nicht fassen, und ehrlich gesagt: Ich auch nicht. Aber das war knapp. Sehr knapp.“

 

Ghodirah schnauft schwer, seine Brust hebt und senkt sich unter der Anspannung, der Schweiß glänzt auf seinem massiven Oberkörper. Er richtet sich über dem taumelnden Drian Vanden auf – ein letztes Mal hebt er die Faust, als Zeichen dafür, dass es nun zu Ende gehen soll.

 

Luke Miller: „Der Koloss macht Schluss. Jetzt oder nie.“

 

Franky van Beuyten: „Aber Vanden lebt noch! Er versucht, sich zu befreien…“

 

Tatsächlich gelingt es Vanden, sich seitlich herauszuwinden. Mit letzter Kraft entgleitet er Ghodirahs Griff, macht einen halben Schritt zurück – und zieht das Knie an.

 

Ansatz zum Vandenor!

 

Die Halle steht, der Moment ist da – Vanden geht ins Risiko, holt aus zum Superkick…

 

Doch Ghodirah fängt den Fuß ab.

 

Ein Raunen geht durchs Publikum. Für einen Sekundenbruchteil starrt Vanden in das unbewegte, emotionslose Gesicht seines Gegners.

 

Franky van Beuyten: „Er hat ihn! Er hat ihn!“

 

Mit einem wuchtigen Ruck zieht Ghodirah Vanden an sich heran, hebt ihn in die Luft – die Menge brüllt auf, als der Titan den schwedischen Publikumsliebling wie einen Sandsack über seine Schultern wuchtet.

 

Ghodirannihilation!

 

Vanden kracht mit dem Nacken und oberen Rücken voraus auf die Matte. Die gesamte Halle erbebt unter dem Einschlag.

 

Ghodirah kniet sich auf die Brust seines Gegners, greift zum Bein – Chris Barrington zählt.

 

ONE!

 

TWO!

 

THREE!

 

Sieger nach 08:55 via Pinfall: Ghodirah

 

Das Match ist vorbei.

 

Luke Miller: „Gnadenlos. Unerbittlich. Ghodirah marschiert durch!“

 

Franky van Beuyten: „Drian Vanden hat alles gegeben, ALLES! Aber gegen diese Naturgewalt… da war heute nichts zu holen.“

 

Der Gong ertönt, „Meanderthal“ von Torche dröhnt aus den Boxen und Lew Anderson klatscht höhnisch auf dem Apron, während Ghodirah sich langsam erhebt. Er blickt regungslos auf seinen gefallenen Gegner herab. Der Sieger verlässt langsam den Ring, gefolgt von seinem Manager, der mit stolzgeschwellter Brust vorausmarschiert und sich mit ausgestreckten Armen feiern lässt – weniger von den Fans, als vielmehr von sich selbst. Der kolossale Kämpfer selbst bleibt wie stets regungslos, schreitet stoisch die Rampe hinauf, als wäre der Sieg nichts weiter als die Erfüllung eines Plans.

 

Im Ring jedoch liegt Drian Vanden noch auf dem Rücken, starrt zur Hallendecke, keuchend, erschöpft. Dann, unter dem rhythmischen Applaus der Zuschauer, beginnt er sich zu regen. Mühsam stemmt er sich auf die Knie, ein Arm auf dem mittleren Seil, die Hand vors Gesicht gedrückt. Chris Barrington kniet sich neben ihn und fragt kurz nach – Vanden nickt. Langsam kommt er auf die Beine, wankt, taumelt einen Schritt zurück, greift sich die Rippen… dann rollt er sich aus dem Ring.

 

Luke Miller: „Drian Vanden ist raus. Und auch wenn es am Ende nicht gereicht hat – das hier war eine starke Leistung.“

 

Franky van Beuyten: „Er war der Erste, der Ghodirah in diesem Turnier zu Boden gebracht hat. Der Erste, der einen Coverversuch gelandet hat. Vanden hat sich beeindruckend zurückgemeldet, von dem können wir noch viel erwarten in Zukunft.“

 

Der Schwede lässt sich auf dem Hallenboden kurz gegen die Absperrung sinken, wo mehrere Fans ihre Hände entgegenstrecken. Vanden atmet durch, sieht auf, dann reicht er einem nach dem anderen die Hand. Es sind nicht bloß Höflichkeitsgesten – man spürt förmlich die Verbindung, die in diesem Moment entsteht.

 

„VANDEN! VANDEN!!“ skandiert die Menge lautstark, als er die Rampe hinaufgeht. Schultern werden getätschelt, Pappschilder hochgehalten. Der Schwede bleibt oben auf der Stage kurz stehen, dreht sich um, sieht noch einmal in die Halle, hebt leicht die Faust.

 

Franky van Beuyten: „Er hat heute kein Gold geholt. Aber verdammt nochmal, das hier war Gold wert.“

 

Luke Miller: „Heldentaten sind nicht immer Titelgewinne. Manchmal ist es der Kampf selbst, der zählt.“

 

Die Kamera fängt noch ein letztes Close-up von Vanden ein, bevor das Kommentatorenpult in den Fokus rückt.

 

Franky van Beuyten: „Was für ein Halbfinale – und was für eine Leistung von Drian Vanden! Doch am Ende siegt dieser gewaltige Koloss aus einer anderen Welt: Ghodirah ist der erste Finalist beim Turnier um den Full Force Titel!“

 

Luke Miller: „Und wie dominant der da durchmarschiert istWahnsinn. Keiner konnte ihn bislang stoppen. Aber eins ist klar: Wer auch immer im Main Event dieses Abends nachzieht, der weiß, was da im Finale auf ihn wartet.“

 

Franky van Beuyten: „Die große Frage ist nur: Wird es Halo sein oder Jack Vegas?“

 

Luke Miller: „Wie auch immer es ausgeht – gegen Ghodirah wartet das Match des Lebens. Und wir sehen das zweite Halbfinale jetzt direkt live bei Full Force Impact!“

 

Die Halle verdunkelt sich. Nur ein einzelner Scheinwerfer taucht den Eingangsbereich in kaltes, weißes Licht. Das Summen der Zuschauer schwillt an, als plötzlich der erste Gitarrenschlag von Toshi Isedas „Full On“ durch die Lautsprecher kracht.

 

Franky van Beuyten: „Da ist der Mann, der einen Pfad der Zerstörung hinterlässt: HALO!“

 

Luke Miller: „Und heute könnte er sich ein Ticket ins Finale sichern. Aber dafür muss er erst an Jack Vegas vorbei. Und das wird alles andere als ein Spaziergang.“

 

Der Rhythmus wird schneller, die Drums donnern. Dann erscheint im Entrance-Bereich ein dichter Nebel – und Halo erscheint. Groß und massiv, die Kamera fängt seinen stahlharten Blick ein. Er schreitet langsam die Rampe hinab.

 

Franky van Beuyten: „Er hat in Japan alles gelernt, was man über Schmerz und Disziplin wissen muss. Und genau das bringt er in diesen Ring.“

 

Einige Fans jubeln, andere begutachten ihn ehrfürchtig. Halos Aura füllt jeden Zentimeter der Halle. Seine stiernackige Silhouette hebt sich in düsterem Licht vom Nebel ab. Er packt die Seile, zieht sich mit einer wuchtigen Bewegung auf den Apron und steigt durch die Seile in den Ring.

 

Luke Miller: „Pierre Dubois hat heute alle Hände voll zu tun. Halo ist ein erfahrener, unberechenbarer Veteran – und mit seinem Repertoire kann er jede Sekunde ein Match beenden.“

 

Halo geht einmal durch den Ring, dann bleibt er regungslos in einer Ecke stehen. Die Musik verstummt. Er wartet auf seinen Gegner.

 

Die Musik schlägt plötzlich um – der wuchtige, aggressive Sound von „Jack Vegas“ von Mnemic fährt durch die Arena. Knallharte Gitarrenriffs peitschen los. Die Halle reagiert sofort – mit ohrenbetäubenden Buh-Rufen.

 

Luke Miller: „Und hier kommt der Mann, den niemand sehen will – aber den niemand übersehen kann. JACK VEGAS.“

 

Franky van Beuyten: „Der Mann nennt sich selbst das sicherste Investment in der Geschichte des Wrestlings. Ich nenne ihn einfach nur einen skrupellosen Opportunisten.“

 

Der Entrance-Bereich flackert in goldenen und grünen Lichtern. Dann stößt Jack Vegas mit ausgestreckten Armen durch den Vorhang – muskelbepackt, sonnenbankgebräunt, in gold-schwarzer Ringgear mit Spielkarten-Motiven. Er trägt eine maßgeschneiderte, glänzende Robe über den Schultern, auf deren Rücken in riesigen Buchstaben „THE JACKPOT“ steht. Seine Sonnenbrille sitzt tief. Und sein selbstzufriedenes Grinsen noch tiefer. Die Buhrufe nehmen zu, als Vegas sich auf die Rampe stellt und beide Arme hebt. Er schreitet langsam und provokant zur Ringkante, das Publikum reagiert mit wütendem Buhen.

 

Luke Miller: „Diese ganze Attitüde, dieses Gehabe – Vegas weiß, dass er gehasst wird. Und er liebt es.“

 

Franky van Beuyten: „Ja, er ist wieder mal absolut überzeugt von sich – hat aber auch allen Grund dazu, immerhin hat er seit seiner Rückkehr jedes einzelne Match gewonnen und steht zurecht als einer der Mitfavoriten heute hier im Halbfinale.“

 

Vegas erklimmt die Ringtreppe und zieht dann seine Robe langsam aus, während er sie lässig über das oberste Seil hängt. Dann betritt er den Ring mit einem provozierenden Hüftschwung, posiert in der Mitte und wirft seine Sonnenbrille weg. Er dreht sich zu Halo und grinst ihn an, doch Halo regt sich kein bisschen – unbewegt, wie aus Stein gemeißelt. Pierre Dubois geht dazwischen, während die Musik verklingt. Die Anspannung steigt.

 

Luke Miller: „Zwei komplett unterschiedliche Männer, zwei komplett verschiedene Philosophien. Aber beide glauben, dass sie heute ins Finale gehören.“

 

Franky van Beuyten: „Und wir werden sehen, wer sich durchsetzt.“

 

 

 

 

 

FULL FORCE CHAMPIONSHIP

Tournament Semi Finals

Singles Match – 1 Fall – No Time Limit

JACK VEGAS -VS- HALO

Referee: Pierre Dubois

 

 

 

Die Ringglocke ertönt – der erste Gong im zweiten Halbfinale des Full Force Titel Turniers. Jack Vegas schüttelt noch einmal die Schultern, Halo bleibt regungslos in seiner Ecke.

 

Franky van Beuyten: „Vegas redet viel. Aber jetzt zählt nur noch, was er im Ring liefert. Und ich garantiere: Halo wird ihm nichts schenken.“

 

Vegas tänzelt heraus, hebt grinsend die Hände zum Lock-Up. Halo zögert keine Sekunde – er geht frontal hinein. Beide Körper krachen aufeinander, es wird geschoben, gedrängt, doch Halo steht wie ein Fels. Vegas stemmt sich dagegen, presst die Zähne zusammen, will gegenhalten. Doch dann… Halo stemmt ihn mit purer Kraft Zentimeter für Zentimeter zurück in die Ringecke. Die Fans beginnen zu toben, als Halo Vegas schließlich regelrecht in die Polster drückt und dort fixiert.

 

Luke Miller: „Einfach keine Chance! Vegas wird von Halo zerdrückt wie ein Pappkarton!“

 

Dann explodiert Halo plötzlich: Ein harter Chop gegen Vegas’ Brust – das Echo knallt durch die Halle. Ein zweiter folgt, noch lauter. Dann donnert ein brutaler Forearm gegen Vegas’ Kinn. Und noch einer! Vegas sinkt leicht ein – da folgen Elbows, schnell und kompromisslos. Die Menge steht auf.

 

Franky van Beuyten: „Das ist Vollkontakt-Kampfkunst! Halo macht Vegas, den alten Boxer, hier direkt zu Beginn richtig lang!“

 

Pierre Dubois eilt dazwischen, stellt sich energisch zwischen die beiden Männer, streckt die Arme aus. Halo lässt sofort ab, geht ein paar Schritte zurück – aber sein Blick bleibt kalt auf Vegas gerichtet, während das Publikum ihm frenetisch zujubelt. Der selbst ernannte „Jackpot“ bleibt angelehnt in der Ecke hängen, ringt nach Luft, reibt sich das Kinn und sieht für den Moment alles andere als selbstsicher aus.

 

Luke Miller: „Er wollte das Spiel spielen… jetzt spielt er es auf Halos Niveau. Und das ist gefährlich.“

 

Kaum hat Pierre Dubois das Geschehen wieder freigegeben, stürmt Halo erneut los – doch Jack Vegas reagiert blitzschnell. Mit einem abrupten Ausweichschritt bringt er Halo aus dem Rhythmus, taucht unter einem weiteren Elbow hindurch und hämmert dem heranstürmenden Koloss einen präzisen Uppercut direkt unter das Kinn.

 

Luke Miller: „Vegas kontert! Das war ein sauberer Treffer – Halo wankt!“

 

Vegas lässt sich nicht lange bitten. Mit überraschender Geschwindigkeit springt er auf das mittlere Ringseil und schleudert sich mit einem Double Axe Handle Blow auf Halos Brust. Der große Mann stolpert rückwärts, prallt in die Seile – kommt aber nicht zu Fall. Doch Vegas bleibt dran: Er geht sofort hinterher, schlägt mit aggressiven Punches auf Halo ein und hämmert dann einen gezielten Knee Strike in dessen Rippen. Halo weicht einen Schritt zurück – der erste echte Rückzug in dieser Anfangsphase.

 

Franky van Beuyten: „Jetzt versucht Vegas, den Riesen zu zerpflücken!“

 

Vegas nutzt die Gelegenheit, rennt in die Seile, kommt zurück mit einer Flying Lariat – und diesmal geht Halo tatsächlich zu Boden. Die Halle raunt überrascht auf. Vegas springt sofort auf ihn drauf, hämmert Ellbogenstöße in Halos Brust und covert, Pierre Dubois ist zur Stelle:

 

ONE!

 

TWO!

 

Kickout von Halo!

 

Luke Miller: „Vegas kämpft sich hier gut zurück. Er weiß, dass er Halo nicht in einem Kraftduell besiegt – aber in puncto Schlagkraft kann er mindestens mithalten…“

 

Franky van Beuyten: „Wenn er seinen Stil durchdrückt, dann hat er eine Chance. Dann hat er gegen jeden eine Chance!“

 

Jack Vegas bleibt über Halo – kaum ist der Koloss daran aufzustehen, hämmert Vegas ihm einen knallharten rechten Haken an die Stirn. Dann noch einen. Und noch einen. Die Fans buhen ihn lautstark aus, doch Vegas genießt es geradezu, schüttelt die Schultern, tänzelt wie ein Preisboxer um Halo herum und schlägt erneut zu – diesmal mit einem Leberhaken tief in Halos Seite.

 

Luke Miller: „So arrogant das auch wirkt – Jack Vegas weiß, was ein Körper wie der von Halo nicht mag: präzise Schläge, genau dahin, wo’s weh tut.“

 

Franky van Beuyten: „Und was viele vergessen: Halo mag Shootfighter gewesen sein, aber das war Jahre her – Vegas ist zwar kein MMA-Kämpfer, aber er war ein verdammt guter Boxer. Der weiß, wie man auf engem Raum dominiert.“

 

Vegas lässt nicht locker, drängt Halo in die Ringecke, donnert dort eine Serie von gut getimten, rhythmischen Kombinationen in Brust und Rippen seines Gegners. Dubois zählt ihn an – eins, zwei, drei –, doch Vegas zieht sich genau im richtigen Moment zurück, nur um mit einem Elbow auf Halos Nacken noch mal nachzusetzen. Die Kamera fängt Halos Gesicht ein – zum ersten Mal sieht man Verärgerung, Schmerz, und einen Anflug von Überraschung.

 

Luke Miller: „Ich glaube, das hier ist für Halo die bislang schwierigste Aufgabe. Vegas zwingt ihn, aus seiner Komfortzone rauszukommen.“

 

Noch bevor Halo sich richtig erholen kann, geht Vegas in die Seile und kommt zurück mit einem präzisen Jumping Knee Strike – wieder auf die Rippen. Halo taumelt in die Ecke. Vegas hebt triumphierend die Fäuste. Jubel gibt’s dafür keinen – aber der Plan scheint aufzugehen. Jack Vegas versucht es mit einem weiteren rechten Haken, doch Halo duckt sich ab – und feuert seinen eigenen Forearm ins Ziel. Der Aufprall ist dumpf und schwer. Vegas stolpert einen halben Schritt zurück, doch Halo bleibt dran. Noch ein Forearm. Und noch einer. Jeder Schlag bringt ein Raunen von den Zuschauerrängen, denn jetzt beginnt Halo, das Tempo zu bestimmen.

 

Luke Miller: „Und jetzt ist Halo wieder in seinem Element.“

 

Franky van Beuyten:„Beide sind keine Greenhorns, sondern haben Jahrzehnte Erfahrung auf dem Buckel. Halo war in Japan, der kennt diese Zähigkeit.“

 

Vegas versucht, einen Ellbogenschlag zu kontern, doch Halo blockt ihn und setzt nach – ein schneller Forearm in die Schläfe, gefolgt von einem brutalen High Knee direkt in den Brustkorb. Vegas keucht laut auf, wird in die Seile geschleudert – kommt zurück und läuft genau in einen krachenden Belly-to-Belly Suplex hinein, der ihn quer durch den Ring fliegen lässt.

 

Luke Miller: „Himmel noch eins! Was für ein Aufprall! Vegas landet wie ein Sack Zement.“

 

Franky van Beuyten: „Halo hat den Schalter umgelegt – und wenn er erstmal in Fahrt kommt, hat der Gegner Kirmes.“

 

Halo kommt langsam wieder auf die Beine, sein Blick eiskalt. Er reibt sich den Kiefer – ein Andenken an die vorherigen Schläge – und stampft entschlossen auf Vegas zu, der sich langsam auf allen Vieren bewegt, den Atem suchend. Die Fans feuern Halo lautstark an.

 

Luke Miller: „Wir sehen hier zwei absolute Veteranen. Das ist ein Duell zweier Kämpfer, die ihre Karriere mit Blut, Schweiß und Tränen gebaut haben und heute krönen möchten.“

 

Franky van Beuyten: „Und beide wissen, wie man aus so einem Match als Sieger hervorgeht. Jack Vegas hatte den Full Force Titel bereits zwei Mal, Halo hat in Japan alles an Trophäen abgeräumt, was es gibt!“

 

Jack Vegas hat sich mittlerweile wieder aufgerichtet, als Halo herantritt – und kontert mit einem plötzlichen Uppercut, der Halos Kopf zurückschnellen lässt. Ein kurzer Moment der Stille – dann lässt Vegas eine Serie brutaler Strikes folgen: ein harter rechter Haken, ein linker Cross, ein schneller Jab in die Rippen. Halo weicht leicht zurück.

 

Franky van Beuyten: „Das ist das, was Vegas kann. Das ist seine Welt.“

 

Vegas setzt nach, geht tief, bringt einen Knee Strike an den Oberschenkel an und hämmert dann einen Ellbogenschlag ins Gesicht Halos. Die Fans buhen, aber der Rhythmus des Schlagabtauschs elektrisiert die Halle. Halo kontert mit einem Forearm – Vegas antwortet mit einem Slap – Halo mit einem Knee – Vegas mit einer knallenden Spinning Backfist!

 

Luke Miller: „Uuuh! Die hat gesessen! Und Jack Vegas ist hier gerade nicht nur auf Augenhöhe – er beginnt, Halo wieder ein wenig zurückzudrängen.“

 

Halo geht leicht in die Knie, der Blick etwas verschwommen – Vegas schreit ihn an, packt ihn am Handgelenk, Whip-In in die Seile – aber Halo hält sich am Seil fest! Vegas stürmt los – nur um von Halo mit einem gezielten Side Kick abgefangen zu werden… doch Vegas taucht ab, zieht Halo die Beine weg und hämmert ihm einen weiteren Punch in den Bauch!

 

Franky van Beuyten: „Vegas ist nicht elegant, aber zäh. Und er nutzt jeden Moment, den ihm Halo gibt.“

 

Luke Miller: „Das ist mal ne Ansage. Und wenn Halo nicht aufpasst, geht dieser Fight in eine Richtung, mit der niemand gerechnet hat!“

 

Vegas will nachsetzen – ein weiterer Punch soll folgen – doch Halo fängt den Schlag ab! Mit eiserner Miene packt er Vegas' Handgelenk, dreht seinen Arm brutal ein, zieht ihn mit einem Ruck zu sich heran und donnert ihm die Schulter in den Brustkorb. Vegas stolpert rückwärts – Halo stürmt hinterher wie ein Güterzug und reißt ihn mit einer brutalen Lariat von den Beinen!

 

Luke Miller: „Boom! Da hat’s ihn erwischt….!“

 

Vegas will sich aufrichten, doch Halo steht bereits über ihm, zieht ihn am Nacken hoch, hebt ihn mühelos an und hämmert ihn mit einem Exploder Suplex in die Ringecke! Vegas prallt mit voller Wucht an den Turnbuckles ab, sackt zusammen, während die Halle tobt.

 

Luke Miller: „Vegas nimmt Flugstunden – Halo hat hier wieder komplett übernommen!“

 

Mit grimmigem Blick stapft Halo zu ihm, reißt ihn erneut hoch, drückt ihn in die Ringecke und bringt eine Serie brutaler Back Elbows ins Ziel – eins, zwei, drei, vier, fünf – dann folgt ein knallharter Belly to Belly Suplex mitten in den Ring!

 

Franky van Beuyten: „Vegas wollte kämpfen… jetzt merkt er gerade, wie gnadenlos Halo zuschlagen kann.“

 

Halo atmet schwer, zieht sich langsam die Ellenbogenschoner zurecht und stapft wieder auf Vegas zu, während Pierre Dubois prüfend zwischen die beiden tritt – doch Halo stößt ihn mit einem Nicken zur Seite und reißt Vegas erneut in den Stand.

 

Luke Miller: „Das ist ein Sturm. Und Jack Vegas steht mittendrin.“

 

Halo lässt Jack Vegas keine Sekunde zur Ruhe kommen. Kaum hat er ihn wieder an den Haaren gepackt und auf die Beine gezogen, drückt er ihn mit der Schulter zurück in die Ecke, nimmt Anlauf – und hämmert seinen massiven Körper mit einer Avalanche in Vegas hinein!

 

Franky van Beuyten: „Und da kommt der Einschlag – Halo ist wie ein verdammter Panzer! Vegas hat keine Chance, da irgendwie rauszukommen!“

 

Luke Miller: „Das ist dieser Stil, den Halo perfektioniert hat und an den wir uns hier bei RSW gewöhnen werden!“

 

Vegas wankt benommen aus der Ecke – Halo springt plötzlich ab und bringt eine knallharte Running Body Block-Attacke, die Vegas wie einen nassen Sack umfallen lässt! Die Fans kreischen, als Halo sich sofort fallen lässt und das Cover folgt:

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Vegas reißt mühsam die Schulter hoch, während Halo regungslos kniet, seine Zunge über die Lippe fährt und dann mit leerem Blick auf den Referee starrt.

 

Luke Miller: „Der Kickout kam – aber das war knapp. Und das war verdammt viel Gewicht, das gerade auf Vegas runtergefallen ist!“

 

Franky van Beuyten: „Halo dominiert hier gerade wie ein Veteran, der genau weiß, wie viel er dosieren muss, um seinem Gegner die Luft zum Atmen zu nehmen – aber Vegas lebt noch. Irgendwie.“

 

Halo richtet sich auf, dreht sich einmal um die eigene Achse, sieht die tobende Crowd – und stapft dann langsam wieder auf seinen Gegner zu. Er beugt sich hinunter, greift nach Vegas’ Handgelenk und zieht ihn kraftvoll auf die Knie – nur um ihm dann mit dem Unterarm direkt ins Gesicht zu fahren. Und noch einmal. Und noch einmal.

 

Franky van Beuyten: „Oh mein Gott… das ist ein Zermalmen.“

 

Die Fans feuern lautstark an, als Halo seinen Arm zurückzieht, Anlauf nimmt – und mit einem Running Back Elbow erneut voll trifft! Vegas kippt um wie gefällt – Halo wirft sich erneut auf ihn!

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Luke Miller: „Das war ein Überlebensreflex.“

 

Jack Vegas liegt keuchend auf dem Rücken, schleppt sich langsam auf alle Viere, während Halo hinter ihm aufragt wie ein dunkler Berg. Die Fans buhen Vegas gnadenlos aus – doch er beißt die Zähne zusammen, kommt mit letzter Kraft auf die Beine… und holt mit der rechten Hand aus. Er trifft Halo am Kiefer! Und gleich noch mal!

 

Franky van Beuyten: „Vegas versucht’s noch mal, aber... da ist kaum noch Druck dahinter.“

 

Luke Miller: „Man merkt’s an der Körperhaltung – das war ein verzweifeltes Aufflackern. Er hat alles rausgehauen, was noch irgendwie ging. Aber der Tank ist leer, Franky.“

 

Vegas setzt nach, schwingt noch einen dritten Schlag – aber dieses Mal fängt Halo seinen Arm ab! Ein Raunen geht durch die Halle. Halo hält Vegas’ Arm fest, sieht ihm einen Moment lang direkt in die Augen… und trifft dann mit einem wuchtigen Headbutt! Vegas torkelt zurück – da folgt sofort ein harter Kick in die Seite, direkt unter die Rippen! Vegas krümmt sich, fällt auf ein Knie.

 

Franky van Beuyten: „AUWEIA! Das war ein Treffer! Vegas hat da keine Verteidigung mehr gehabt!“

 

Luke Miller: „Und jetzt kommt Halo in seinen Modus.“

 

Halo stapft langsam, aber entschlossen auf Jack Vegas zu, der sich aus der Ecke zu befreien versucht, taumelnd, schmerzverzerrt. Doch plötzlich – Vegas springt vor, ein letzter Schlag! Ein Discus Punch aus dem Nichts!

 

Franky van Beuyten: „Vegas hat doch noch was im Tank! Wo holt der das denn her?!“

 

Luke Miller: „Wenn’s um große Matches geht, hat der Mann immer ’ne Reserve übrig – das ist wie ein teuflischer Instinkt!“

 

Vegas schleppt sich weiter nach vorn, hämmert Halo einen weiteren Punch gegen die Stirn, dann einen dritten. Halo schwankt – das Publikum buht laut, während Vegas sich nun selbst brüllend aufbäumt. Er holt aus für einen Superkick… doch Halo fängt den Fuß ab!

 

Franky van Beuyten: „Das war’s. Das war der letzte Strohhalm.“

 

In einer fließenden Bewegung zieht Halo Vegas zu sich heran, zieht den Arm unter den Hals, greift diagonal um – Pool of Agony! Die Tazmission sitzt! Vegas rudert mit den Armen, tritt wild um sich – aber Halo hängt ihm im Nacken. Pierre Dubois ist sofort zur Stelle, beugt sich runter, fragt Vegas – aber da kommt keine Antwort. Vegas’ Bewegungen werden fahriger, dann langsamer. Die Augen flackern, der Körper sackt ab. Dubois hebt den Arm… ein Mal… zwei Mal… beim dritten Mal beginnt Vegas leicht zu zucken – und klopft schließlich heftig auf die Matte!

 

Sieger nach 14:35 via Submission: Halo

 

 

Franky van Beuyten: „Er hat aufgegeben! Vegas gibt auf! Halo ist im Finale!“

 

Luke Miller: „Er musste aufgeben – es ging nicht anders. Da war kein Entkommen. Der Pool of Agony – einmal drin, ist’s vorbei!“

 

Halo bleibt noch einen Moment kniend über Vegas, lässt den Griff dann langsam los. Der Ringrichter hebt seine massive Hand zum Zeichen des Sieges, während das Publikum laut jubelt – auch wenn ein leicht unheimliches Raunen mitklingt.

 

Franky van Beuyten: „Halo zieht ins Finale ein. Gegen Ghodirah! Das wird ein Duell der Titanen. Ein kolossaler Showdown. Beide Männer – absolute Kampfmaschinen. Und heute im Main Event geht’s um nichts weniger als den Full Force Titel!“

 

Halo hat den Ring längst verlassen. Ein kurzer Blick ins Rund, dann marschiert er die Rampe hoch. Die Kamera fängt seinen verschwitzten, grimmigen Blick ein.

 

Franky van Beuyten: „Ich mein, wie willst du jemanden besiegen, der dich mit der puren Kraft eines Güterzugs überfährt?! Doch diese Aussage trifft auf beide Finalisten zu – es erwartet uns eine unglaubliche Kollision!“

 

Im Ring rappelt sich Jack Vegas mit Hilfe der Seile langsam hoch. Das Gesicht verzerrt vor Frust und Schmerz. Die Zuschauer buhen – einige grölen höhnisch, doch Vegas schüttelt den Kopf, schiebt den Referee weg und verlässt wankend den Ring.

 

Luke Miller: „Jack Vegas ist gefallen. Aber er hat gekämpft, das muss man sagen. Er hat Halo mehr abverlangt als alle vor ihm.“

 

Franky van Beuyten: „Aber es reicht nicht, fast gut genug zu sein, wenn du im Pool of Agony landest. Und jetzt... geht’s für Halo ins Finale.“

 

 

Luke Miller: „Und für uns geht es jetzt weiter mit einem absoluten Highlight – dem Match um den Zero-G-Titel!“

 

 

 

VIDEO

 

„…Hard Wired #89…“

 

Clifton keucht schwer, blickt entsetzt auf Dubois, der zwei Finger hochhält. Der Old School Warrior fährt sich durch die Haare, springt auf, schreit sich selbst in Rage. Das Publikum tobt. Er packt sich Genious am Arm, whippt ihn mit letzter Kraft in die Seile – doch genau in diesem Moment: DING! DING! DING! Die Ringglocke reißt die Zuschauer aus dem Sog dieses irren Main Events. Sofort brandet Verwirrung auf – Genious klammert sich an den obersten Seilstrang, Clifton stoppt abrupt in der Mitte des Rings. Beide schauen irritiert zur Seite.

 

Luke Miller: „Das ist die offizielle Zeitbegrenzung! 15 Minuten sind um! Dieses Match ist vorbei, und wir haben keinen Sieger!“

 

 

„…Hard Wired #90…“

 

Jason N. Genious: „Clifton kann sich glücklich schätzen, dass er die ersten zwei Minuten mit Hampelmännchen und Klatschen vergeudet hat. Denn sonst... hätte ich ihn längst zerschraubt. Ich war bereit. Ich war schneller. Ich war besser. Aber hey – die Uhr hat ihn gerettet. Nicht sein 'Power-Pulver', nicht sein 80er-Jahre-Jäckchen. Die verdammte Uhr!“

 

 

„…Hard Wired #92…“

 

Langsam kommt Genious wieder auf die Beine, doch plötzlich springt das Publikum aus den Sitzen, während auf der Bühne Dwight Clifton wie aus dem Nichts auftaucht.

 

Franky van Beuyten: „WAS?! WAS ZUR HÖLLE MACHT CLIFTON DA?!“

 

[…]

 

Luke Miller: „CLIFTON lenkt hier ALLES ab – und Arlington... Arlington ist WIEDER DA!“

 

Franky van Beuyten: „GENIOUS SIEHT IHN NICHT – ER IST MIT DEN AUGEN BEI CLIFTON!!“

 

[…]

 

Arlington zieht ihn heran, fixiert, hebt ihn in die Höhe und schleudert ihn mit aller Kraft in den Last Breath – Inverted Vertical Suplex into Inverted DDT – WHAMM! Genious kracht auf die Matte!

 

Franky van Beuyten: „BOOOOOM!! LAST BREATH!! AUS DEM NICHTS!!“

 

Luke Miller: „ER HAT IHN GETROFFEN!! ER HAT IHN VOLL ERWISCHT!!“

 

ONE!

 

TWO!

 

THREE!!

 

Franky van Beuyten: „Dur-an AR-LING-TON!!! Er hat’s wirklich geschafft!! Jason N. Genious GEPINNT!!“

 

 

„…Assault & Battery 2015…“

 

Luke Miller: „Tritt in die Kniekehle! Clifton sackt weg – er steht nicht mehr stabil!“

 

Arlington dreht ihn in einer fließenden Bewegung herum – der Griff sitzt sofort: Ansatz zum Last Breath!

 

Franky van Beuyten: „Er will’s beenden – DAS ist sein Moment!!“

 

Die Zuschauer stehen längst – Arlington hievt den schwer atmenden Clifton mühsam in die Höhe, hält ihn kurz, dann INVERTED VERTICAL SUPLEX – in den INVERTED DDT!!

 

WHAM!!!

 

Franky van Beuyten: „LAAAAAST BREEEEEAAAAAATH!!!“

 

ONE!

 

TWO!!

 

THREE!!!

 

Luke Miller: „DURAN ARLINGTON IST DER NEUE ZERO-G CHAMPION!!!“

 

 

„…Hard Wired #93…“

 

Clifton versucht erneut, das Wort zu ergreifen […] „Ohne diese letzten verdammten Sekunden... wärst du nicht der Champion, Arlington. Du bist ein... Zufallschampion!“

 

Duran Arlington hebt langsam das Mikrofon an […] „Du redest viel, Clifton… aber Worte zählen nichts. Ich hab dich besiegt. In der größten Nacht von RSW. Und wenn du denkst, du kriegst mich nochmal – gerne. Jederzeit. Überall. Ich bin der Champion. Und ich lauf vor keinem weg.“

 

Franky van Beuyten: „DA IST JASON N. GENIOUS!!“

 

Genious stürmt aus dem Entrance-Bereich hervor und rammt Clifton mit einem wilden Tackle in die Seite! Beide taumeln, rutschen die Rampe hinab, schlagen wie Besessene aufeinander ein! Securitys stürmen herbei, das Publikum ist völlig außer sich!

 

 

„…Hard Wired #94…“

 

Owen Parkman: „Duran Arlington wird bei Full Force Impact seinen Zero-G-Titel aufs Spiel setzen. Doch gegen wen, das entscheidet sich nächste Woche. In einem Tag Team Match. Duran Arlington und Phil Turner... gegen Jason N. Genious und Dwight Clifton! Wenn Arlington und Turner gewinnen, gibt es bei Full Force Impact das Titelmatch Duran Arlington gegen Phil Turner… und wenn ihr beiden gewinnt, wird der Titel bei Full Force Impact in einem Triple Threat Match ausgekämpft: Duran Arlington gegen Jason N. Genious gegen Dwight Clifton!“

 

 

„…Hard Wired #95…“

 

Genau in dem Moment schlägt Dwight Clifton zu! Er reißt von außen JNGs Hand nach oben, klatscht mit Genious’ ausgestrecktem Arm ab – TAG MADE! Genious starrt ihn an – völlig ungläubig.

 

Luke Miller: „Er wollte das Match beenden – und Clifton drängt sich rein!“

 

Im Ring kommt Arlington langsam auf die Beine. Der Zero-G Champion dreht sich langsam zur Mitte, sucht kurz nach Orientierung.

 

„OOOOOOOLD SCHOOOOOOL WARRIAAAAAAAAH!!!“

 

SHOU-SHOU-SHOU-SHOULDERBLOCK!!!

 

Clifton springt sofort weiter, ohne Zögern – elegant steht er in kürzester Zeit auf dem dritten Seil, visiert Arlington an… CLIFTONIZER!!!

 

ONE!

 

TWO!

 

THREE!!!

 

Luke Miller: „Clifton holt sich hier den Sieg gegen den Zero-G Champion – Phil Turner vom Wechsel abzuhalten war eine ganz miese Nummer!“

 

Franky van Beuyten: „Für Genious bedeutet das: Er bekommt sein Match! Gegen Arlington. Gegen Clifton. Um den Zero G Title!“

 

 

„…Hard Wired #96…“

 

Arlington greift mit der freien Hand an den Titel, umfasst ihn hart, als müsste er sich selbst vergewissern, dass er echt ist.

 

„Ich hab mich durchgekämpft. Immer. Ich hab mir jede verdammte Chance erkämpft, weil niemand mir was gegeben hat. Jetzt bin ich der Zero-G Champion. Nicht Clifton. Nicht Genious. ICH. Ich trag diesen Gürtel, weil ich weiß, was er bedeutet. Weil ich weiß, was es heißt, immer wieder aufzustehen. Ich werd da rausgehen… und egal, wie viele Felsen sie mir in den Weg werfen – ich werd sie alle zertrümmern. Alle. Weil ich weiß, wer ich bin. Und ich weiß, was ich kann. Und wenn ich bei Full Force Impact diesen Ring betrete, dann wird die ganze Welt sehen: Dieser Titel ist kein Zufall. Dieser Titel… ist mein Schicksal.“

 

 

 

Die Lichter in der Halle dimmen auf pink und gelb. Die ersten Töne von "Push It to the Limit" aus Scarface setzen ein.

 

Franky van Beuyten: „Oh nein… er ist es.“

 

Luke Miller: „Die neonfarbene Plage höchstpersönlich.“

 

Ein greller Spot kreist über der Rampe – dann tritt Dwight Clifton hervor, in seiner pink-gelben Ballonseidenjacke mit der glitzernden Aufschrift „Old School Warrior“ auf dem Rücken. Er tänzelt los, ein Arm in der Luft, der andere mit ausgestrecktem Zeigefinger Richtung Publikum, das ihn sofort mit ohrenbetäubendem Gebrüll und Buhrufen überschüttet. Clifton dreht sich auf dem Absatz, macht eine halbe Pirouette, klatscht sich in die Hände und beginnt seine völlig übertriebene, aber perfekt einstudierte Step-Aerobic-Choreografie, mitten auf der Rampe. Zwei Mini-Pyro-Fontänen zünden rechts und links neben ihm, pink-gelbes Licht flackert im Takt der Musik.

 

Luke: „Ich glaube, meine Augen haben soeben einen Muskelkater bekommen.“

 

Mit grinsender Selbstzufriedenheit wippt Clifton weiter, winkt dem Publikum gönnerhaft zu und macht einen halben Hampelmann, nur um sich dann abrupt in Pose zu werfen – rechte Faust auf dem Herzen, linke Faust zum Himmel…

 

„OOOOOOOLD SCHOOOOL WARRIAAAAAAAAAAH!“

 

Die Halle tobt – nicht aus Begeisterung, sondern vor Ablehnung. Buh-Rufe, „You suck“-Chants. Clifton marschiert weiter zum Ring, langsam, pompös, in seinem eigenen Rhythmus, den Blick stolz erhoben. Auf dem Apron wischt er sich über die Stirn, als hätte er gerade einen Triathlon hinter sich, und posiert noch einmal extra lange vor den Fans.

 

Luke: „Ich glaube, er hat gerade mehr Show gemacht als alle Halbfinalisten zusammen.“

 

Franky: „Und das war nur der Weg zum Ring.“

 

Clifton steigt schließlich durch die Seile, stellt sich in die Ringmitte, klopft sich selbst auf die Brust – und beginnt erneut mit seinen Step-Aerobic-Moves. Die Kamera fängt die genervten Gesichter im Publikum ein.

 

Das Licht in der Arena wird schlagartig grünlich-dunkel, als die ersten Takte von „Grasp The Air“ von Alchemist einsetzen. Ein unruhiger Nebelschleier zieht über die Bühne, der Boden der Rampe pulsiert in schwarz-grünen Blitzen.

 

Luke Miller: „Jason N. Genious sieht alles andere als entspannt aus.“

 

Mit einem energischen Schritt tritt Jason N. Genious auf die Bühne, das Gesicht leicht bemalt, die grünen Kontaktlinsen stechend, der zottelige Kinnbart wild. Er trägt seine charakteristische grün-schwarze Gear, die Schultern zuckend, die Faust geballt stürmt er mit scharfer Entschlossenheit die Rampe hinunter, den Blick fest auf den Ring gerichtet.

 

Franky: „Ich habe Jason N. Genious selten so fokussiert und gleichzeitig so… geladen gesehen.“

 

Luke: „Und sein erster Gegner steht gerade bei uns vor dem Kommentatorenpult und tut so, als würde er gar nichts damit zu tun haben!“

 

Tatsächlich hat sich Dwight Clifton beim Ertönen von Genious’ Musik sofort rückwärts aus dem Ring gerollt. Mit ausgebreiteten Händen wie ein Unschuldslamm tänzelt er am Ring vorbei, während Genious nun mit einem Satz in den Ring springt, sich auf die Knie wirft, in einer fließenden Bewegung aufspringt und mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Clifton zeigt.

 

Franky: „Der Fingerzeig der Abrechnung!“

 

Luke: „Jason hat keine Lust auf Small Talk. Wenn Clifton so weiter macht, gibt’s heute keinen Aerobic-Kurs, sondern Reha-Maßnahme.“

 

Genious schreitet mit schnellen Schritten in Richtung Ringseil, ruft Clifton zu, dessen Lächeln deutlich schwindet, während er sich in sicherer Distanz um den Ring bewegt. Die Kamera fängt Genious’ Lippen ein – auch wenn man ihn nicht hört, ist klar, was er sagt. Es ist eine unmissverständliche Warnung.

 

Die Musik wechselt zu IQ – Breathtaker und die Halle taucht in wechselnde Blautöne, als der Vorhang aufgeht.

 

Franky van Beuyten: „Und da ist er endlich. Der Zero-G Champion: Duran Arlington.“

 

Luke Miller: „Was für eine Reaktion hier in Vancouver! Die Leute lieben ihn und das völlig zurecht.“

 

Duran Arlington tritt auf die Bühne. Er trägt sein typisches, schlicht gehaltenes Outfit mit Drachenmotiven – heute in Schwarz und Silber – und hat den Zero-G Titelgürtel über der Schulter. Intensiver Blick geradeaus in Richtung Ring, wo bereits Jason N. Genious in der Ecke steht und ihn beobachtet. Arlington bleibt kurz stehen, atmet einmal tief durch – die Kamera zoomt nah auf sein Gesicht. Dann schreitet er schnellen, festen Schrittes die Rampe hinunter.

 

Luke: „Er weiß genau, was heute auf dem Spiel steht. Und das gegen zwei völlig unberechenbare Gegner.“

 

Am Ring angekommen, slidet Arlington unter dem untersten Seil hindurch, steht auf und geht direkt zu Referee Al Sheppard, dem er ohne zu zögern den Titelgürtel überreicht. Dann dreht er sich um und bleibt mit verschränkten Armen gegenüber Jason N. Genious stehen, der weiterhin in seiner Ecke lehnt. Beide Männer blicken sich an.

 

Luke: „Hier prallen zwei Welten aufeinander. Der Champion mit der Entschlossenheit eines Kriegers. Und der Austral Alien mit all seinem Wahnsinn.“

 

Franky: „Clifton steht irgendwo zwischen den beiden, respektive außerhalb des Rings...“

 

Referee Al Sheppard hebt nun die Arme und ruft deutlich hörbar Dwight Cliftons ins Seilgeviert. Die Kamera fängt den Old School Warrior ein, der außerhalb des Rings noch zögert, mit gespieltem Erschrecken auf den in der Mitte lauernden Jason N. Genious zeigt – dann auf Arlington – dann wieder zurückweicht. Doch unter den Buh-Rufen des Publikums klettert er schließlich widerwillig auf den Apron und steigt zögerlich in den Ring.

 

Franky van Beuyten: „Ich glaub, er weiß ganz genau, was ihm blüht.“

 

Luke Miller: „Und ehrlich gesagt – ich gönn’s ihm.“

 

Referee Sheppard tritt dazwischen, hebt leicht die Hände und stellt sich zwischen die drei Kontrahenten. Kurze, prägnante Instruktionen, wie es sie bei einem Titelmatch unter dem Code of Contesting Conduct erfordert, dann gibt er das Match frei.

 

 

 

 

ZERO G CHAMPIONSHIP

Triple Threat Match – 1 Fall – No Time Limit

JASON N. GENIOUS -VS- DWIGHT CLIFTON -VS- DURAN ARLINGTON ©

Referee: Al Sheppard

 

 

 

 

Ein Moment stiller Spannung, Clifton wirkt nervös und JNG fixiert ihn mit glühendem Hass.

 

Franky: „Oh, jetzt knallt’s!“

 

Die Halle explodiert, als Arlington und JNG gleichzeitig losstürmen. Dwight Clifton hebt abwehrend die Arme, versucht sich noch zu ducken – doch die beiden prügeln ohne jede Absprache synchron auf ihn ein. Schlag, Forearm, Kick – JNG rammt ihm einen Knee Strike in den Brustkorb, Arlington eine blitzschnelle Elbow-Kombination ins Gesicht. Clifton taumelt zurück, will aus dem Ring fliehen, doch Genious greift ihn am Hosenbund und zerrt ihn zurück, während Arlington ihm mit einem Running Back Elbow das Gleichgewicht nimmt.

 

Clifton fällt wie ein Sack Kartoffeln in die Seile, wird sofort wieder hochgezerrt – Double Irish Whip – und kracht mit voller Wucht in die Ringecke. Die Halle kocht, als sich Genious und Arlington nun regelrecht darum streiten, wer weitermachen darf.

 

Luke Miller: „Wirklich jetzt? Nach allem, was war? Jetzt arbeiten die auf einmal zusammen?!“

 

Franky: „Nenn es professionelle Abneigung gegen Clifton.“

 

Arlington springt an, schlägt zehn schnelle Faustschläge in der Ecke auf Clifton ein, während das Publikum laut mitzählt. Clifton sackt in der Ecke zusammen – Jason N. Genious schiebt Arlington zur Seite, packt sich den taumelnden Clifton am Nacken – Snap Suplex – direkt in die Ringmitte. Clifton liegt stöhnend am Boden, die Kamera fängt sein panisches Gesicht ein, während Arlington und JNG schon wieder nachsetzen wollen. Dwight Clifton rollt sich hustend aus dem Ring, schleppt sich am Apron entlang und lässt sich rücklings ins Absperrgitter fallen. Er hebt beschwichtigend die Hände, während das Publikum lautstark buht. Doch im Ring ist die Aufmerksamkeit nun woanders:

 

Arlington will Clifton hinterher und geht zu den Seilen, wird aber überrascht! Jason N. Genious ist zur Stelle… blitzschnell, ohne einen Laut, rollt er Arlington von hinten in einen Schoolboy-Pin!

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Arlington springt empört auf, deutet wütend auf Genious. Die Halle schreit auf – jetzt geht’s los zwischen den beiden!

 

Franky van Beuyten: „Und schon fliegen die Fetzen!“

 

Arlington stürmt vor, Genious duckt sich, weicht dem Elbow aus – Whip-In! Arlington wird in die Seile geschleudert, kontert mit einem Springboard Back Elbow – Genious fängt ihn in der Luft ab – setzt kurz ab und wechselt in den Northern Lights Ansatz – Arlington dreht sich heraus – Enzuigiri! JNG weicht mit einem Matrix-ähnlichen Bogen zurück, duckt sich – tief gesprungener Dropkick!

 

Arlington fällt, rollt sich rückwärts auf die Knie – Genious will einen Knee Strike nachsetzen – Arlington fängt das Bein ab, zieht Genious zu Boden, will einen Leglock – doch JNG rollt sich blitzschnell heraus, springt auf, landet einen Snapmare – Arlington steht sofort wieder – und beide stehen sich gegenüber, während das Publikum sich applaudierend erhebt!

 

Luke Miller: „Was für ein Konter-Feuerwerk!“

 

Beide atmen schwer, starren sich an, und während Al Sheppard sich zwischen ihnen aufbaut, hallt der Applaus von allen Seiten nach.

 

Franky: „Das ist das, was dieses Match ausmacht. Da ist nicht nur persönliche Fehde, da ist sportliche Brillanz!“

 

Im Hintergrund schiebt sich langsam Dwight Clifton wieder auf den Apron, noch leicht benommen – doch niemand im Publikum achtet auf ihn. Alles ist auf Duran Arlington und Jason N. Genious gerichtet, deren Blick sich nun wieder verfinstert und JNG greift erneut an! Er stürmt mit einem schnellen Tritt gegen Arlingtons Oberschenkel vor, will eine Spinning Backfist folgen lassen – doch Arlington duckt sich elegant, zieht Genious das Standbein weg, lässt ihn hart auf die Matte krachen.

 

Arlington rollt über den Rücken, springt auf – ein blitzschneller Legdrop ins Kreuz von JNG! Genious schreit auf, krümmt sich – doch Arlington hat schon wieder Tempo aufgenommen: Er springt über die Seile aufs Apron, kommt per Springboard Moonsault zurück – doch JNG zieht die Knie an!

 

NEIN! Arlington sieht es kommen, dreht sich in der Luft weiter, landet auf den Füßen, dreht sich – Elbow gegen Genious!

 

Franky van Beuyten: „Unfassbar, was für eine Körperbeherrschung Arlington hier beweist!“

 

Luke Miller: „Der Junge ist on fire – und Genious hat gerade keinen Zugriff mehr!“

 

Die Halle steht Kopf, Arlington will zum nächsten Move ansetzen – übersieht aber was hinter ihm geschieht… unbemerkt ist Dwight Clifton heimlich aufs Top Rope geklettert und springt jetzt ab!

 

MISSILE DROPKICK!

 

Mit voller Wucht trifft Clifton den sich gerade umdrehenden Arlington frontal in die Brust, reißt ihn von den Beinen und lässt ihn hart auf dem Rücken aufschlagen. Die Zuschauer buhen lautstark, während Clifton auf allen Vieren kriechend zum Cover ansetzt – doch Sheppard winkt ab! Kein Count, denn Jason N. Genious rollt sich dazwischen!

 

Franky: „Da war Clifton wieder zur Stelle und wollte abstauben! Aber Genious lebt noch!“

 

Dwight Clifton springt auf – energiegeladen, aufgedreht, mit einem provokanten Grinsen im Gesicht. Er packt Jason N. Genious am Arm, schleudert ihn mit einem Irish Whip in die Seile und empfängt ihn mit einem gewaltigen Back Body Drop, bei dem Genious fast bis an die Hallendecke fliegt. Die Fans buhen, doch Clifton springt bereits auf das mittlere Seil in der Ringecke, dreht sich in der Luft und bringt einen Flying Elbow Drop präzise auf die Brust von JNG. Ohne eine Sekunde zu verlieren, federt er auf, läuft in die Seile, tanzt dabei rhythmisch – und zeigt seinen Legdrop quer über den Hals von Genious!

 

Luke Miller: „Er ist vielleicht eine Nervensäge… aber wenn er ins Rollen kommt, ist Clifton gefährlich!“

 

Franky van Beuyten: „Ich sag’s auch ungern, aber das war stark – Genious sieht kein Land!“

 

Clifton posiert mit ausgestreckten Armen und tänzelt einen Moment lang vor den Fans, doch in genau diesem Moment kommt Arlington zurück! Die Kamera schwenkt – Arlington springt aus dem Nichts heran, zieht durch und mäht Clifton mit dem POLISH HAMMER um! Ein Treffer wie aus einem Katapult. Clifton klappt zusammen, sackt rückwärts zu Boden wie ein gefällter Baum.

 

Franky: „BOOOOM! Polish Hammer! Volltreffer!“

 

Luke: „Clifton hat ihn nicht kommen sehen!“

 

Arlington wirft sich sofort auf ihn zum Cover:

 

ONE!

 

TWO!

 

Clifton kickt aus, aber nur hauchdünn – die Zuschauer raunen laut auf. Kaum ist der Polish Hammer verklungen, taucht Jason N. Genious auf wie ein Schatten – und ehe sich Arlington versieht, hängt er schon in der Luft. Genious zieht ihn in einen blitzsauberen Vertical Suplex, geht elegant mit ihm zu Boden – und geht sofort in die Aufstehbewegung über, das Publikum wird laut. Zweiter Vertical Suplex! Wieder folgt der flüssige Übergang, Arlington wird erneut hochgehoben, genauso präzise und gnadenlos durch die Luft befördert.

 

Luke Miller: „Er nennt diese Abfolge G-Series – und es sieht aus wie ein technisches Lehrbuch in Echtzeit!“

 

Genious lässt nicht locker… FISHERMAN SUPLEX! Mit Brücke zum Pinfall!

 

ONE!

 

TWO!

 

DWIGHT CLIFTON fliegt ins Bild wie ein abgefeuerter Pfeil und zerschlägt den Pin im allerletzten Moment! Ein Aufschrei geht durch die Halle – Buhrufe, laute Schreie, tosende Rufe. Das Match kocht über.

 

Luke: „Was für ein Match!“

 

Franky: „Das hier ist Zero-G Wrestling auf allerhöchstem Niveau!“

 

Jason N. Genious will sich gerade wieder erheben, stützt sich auf einem Knie ab, als es plötzlich schrill durch die Arena hallt:

 

„OOOOOLD SCHOOOOL WARRIAAAAAAAAH!“

 

Dwight Clifton schießt wie ein Kanonenschlag durchs Bild – SHOULDERBLOCK! Genious haut es regelrecht aus den Stiefeln und er kracht rücklings zu Boden.

 

Franky van Beuyten: „Ich werd nicht müde zu sagen, wie sehr ich diesen Schrei hasse!“

 

Clifton dreht sich mit übertriebener Theatralik zur anderen Seite – und da kommt auch schon Arlington auf die Beine. Erneuter Urschrei.

 

„OOOOLD SCHOOL WARRIAAAAAH!“

 

BOOM – SHOULDERBLOCK!

 

Diesmal ist es Arlington, der wie ein gefällter Baum zu Boden geht.

 

Clifton wirft sich sofort auf ihn zum Cover, hakt das Bein ein:

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Arlington stemmt die Schulter nach oben – und in genau diesem Moment ist Genious wieder da. Ein knallharter Kick gegen den Kopf von Clifton!

 

Luke Miller: „Der fand den Old-School-Warrior-Schrei nicht lustig!“

 

Franky van Beuyten: „Ja, er ist jetzt erst richtig angepisst. Den Tritt spürt Clifton morgen noch!“

 

Jason N. Genious kniet neben Dwight Clifton, dessen Kopf gerade erst mit brutaler Präzision von Genious’ Kick durchrüttelt wurde. Noch bevor sich Clifton ganz zu Boden sinken lässt, packt Genious ihn sich am Haar, zieht ihn rücksichtslos nach oben und hämmert ihm einen Forearm Smash gegen die Stirn – dann gleich den nächsten – und noch einen.

 

Franky van Beuyten: „Jetzt geht's richtig ab! Genious dreht auf!“

 

Luke Miller: „Oder durch!?“

 

Clifton taumelt nach hinten in die Ringecke, doch Genious geht wie besessen hinterher. Er hämmert ihm die Schulter in den Bauch, rammt ihm den Ellenbogen gegen den Hals, tritt ihm gegen das Knie – ein rasendes, wütendes Gewitter aus Schlägen und Tritten. Referee Al Sheppard zählt ihn an, aber Genious hört nicht auf – die Wut hat die Kontrolle übernommen. Plötzlich ein Aufschrei aus dem Publikum – Arlington ist wieder da!

 

Mit einem blitzschnellen Satz sprintet Duran Arlington heran, umgreift den Oberkörper von Genious von hinten, hakt beide Arme unter und zieht in einer flüssigen Bewegung nach hinten – DRAGON SUPLEX!

 

Luke Miller: „DRAGON SUPLEX MIT BRÜCKE!!“

 

BOOM!

 

Genious knallt hart auf den Nacken, Arlington überstreckt den Rücken, die Brücke ist perfekt! Al Sheppard ist sofort unten und zählt:

 

ONE!

 

TWO!

 

THR…KICKOUT!

 

Franky van Beuyten: „NEIN! Das war’s doch! Das war’s doch, Luke!!“

 

Luke Miller: „Genious ist bei ZWEI KOMMA NEUN NEUN NEUN raus!“

 

Die RSW-Arena explodiert: Ein kollektives Raunen geht durch die Reihen, gefolgt von einem „THIS IS AWESOME!“-Chant, während Arlington ungläubig am Boden sitzt, die Hände auf dem Kopf. Genious liegt mit verdrehtem Oberkörper seitlich, schwer atmend, den Blick glasig zur Hallendecke gerichtet – aber er lebt.

 

Luke Miller: „Der Mann hat den Dragon Suplex mit Brücke überlebt. Ich weiß nicht wie, aber er hat’s geschafft.“

 

Duran Arlington atmet tief durch. Schweiß tropft ihm von der Stirn, während er sich langsam erhebt. Die Fans feuern ihn unermüdlich an – „LET’S GO DURAN!“ – die Halle lebt, der Zero-G-Champion steht. Jason N. Genious kriecht langsam Richtung Ringseil, seine grünlich geschminkte Gesichtshälfte verzerrt vor Schmerz, der Körper gezeichnet von der Wucht des Dragon Suplex. Auf der anderen Seite rollt sich Dwight Clifton langsam in die Seile, hält sich den Nacken und blinzelt, als wäre er gerade aus einem Fiebertraum erwacht. Dieser Fiebertraum geht in Form von Jason N. Genious wieder auf ihn los, doch diesmal erwidert Clifton die Attacke und ein Abtausch von Forearms beginnt. Arlington behält derweil die Übersicht. Er fixiert die Situation: Ein Blick zu seinen prügelnden Kontrahenten und dann geht er aufs Seil - nicht in die Ecke, sondern auf die Längsseite des Rings – balancierend wie ein Seiltänzer, mit ausgebreiteten Armen und den Blick zum Publikum. Die Kamera fährt seitlich entlang an seinem Körper vorbei, zeigt sein fokussiertes Gesicht. Im Hintergrund: Clifton und Genious, die noch in ihren Schlagabtausch verwickelt sind, dann aber aus dem Augenwinkel sehen, dass etwas angeflogen kommt…

 

Franky van Beuyten: „DAS GIBT’S NICHT… WAS MACHT ARLINGTON DENN?!“

 

Arlington springt – ein gewaltiger Dive vom Top Rope quer durch den Ring – in der Luft dreht er sich, holt Schwung und bringt einen Corkscrew Flying Crossbody gegen beide Gegner ins Ziel!

 

Doppelt getroffen krachen Clifton und Genious wie Dominosteine zu Boden, Arlington landet zwischen ihnen und prallt selbst ab – alle drei Wrestler liegen gestreckt, regungslos für einen Moment. Die Halle rastet aus.

 

Luke Miller: „HOLY ARLINGTON! Der menschliche Propeller hat sie beide erwischt!“

 

Franky van Beuyten: „Der Kerl fliegt wie ein Komet, Luke! Ich hab keinen Plan, wie der sich überhaupt noch so elegant auf dem Seil halten konnte!“

 

Eine Wiederholung wird eingeblendet – in Zeitlupe ist zu sehen, wie Arlington beim Absprung vom obersten Seil eine halbe Körperdrehung in der Luft vollzieht, mit ausgestreckten Armen rotiert und dann mit vollem Brustkontakt auf beide Gegner klatscht. Zurück im Ring beginnt das große Kriechen. Alle drei bewegen sich langsam und erschöpft. Arlington robbt als Erster zum Seil, zieht sich mühsam an der untersten Umwicklung nach oben. Die Kamera zoomt nah heran: Seine Haare kleben im Gesicht, sein linker Arm zittert leicht. Trotzdem zieht er sich weiter.

 

Jason N. Genious liegt seitlich, hält sich den Rücken, keucht. Sein Blick ist glasig, aber in den Augen flackert ein Funken Wut – der Austral Alien lebt noch.

 

Dwight Clifton liegt auf dem Rücken, Arme ausgebreitet, der "Old School Warriah" ist nur noch ein Häufchen Elend. Das Publikum steht, niemand sitzt mehr.

 

Franky van Beuyten: „Alle drei sind kurz vorm Exitus.“

 

Arlington richtet sich als Erster ganz auf. Noch leicht wankend, geht er zu Genious, greift sich dessen Kopf – doch JNG kontert: Er springt plötzlich hoch, aus dem Nichts, wirbelt Arlington mit einem Arm Drag über die Schulter und bleibt selbst auf einem Knie. Die Halle johlt. Arlington rollt sich ab, kommt wieder auf die Beine – doch da ist Clifton!

 

Der Old School Warrior ist wieder auf den Beinen, springt wie aus dem Nichts auf das mittlere Seil, dreht sich in der Luft – Springboard Back Elbow gegen Arlington! Der trifft sauber – Arlington fliegt zurück, kracht auf den Boden. Clifton will covern… doch Genious zieht ihn zurück!

 

Kick in die Magengrube, dann der Ansatz zum Grief Barrier – nein! Arlington ist wieder da und tritt Genious in die Seite, während dieser Clifton greifen will.

 

Luke Miller: „Ich komm nicht mehr mit! Ich komm einfach nicht mehr mit!“

 

Franky van Beuyten: „Was reißen diese drei hier bitteschön ab?“

 

Luke Miller: „Die Hütte! Die reißen die Hütte ab, Franky!“

 

Und als alle denken, der Moment des Chaos sei vorbei, richtet sich Arlington in einer einzigen fließenden Bewegung auf, rennt los, springt aufs zweite Seil, federt ab – Springboard Moonsault auf beide Gegner!

 

Und wieder liegen alle drei!

 

Die Zuschauer geben Standing Ovations und kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Kamera zeigt wieder Arlington, keuchend, aber kämpfend. Clifton liegt auf der Seite, hält sich die Rippen. Genious schnauft, rollt sich unter das unterste Seil.

 

Franky van Beuyten: „Es hat seine Gründe, dass Miles Stone Rising Star Wrestling mit dem Zero-G-Titel zurückgebracht hat – diese Schlacht wird in die Geschichtsbücher eingehen!“

 

Duran Arlington ist der Erste, der sich aus dem Scherbenhaufen dieses Drei-Mann-Chaos erhebt. Sein Brustkorb hebt und senkt sich schnell, seine Arme zittern leicht, doch sein Blick ist fokussiert. Langsam geht er hinüber zu Jason N. Genious, der sich noch benommen in den Seilen aufrichtet. Arlington zieht ihn am Arm hoch, greift ihn sich fest, legt den Arm über die Schulter und hebt ihn an. Ein Vertical Suplex, aber anstatt ihn zu Boden zu bringen, setzt Arlington Genious mit einer fast verächtlichen Präzision auf das oberste Seil. Genious sitzt nun auf dem Top Rope, die Beine gespreizt über dem Seil, eine Hand am oberen Ringseil, die andere rudert nach Gleichgewicht. Der Austral Alien wirkt völlig überrascht, noch immer geschwächt von der letzten Sequenz. Sein Gesicht ist eine Maske aus Wut und Erschöpfung, er flucht, doch da ist Arlington schon wieder in Bewegung. Mit einem Satz ist er auf dem zweiten Seil, genau in Augenhöhe mit Genious. Das Publikum hält den Atem an …weil plötzlich Dwight Clifton ins Bild stürmt! Der Old School Warrior hat die Szenerie genau beobachtet, schießt nun quer durch den Ring, nimmt Anlauf und springt gleichzeitig mit Arlington ab!

 

Zwei Körper fliegen! Zwei Dropkicks, perfekt synchron!

 

DOUBLE DROPKICK!!!

 

Beide treffen Jason N. Genious mit voller Wucht. Arlington von der Seite, Clifton von vorne und das Publikum brüllt in Ekstase, als Genious regelrecht aus dem Ring geschleudert wird. Ein wilder, unkontrollierter Flug, bevor er mit einem lauten Krachen auf den Matten außerhalb des Rings aufschlägt.

 

Franky van Beuyten: „OH MEIN GOTT! JASON N. GENIOUS IST GERADE AUS DER HALLE GEBLASEN WORDEN!“

 

Luke Miller: „Das war ein Abflug, Franky. Ein verdammter Abflug in eine andere Umlaufbahn!“

 

Die Fans sind auf den Beinen, schreien, jubeln – einige halten sich den Kopf, als hätten sie selbst gerade den Aufprall gespürt. Genious liegt am Boden, reglos, der Körper verkrümmt, während die Kamera auf seinem grün geschminkten Gesicht verharrt – die Augen geschlossen, der Mund halb offen.

 

Zurück im Ring erheben sich Clifton und Arlington nach ihrer Bruchlandung. Beide knien, keuchend, den Blick kurz aufeinander gerichtet.

 

Franky van Beuyten: „Das war vielleicht der bestgetimte Doppelschlag, den ich je gesehen habe… und hier muss ich Clifton leider auch wieder loben.“

 

Luke Miller: „Und Arlington ist eine Maschine. Diese Konzentration, diese Explosivität. Aber was für ein Sturz für JNG… wie kommt man da wieder rein?“

 

Clifton schüttelt sich kurz, Arlington dagegen bleibt tief, in typischer Grappling-Haltung. Beide umkreisen sich, ein kurzer Lock-Up-Versuch wird blitzschnell von Arlington gekontert, der unter Clifton hindurchtaucht, ihm ein Bein stellt und von hinten einen Schoolboy-Einroller zeigt – blitzsauber!

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Clifton rollt sofort zurück auf die Füße, dreht sich aber direkt in einen La-Magistral Cradle.

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Clifton rollt durch, hebt Arlington bei der Bewegung sogar leicht an und zieht einen Backslide hinterher, Arlington stemmt sich dagegen, doch Clifton zieht durch!

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Arlington kontert die Backslide-Position, rutscht tief unter Clifton und kontert mit einem schnellen Inside Cradle – tief angesetzt, das Publikum zählt schon wieder laut mit:

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Beide Männer springen nun fast synchron hoch – Arlington federt in die Seile, doch Clifton duckt sich beim heranpreschenden Gegner ab, will eine Leg Lariat zeigen, Arlington hält sich aber am obersten Seil fest – Clifton segelt ins Leere und rollt rücklings durch.

 

Kaum hat Clifton sich aufgerichtet, da ist Arlington wieder da – ein Crucifix Pin! Blitzartig eingehakt!

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Arlington kommt zuerst wieder auf die Beine, doch Clifton nutzt seine Position am Boden und zieht ihn in ein Small Package! Arlington rudert mit den Armen, wird überrascht!

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Franky van Beuyten: „Beide versuchen die Abwesenheit von Genious zu nutzen, um schnell das Match zu beenden, doch der Überraschungseffekt ist verpufft und keiner der artistischen Pinversuche führt hier zum Erfolg!“

 

Luke Miller: „Genious ist mittlerweile auch wieder auf dem Weg zurück in den Ring“

 

Arlington rollt sich aus der Position, und jetzt stehen sich beide erneut gegenüber – keuchend, verschwitzt, aber wach. Beide Männer nicken sich ganz leicht zu. Der Applaus in der Halle nimmt zu, „This is awesome!“-Chants steigen erneut auf.

 

Franky van Beuyten: „Duran Arlington ist jung, aber er hat schon das Auge eines Veteranen.“

 

Clifton schüttelt die Arme aus, tänzelt leicht zur Seite – aber sein Blick ist nun konzentrierter. Arlington bleibt stabil, geht in die Knie, bereit für den nächsten Austausch, während Genious sich wieder in den Ring zurückbewegt. Clifton tänzelt einen Schritt zurück, hebt prahlerisch den rechten Arm und holt tief Luft – es soll wieder so weit sein: der „OLD SCHOOL WARRIAAAAAAH!“-Schrei ist auf halbem Weg aus seiner Kehle, da bricht ein regelrechter Sturm los. Duran Arlington stürmt ihm entgegen, das Publikum springt gleichzeitig von den Sitzen, und ein knallharter Tritt in die Magengegend erstickt Cliftons Auftritt im Ansatz. Die Zuschauer toben.

 

Luke Miller: „Da hat Duran ihm einfach mal das Maul gestopft!“

 

Franky van Beuyten: „Und das genau im richtigen Moment – ich kann’s nicht mehr hören, Luke!“

 

Clifton sackt zusammen, nach Luft ringend, als Arlington ihn herumwirbelt – der Ansatz zum Last Breath! Das Publikum weiß, was jetzt kommt. Doch Clifton zeigt, dass auch in ihm ein Kämpfer steckt. Er windet sich aus dem Griff, taucht ab, dreht sich blitzschnell um und hämmert einen punktgenauen Elbow Smash an die Seite von Arlingtons Kopf. Dieser geht auf die Knie, benommen, taumelnd, doch noch nicht gefallen.

 

In diesem Moment kommt noch mehr Bewegung in den Ring: Jason N. Genious, längst wieder auf den Beinen, hat sich in Position gebracht. Er stürmt heran, nimmt Maß – UND BRINGT DEN AUSTRALIZER INS ZIEL!!!

 

Der präzise wie brutale Running Enzuigiri trifft mit voller Wucht! Arlington klappt wie ein Sack zusammen. Das Publikum stöhnt laut auf – Genious ist zurück im Spiel.

 

Franky van Beuyten: „AUSTRALIZER! AUSTRALIZER!! Aus dem Nichts! Arlington ist weg!“

 

Genious schmeißt sich sofort auf Arlington, hakt das Bein ein – Al Sheppard ist zur Stelle – das Publikum zählt mit:

 

ONE!

 

TWO!

 

THR…

 

Doch bevor Sheppard die Hand zum dritten Mal auf die Matte knallen lassen kann, reißt Clifton Genious am Bein zurück, unterbricht das Cover in allerletzter Sekunde und zieht ihn mit aller Kraft von Arlingtons reglosem Körper! Die Fans schreien auf – es war die Millisekunde, die gefehlt hat.

 

Luke Miller: „WAHNSINN!!! Clifton rettet sich UND Arlington und er rettet vielleicht sogar seinen Titeltraum!“

 

Franky van Beuyten: „Das war so knapp wie’s nur geht – Genious war eine Millisekunde vom Titel entfernt!“

 

Die Spannung in der Halle ist elektrisierend. Arlington liegt regungslos auf dem Rücken, Genious starrt erst Al Sheppard und dann Dwight Clifton fassungslos an – letzterer bekommt gleich darauf die pure Wut eines um den Sieg gebrachten Jason N. Genious zu spüren. Der Australier reißt sich los, fährt herum und explodiert regelrecht in einer Serie wilder Schläge gegen Cliftons Kopf und Oberkörper. Das Publikum feuert lautstark an – oder buht, je nach Fraktion – doch Genious ist nicht mehr zu bremsen. Ein Forearm nach dem anderen prasselt auf Clifton ein, der in die Seile taumelt.

 

Franky van Beuyten: „Das war seine Chance, und jetzt dreht er völlig durch!“

 

Luke Miller: „Aber Clifton bleibt stehen, Franky, er stemmt sich dagegen!“

 

Clifton stemmt sich mit letzter Kraft gegen den Sturm. Genious holt zu einer Lariat aus, aber Clifton taucht ab und befördert JNG mit einem Armdrag auf die Matte. Der Australier kommt wieder hoch – Dropkick von Clifton! Jetzt hat der „Old School Warrior“ den Schwung auf seiner Seite. Genious richtet sich auf allen Vieren auf – SWINGING NECKBREAKER VON CLIFTON! Das Cover folgt unmittelbar, Rücken durchgedrückt, Bein eingehakt. Al Sheppard rutscht heran:

 

ONE!

 

TWO!

 

THR…KICKOUT!

 

Genious reißt die Schulter im allerletzten Moment nach oben, das Publikum reißt die Arme hoch – Nearfall! Clifton springt fassungslos auf, beide Hände in der Luft. Er dreht sich zu Al Sheppard um, stammelt erst ungläubig, dann hitzig, zählt selbst die imaginären drei Finger ab. Doch Sheppard bleibt ruhig, richtet sich auf, tippt sich mit zwei Fingern deutlich auf die eigene Schulter und gibt Clifton mit knapper Geste unmissverständlich zu verstehen: ZWEI! Kein Mikro nötig – die Körpersprache ist deutlich. Clifton wirkt, als wolle er protestieren, doch Sheppard tritt energisch einen Schritt vor, der Zeigefinger zeigt auf Clifton und der Old School Warrior merkt offenbar selbst, dass er nicht in der Position ist, wertvolle Zeit mit Diskussionen zu verschwenden.

 

Luke Miller: „Sheppard bleibt hart. Kein Raum für Diskussion – es war einfach kein Three Count.“

 

Franky van Beuyten: „Clifton verschwendet Zeit. Er muss dranbleiben!“

 

Der Old School Warrior schüttelt den Kopf, doch er weiß, Sheppard hat recht. Der Moment ist vorbei – und hinter ihm regt sich Genious bereits wieder, während auch Duran Arlington sich mittlerweile wieder an den Seilen hochzieht. Nachdem er sich gerade noch über das vermeintlich knappe Cover bei Referee Al Sheppard beschwert hatte, atmet der Old School Warrior einmal tief durch, dreht sich schließlich um und beginnt, das Top Rope zu erklimmen. Die Fans buhen ihn lautstark aus, während er sich aufrichtet und das Gleichgewicht sucht. Jason N. Genious steht noch wacklig auf den Beinen – ein scheinbar perfekter Moment, um mit einem Luftschlag nachzusetzen. Clifton richtet sich auf, doch genau in diesem Moment schießt Genious ins oberste Seil und bringt die gesamte Ringecke ins Wackeln, Clifton verliert das Gleichgewicht und kracht unsanft mit den Beinen zuerst auf das Top Turnbuckle – ein fieser Aufprall im Schritt. Er verzieht das Gesicht, die Arme rudern hilflos, während er nach Halt ringt.

 

Luke Miller: „Das hat gescheppert. Clifton sitzt da oben wie ein nasser Sack!“

 

Genious klettert schnell hinterher, greift sich Clifton an der Hüfte und beginnt, die Position für einen klassischen Superplex vorzubereiten. Beide Männer wanken kurz auf den Seilen, doch JNG fixiert, hebt Clifton an – aber Duran Arlington ist zurück!

 

Die Halle brennt. Arlington ist wieder auf den Beinen, er sieht, was sich in der Ecke anbahnt – und er zögert keine Sekunde. In einem energischen Sprint durchquert er den Ring, schlüpft unter JNGs Beinen hindurch, beugt sich tief, packt sich den Australier auf die Schultern – und hebt an.

 

Die Halle steht Kopf.

 

Franky van Beuyten: „WAS?! Was macht er?!?“

 

Luke Miller: „Pyramide! Das ist eine verdammte Menschenpyramide!!“

 

Mit gewaltiger Kraft richtet sich Arlington auf, balanciert JNG auf den Schultern, der seinerseits Clifton im Suplex-Griff hat. Dann – für einen winzigen Moment – scheint alles stillzustehen…

 

…dann bewegt sich die menschliche Pyramide zum…

 

SUUUUUPEEEERPLEEEEEEEX!!!

 

Arlington wirft sich rückwärts, zieht Genious mit in die Tiefe – und der wiederum zieht Clifton mit sich. Der dreifache Superplex trifft mit brutaler Wucht. Clifton wird hoch und weit geworfen, sein Körper klappt in der Luft zusammen und schlägt auf der Matte auf. Genious folgt dicht dahinter und kracht flach auf den Rücken. Arlington landet hart auf den Schultern und rollt sich sofort zur Seite.

 

Ein entsetzter Aufschrei geht durch die Fans – und dann bricht tosender Jubel los.

 

Franky van Beuyten: „OHHHH MEIN GOTT!!!“

 

Luke Miller: „DREIFACHER SUPERPLEX! Ich… ich hab sowas… ich hab das noch nie gesehen!“

 

Die Kamera zeigt Clifton, reglos auf dem Rücken, die Arme weit ausgestreckt, die Beine seltsam verschränkt. Genious liegt keuchend auf der Seite, sein Brustkorb hebt und senkt sich schwer. Arlington hat sich in eine Ringecke gerollt, hält sich den Nacken, schaut aber mit leuchtenden Augen ins Publikum, das gerade komplett durchdreht.

 

Franky van Beuyten: „Was für eine Szene…“

 

Luke Miller: „Die fliegen hier durch den Ring und riskieren alles - und wir sind mittendrin!“

 

Referee Al Sheppard schaut sich ungläubig alle drei Teilnehmer an – aber alle bewegen sich irgendwie. Der Kampf geht weiter. Doch dieser Moment wird bleiben. Der dreifache Superplex, die Explosion der Halle, das erschütternde Echo in den Seilen. Clifton ist durch den weitesten Weg und härtesten Aufprall auch am stärksten mitgenommen, während Arlington gegen Genious nachsetzt. Noch immer atmet er schwer nach dem kolossalen Superplex, doch der Blick ist klar und fokussiert und er hievt seinen Widersacher nach oben. Der Australier nutzt seine letzten Kräfte, um sich auf Arlington zu stürzen und verpasst ihm einen krachenden Forearm.

 

Franky van Beuyten: „Genious will das hier beenden. Du siehst es in jedem Muskel.“

 

Luke Miller: „Aber Arlington steht wieder… irgendwie! Der Typ ist irre!“

 

Arlington taumelt, nur um direkt in die Arme von Genious zu laufen. Der schickt ihn mit Russian Leg Sweep auf die Matte und geht sofort in seinen Submission Hold über – Grief Barrier!!

 

Ein Raunen geht durch die Halle.

 

Die Fans spüren den Moment. Arlington ringt sofort um Luft, als Genious den Griff fester zieht, sich mit seinem gesamten Gewicht nach hinten lehnt.

 

Franky van Beuyten: „GRIEF BARRIER! Mitten im Ring! Jetzt könnt’s passieren!“

 

Luke Miller: „Wenn Arlington hier nicht irgendwie ans Seil kommt, war’s das!“

 

Arlington windet sich. Er stemmt ein Knie auf die Matte. Dann das andere. Doch Genious verlagert das Gewicht geschickt. Arlington droht abzusacken – Sheppard ist nah dran, fragt, ob er aufgeben will.

 

Doch die Fans sind lauter denn je.

 

„DU-RAN! DU-RAN!“

 

Der Neuseeländer beginnt, sich nach vorn zu schleppen, zentimeterweise. Genious versucht, den Griff wieder zu fixieren, rutscht nach – doch Arlington wuchtet sich mit letzter Kraft nach vorne, zieht sich Stück für Stück vor.

 

Franky van Beuyten: „Er robbt wie ein verdammter Marine im Matsch. Das ist Wahnsinn!“

 

Die Finger strecken sich aus – er ist fast da.

 

Doch Genious verzieht das Gesicht und zieht ihn noch mal zurück!

 

Luke Miller: „NEIN! Er hat ihn wieder weggezogen! Noch mal in die Mitte des Rings! Das ist Folter!“

 

Die Halle hält den Atem an – Arlington droht zu tappen, hebt die Hand – und stemmt sich dann auf den Ellbogen hoch!

 

Die Fans toben. Mit einem animalischen Schrei, fast aus dem Bauch heraus, wirft sich Arlington ein letztes Mal nach vorne – und erwischt das unterste Seil mit dem Handrücken.

 

Sheppard ruft sofort den Break aus.

 

Franky van Beuyten: „Er hat’s geschafft! Er hat das Seil erreicht!“

 

Luke Miller: „Und Jason N. Genious ist außer sich! Das war so verdammt nah dran!“

 

Genious löst widerwillig, zieht sich zurück, schlägt einmal frustriert auf die Matte. Arlington liegt auf der Seite, klammert sich ans Seil, hustet, sein Gesicht schmerzverzerrt.

 

Doch noch bevor Genious wieder angreifen kann, kommt plötzlich Bewegung aus der gegenüberliegenden Ringecke: Dwight Clifton lebt und stößt sich vom Seil ab, um Anlauf zu nehmen. Doch Genious dreht sich blitzschnell um – beide Männer prallen in der Ringmitte fast frontal aufeinander.

 

Genious will zuschlagen – Clifton duckt sich, läuft in die Seile, springt zurück – doch JNG fängt ihn mit einem Spinning Back Elbow ab. Clifton wankt und Arlington ist plötzlich wieder da. Der Neuseeländer packt Clifton aus dem Lauf mit einem Einroller!

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Alle drei Männer sind nun wieder auf den Beinen – Clifton stürmt erneut auf Arlington zu, doch dieser duckt sich, Clifton läuft durch – direkt in eine Clothesline von JNG. Doch Arlington überrascht nun auch den Austral Alien mit einem Schoolboy:

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Genious befreit sich, alle drei sind wieder auf den Beinen. Der Austral Alien holt mit Anlauf aus, um Dwight Clifton zu treffen, doch der weicht blitzschnell zur Seite aus – ein letzter Moment der Übersicht und des Instinkts und genau das reicht, um Genious ins Leere laufen zu lassen. Der Australier rauscht ungebremst weiter – und kollidiert mit dem Rücken Arlingtons, der noch immer an den Seilen steht und gerade dabei ist, sich aufzurichten. Arlington wird vom Zusammenprall aus dem Gleichgewicht gerissen und stürzt unkontrolliert durch die mittleren Seile nach draußen, wo er hart auf die Matte vor dem Ring aufschlägt.

 

Franky van Beuyten: „Oh mein Gott! Arlington wurde da wie ein Dartpfeil rauskatapultiert!“

 

Luke Miller: „Und Genious merkt’s zu spät – er schaut raus, aber… DA IST CLIFTON!“

 

Während Genious sich verdutzt Richtung Arlington dreht, nutzt Clifton genau diesen Moment. Wie aus dem Nichts schlüpft er unter Genious hindurch, packt sich die Hüften – SCHOOLBOY!

 

Al Sheppard taucht ab zum Count:

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Genious reißt die Schulter im letzten Moment hoch, schnellt gleichzeitig zurück auf die Matte und rollt sich aus dem Griff, während Clifton schon die Arme in die Höhe reißt – und dann mit weit aufgerissenen Augen merkt, dass es doch nicht vorbei ist.

 

Franky van Beuyten: „Uuuh, das war nah dran! Clifton sah sich da schon mit dem Gürtel im Arm!“

 

Clifton will nachsetzen, aber JNG verpasst ihm im Aufstehen einen Schlag in die Magengegend. Der Australier greift nach Dwight Clifton, fixiert die Hüften, positioniert die Füße, holt tief Luft – und hebt ihn sauber aus zum Vertical Suplex, der erste Teil seiner berüchtigten G-Series. Das Publikum raunt vor Erwartung, denn wer in der G-Series landet, findet selten wieder hinaus. Doch Clifton ist noch nicht geschlagen. In der Luft verlagert er rasch sein Gewicht – mehr Reflex als Plan – und statt sich vollständig über Genious ziehen zu lassen, zieht er beide Beine ein und streckt sie dann explosiv nach hinten, findet Balance auf dem zweiten Ringseil direkt hinter Genious' Rücken.

 

Luke Miller: „Clifton ist in der Luft… Moment… Was macht er da?!“

 

Franky van Beuyten: „Er steht – er STEHT auf dem zweiten Seil!“

 

Genious merkt zu spät, dass er die Kontrolle verliert. Clifton springt ab, dreht sich mit rotierender Wucht ein – und trifft mit einem krachenden Tornado DDT! Der Austral Alien wird mit dem Kopf voran in die Matte gerammt. Der Ring zittert unter dem Aufprall, während Genious leblos auf dem Rücken liegen bleibt, die Arme seitlich ausgebreitet.

 

Franky van Beuyten: „Tornado DDT!! Ein Volltreffer!“

 

Clifton schnellt sofort wieder auf die Beine und katapultiert sich aufs Top Rope…

 

Luke Miller: „Der hat was vor, Franky… DER HAT WAS VOR!“

 

Mit einem Aufschrei springt Clifton ab, zieht die Beine ein, rotiert spektakulär in der Luft – ein perfekter 450 Splash! Sein gesamter Körper kracht mit voller Wucht auf Genious, der keinen Bruchteil einer Sekunde Zeit zur Reaktion hatte.

 

Franky van Beuyten: „CLIFTONIZER! DER SITZT!!“

 

Das Publikum explodiert in einem einzigen Aufschrei, die Fans springen auf, während Clifton mit allerletzter Kraft ins Cover übergeht, die Beine von Genious einhakt und sich flach auf ihn legt.

 

Luke Miller: „COVER! COVER! IST DAS DER TITELWECHSEL?!“

 

Al Sheppard geht zu Boden...

 

ONE!

 

TWO!

 

ARLINGTON FLIEGT HERAN UND UNTERBRICHT DEN PINFALL!!!

 

Franky van Beuyten: „NEIN! NEIN! Arlington lebt! Das Match lebt! Es ist NICHT vorbei!“

 

Der Breathtaker erwischt Clifton mit einem halben Sprint und halbem Sprung und haut ihn im letzten Augenblick aus dem Cover. Der Einschlag ist so wuchtig, dass Clifton auf den Rücken rollt. In der RSW-Arena sitzt niemand mehr und das Hallendach fliegt fast weg.

 

Luke Miller: „Ich dachte, das wär’s gewesen! Ich dachte, wir hätten einen neuen Zero-G Champion!“

 

Arlington kniet bereits über Clifton, zieht ihn mit einem entschlossenen Ruck an sich heran, bringt ihn auf die Beine, verhakt dessen Arme, hebt ihn an in den Inverted Vertical Suplex…

 

Franky van Beuyten: „DAS IST DER LAST BREATH!“

 

Mit einem letzten Schrei der Anspannung dreht Arlington Clifton aus dem Suplex heraus in den Inverted DDT, schraubt sich mit voller Wucht nach unten und hämmert ihn auf die Matte!

 

Luke Miller: „LAST BREATH!!! AUS DEM NICHTS – UND DER SITZT!!“

 

Arlington wirft sich erschöpft über Clifton, zieht das Bein an, vergräbt den Kopf in dessen Brust – Al Sheppard zählt:

 

ONE!

 

TWO!

 

THREE!

 

Franky van Beuyten: „DURAN ARLINGTON HAT ES GESCHAFFT! Duran Arlington bleibt Zero-G Champion! DAS ist WAHN-SINN!“

 

Sieger nach 33:40 Minuten via Pinfall: Duran Arlington

 

 

Jubelnde Zuschauer springen auf den Rängen auf und ab als das Theme des alten und neuen Champions erklingt.

 

Luke Miller: „Ich kann es nicht glauben, Franky. Was für ein Match. Was für ein Finish. Drei Männer, die alles gegeben haben – und einer, der am Ende noch genug im Tank hatte, um das Ding nach Hause zu bringen!“

 

Alle drei liegen noch am Boden. Auf den Rängen Standing Ovations, der Kamerawinkel zeigt das Meer aus erhobenen Händen, Sprechchöre für Arlington, der langsam auf die Knie kommt, sich keuchend ans Herz fasst, dann aufrichtet – und mit letzter Kraft den Zero-G Gürtel von Al Sheppard entgegennimmt.

 

Luke Miller: „DAS ist Wrestling. DAS ist es, was Miles Stone zurückbringen wollte!“

 

Franky van Beuyten: „Und das ist einer dieser Momente, die in die Geschichte eingehen werden.“

 

Duran Arlington taumelt mit letzter Kraft in die Ringecke, sein Körper gezeichnet von diesem irrsinnigen Match, jede Bewegung kostet Mühe. In der Hand: Der Zero-G Titel, den ihm Referee Al Sheppard soeben überreicht hat. Mit einem dumpfen Aufprall lässt er sich in die Ecke fallen, den Rücken gegen das unterste Polster gelehnt, den Kopf in den Nacken gelegt, den Gürtel über der Brust – wie ein erschöpfter Krieger nach der Schlacht. Die Kamera geht in die Totale und die Halle steht immer noch. Ein Klang wie Donner durchfährt die Arena: Standing Ovations. Erst ein Chor, dann ein Orkan. Einige Zuschauer klopfen rhythmisch gegen die Absperrungen, andere springen auf und schreien sich die Begeisterung aus dem Leib. "DU-RAN! DU-RAN"-Rufe füllen den Raum.

 

Franky van Beuyten: „Es ist schwer, Worte zu finden. Ich hab diese Liga seit Jahren begleitet, ich hab große Schlachten gesehen...“

 

Luke Miller: „Er hat Clifton überlebt. Er hat Genious überlebt. Duran Arlington ist ein echter CHAMPION. Wer noch irgendwelche Zweifel daran hatte, wurde heute eines besseren belehrt!“

 

Franky van Beuyten: „Das ist der Stoff, aus dem Legenden gemacht werden. Dieses Match wird in die Geschichte eingehen und Duran Arlington triumphiert!“

 

Die Kamera zoomt näher. Arlington hebt den Kopf, sieht zu den Fans, dann auf den Gürtel. Ein leises, beinahe ungläubiges Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab – ein Moment völliger Ehrlichkeit. Die Emotion bricht durch. Er hebt den Titel hoch, mit zitternder Hand, mit letzter Kraft – und die Halle explodiert erneut. Jason N. Genious schleppt sich derweil bereits frustriert über die Rampe in den Backstagebereich und auch Dwight Clifton kommt wieder zu sich und rollt aus dem Ring. Auch wenn die beiden Kontrahenten des amtierenden Champions keine Beliebtheitswettbewerbe gewinnen und die Zuschauer ignorieren, erhalten auch sie den Applaus des kanadischen Publikums auf ihrem Rückweg über die Rampe. Genious ist bereits verschwunden, da macht sich auch Clifton auf den Rückweg, während Arlington im Ring den Titel in die Höhe streckt und das Bad in der Menge genießt.

 

Luke Miller: „Full Force Impact 2015 ist jetzt schon eine denkwürdige Verantstaltung, aber wir sind ja noch lange nicht am Ende! Es gibt noch zwei absolute Kracher und das nächste Match hat eine Vorgeschichte – wir schauen auf die Bilder, wie es zum Duell um den ATHENA Titel zwischen Dianna und Roxanne Chaykin kam!“

 

 

 

VIDEO

 

Düstere Beats erklingen. Der Bildschirm ist schwarz. Dann erscheinen in schneller Abfolge Schwarzweiß-Bilder: Harte Strikes, verdrehte Gesichter, ein Aufschrei der Zuschauer.

 

„Bei AMA-ZONE #14 kam es zur Kollision“

 

Dianna hält Roxanne im Waist Lock. Roxanne feuert Elbows nach hinten. Die Kamera wackelt leicht, als würde sie vom Einschlag mitgerissen.

 

„Zwei Frauen...“

 

Dianna entschlossen in weiß-silberner Rüstung. Roxanne in dunklem Top, mit hasserfülltem Blick. Die Kamera zoomt auf ihre geballten Fäuste.

 

„Ein Titel...“

 

Der Spear von Dianna – Roxanne wird fast halbiert. Der Chaykin Kick in Zeitlupe. Dianna wankt – aber bleibt stehen. Beide taumeln.

 

„Nach sechzehn Minuten Hölle und zurück hatte ATHENA eine neue Titelträgerin: Dianna!“

 

Dianna am Boden, erschöpft, der Gürtel auf der Brust. Schnitt: Roxanne starrt sie an, die Wut steht ihr ins Gesicht geschrieben.

 

„Nun ist es an der Zeit für das Rematch: Dianna. Roxanne Chaykin. ATHENA Championship. Bei RSW Full Force Impact.“

 

 

Das Video geht in ein flammendes ATHENA-Logo auf schwarzem Hintergrund über, das dann auch auf dem Titantron in der Halle zu sehen ist, als die Überblende ins Live-Bild erfolgt. Das Publikum tobt. Die Lichter der Arena flackern, dann taucht alles in ein tiefes, bedrohliches Rot. Der Bass von „I Don’t Mind“ von Drain setzt krachend ein, die Musik rollt wie eine Wand durch die Halle – und Roxanne Chaykin erscheint auf der Bühne. Breitbeinig bleibt sie stehen, den Blick geradeaus, die Fäuste geballt, stählerne Entschlossenheit in jeder Faser.

 

Franky van Beuyten: „Da ist sie. Roxanne Chaykin. Und wenn Blicke töten könnten, würde in dieser Halle niemand mehr stehen.“

 

Luke Miller: „Die Frau hat keine Freunde. Sie ist hier, um sich das zurückzuholen, was Dianna ihr genommen hat.“

 

Chaykin marschiert in aggressivem Tempo die Rampe herunter, ihr Blick springt kurz in die Zuschauermenge, um Verachtung zu demonstrieren. Ein Fan streckt ihr ein Pappschild mit „GO DIANNA!“ entgegen – Chaykin schlägt es mit einer kurzen, beiläufigen Bewegung aus der Hand, ohne den Blick zu senken. Unten am Ring schwingt sich Roxanne nicht auf den Apron, sondern geht einmal langsam außen herum. Als sie wieder an der Treppe ankommt, steigt sie in den Ring und stellt sich sofort in die Mitte. Dort reißt sie sich die Weste vom Oberkörper und wirft sie achtlos aus dem Ring. Der Blick geht geradeaus in die Kamera.

 

Luke Miller: „Schau dir diesen Blick an, Franky! Wenn du gegen Roxanne Chaykin in den Ring steigst, dann machst du vorher besser dein Testament.“

 

Die Halle verdunkelt sich erneut – alles liegt im Schatten, bis ein goldener Lichtkegel langsam von oben auf die Rampe fällt. Ein sphärischer Klangteppich baut sich auf – mit voller Kraft setzt „Metalwaves“ von Beautiful Sin ein.

 

Ein gewaltiger Pyroschwall in Gold und Weiß zischt in die Luft, als Dianna auf der Bühne erscheint. In ihrer eleganten, römisch inspirierten Robe, mit Schulterpanzer-Optik, silbernen Armbändern und dem ATHENA Championship Gürtel glänzend um die Hüften geschnallt, steht sie dort wie eine griechische Göttin. Ihre Haltung ist aufrecht, ruhig, stolz und der Blick geht nach vorn, in Richtung Ring.

 

Franky van Beuyten: „UND HIER IST DIE TITELTRÄGERIN!“

 

Die Kamera fährt langsam an ihr vorbei – in den Augen: Entschlossenheit, aber auch Gelassenheit. Die Menschen in Vancouver stehen, applaudieren und jubeln lautstark – viele halten selbstgebastelte Schilder hoch, während die Kamera immer wieder auf euphorische Fans schwenkt.

 

Dann schreitet Dianna mit erhobenem Haupt langsam die Rampe entlang – würdevoll, Schritt für Schritt. Der Gürtel schimmert im Licht der Scheinwerfer. Zwei weitere Pyrobatterien zünden im Takt der Musik, als sie den Ring erreicht. Am Apron bleibt sie stehen, löst den Gürtel von ihrer Hüfte – und hält ihn mit beiden Armen hoch über den Kopf. Ein weiteres, kurzes Feuerwerk hinter ihr erhellt die Halle.

 

Luke Miller: „Wenn diese Frau den Ring betritt, hat man das Gefühl, als würde ein Mythos zum Leben erwachen. Aber sie ist keine Göttin – sie ist eine Kämpferin. Und sie wird heute Abend alles brauchen, was sie hat.“

 

Dianna steigt in den Ring, übergibt Al Sheppard mit ruhiger Geste den Titelgürtel – doch der Blick, den sie Chaykin zuwirft, ist alles andere als ruhig. Es ist ein Blick, der sagt: Heute geht es um alles.

 

Franky van Beuyten: „Roxanne ist bereit für einen Kampf. Aber Dianna ist bereit für eine Schlacht.“

 

 

 

 

ATHENA CHAMPIONSHIP

Singles Match – 1 Fall – No Time Limit

DIANNA © -VS- ROXANNE CHAYKIN

Referee: Pierre Dubois

 

 

 

 

Ringglocke. Der Hallenlärm ebbt kaum ab, als sich die beiden Frauen langsam aufeinander zubewegen – der Blick von Dianna ist fokussiert und gelassen, Roxanne hingegen starrt ihre Kontrahentin mit einer gehörigen Portion Wut an.

 

Franky van Beuyten: „Und jetzt beginnt das Rematch, auf das so viele gewartet haben!“

 

Luke Miller: „Und es beginnt mit einem Staredown für die Geschichtsbücher. Dianna steht wie eine Statue, aber Roxanne brennt innerlich.“

 

Lock-Up. Die beiden Kämpferinnen verhaken sich, doch Roxanne nutzt ihren physischen Vorteil sofort aus und treibt Dianna mit purer Kraft zurück in die Ringecke. Mit einem dominanten Brüllen drückt sie sie regelrecht zusammen, bis Pierre Dubois den Break verlangt.

 

Roxanne löst, aber nicht ohne Dianna mit beiden Händen grob wegzustoßen. Die Titelträgerin stolpert nach hinten, bleibt aber aufrecht stehen. Die Fans buhen lautstark. Roxanne breitet kurz die Arme aus und provoziert das Publikum mit einem hämischen Grinsen.

 

Franky van Beuyten: „Da sieht man’s: Roxanne ist heute hier, um zu dominieren. Diese Frau ist 1,79 groß, 88 Kilogramm purer Ärger.“

 

Luke Miller: „Und das sind stolze 20 Kilo und ein paar Zentimeter mehr als Dianna – wer glaubt, das wird hier heute technisch und sauber, der hat Roxanne Chaykin noch nie in Aktion erlebt.“

 

Dianna richtet sich langsam auf, nickt leicht, als würde sie die Herausforderung annehmen. Roxanne geht mit raumgreifenden Schritten in die nächste Lock-Up-Bewegung, die Arme vorgestreckt, bereit, Dianna erneut in ihre Kontrolle zu zwingen. Doch diesmal reagiert Dianna blitzschnell – sie taucht mit geschmeidiger Bewegung unter Roxannes Griff hinweg, dreht sich in den Rücken der Herausforderin und zieht sie sofort in einen Waist Lock.

 

Roxanne versucht, mit einem Ellbogen nach hinten zu schlagen, doch Dianna weicht geschickt aus, bleibt an ihr dran und zieht sie mit einem Grapevine Takedown auf die Matte – ein sauberer, schulbuchmäßiger Ansatz, der Roxanne direkt auf den Bauch zwingt. Ohne Zeit zu verlieren, greift Dianna in das linke Handgelenk Roxannes, kontrolliert den Arm und zieht den Ellbogen nach hinten, während sie das Bein der Herausforderin mit dem eigenen fixiert.

 

Franky van Beuyten: „Und das ist der Teil des Spiels, den Dianna zur Perfektion beherrscht – Kontrolle am Boden!“

 

Luke Miller: „Bei jemandem mit so viel Power wie Chaykin ist das die einzig richtige Strategie.“

 

Roxanne knurrt, versucht sich aufzurichten, doch Dianna verlagert sofort das Gewicht und zieht den Arm in einen Hammerlock über, während sie gleichzeitig den Nacken ihrer Gegnerin mit dem Unterarm bearbeitet – eine perfekte Mischung aus Technik und Kraft. Roxanne muss sich auf den Rücken drehen, aber Dianna nutzt die Bewegung und geht direkt in einen Front Facelock über, wobei sie eng an Roxannes Seite bleibt und jeden Fluchtversuch im Keim erstickt.

 

Das Publikum beginnt zu applaudieren. Dianna lässt keinen Zentimeter Platz. Roxanne kann ihre rohe Kraft nicht zur Entfaltung bringen.

 

Luke Miller: „Wenn Dianna dich einmal zu Boden gebracht hat, bist du in ihrer Welt. Und in dieser Welt zählen nicht Muskeln, sondern Technik.“

 

Roxanne schafft es schließlich, mit bloßer Willenskraft in eine kniende Position zu kommen, aber Dianna zieht sie sofort wieder mit einem Side Headlock nach unten, diesmal in eine kontrollierte Bodensituation. Der Griff ist eng, das Atmen fällt Roxanne sichtbar schwer. Wieder greift sie nach Diannas Hand, will sich befreien – doch Dianna verändert fließend die Position und zementiert ihre Dominanz. Die Fans jubeln, der Respekt vor Diannas Fähigkeit, den Ring zu kontrollieren, ist deutlich zu spüren. Roxanne wirkt frustriert. Dianna zieht den Griff erneut fest, versucht, Roxanne in der Bodenlage zu kontrollieren – doch diesmal stemmt sich Chaykin mit einem wütenden Laut nach oben. Ihre Beine drücken sich durch, die Schultern rollen vor, und mit einem explosionsartigen Ruck hebt sie Dianna mit purer Gewalt an, obwohl diese weiter an Kopf und Arm klammert. Mit einem wuchtigen Schrei schleudert Roxanne ihre Gegnerin mit einem Back Body Drop zurück auf die Matte, dass der Ring erbebt.

 

Luke Miller: „Unglaublich, wie viel rohe Kraft Roxanne da in diesen Konter legt!“

 

Franky van Beuyten: „Aber sie musste da raus! Dianna hatte sie völlig entwaffnet, da war keine Luft mehr zum Atmen.“

 

Dianna federt hart auf dem Rücken auf, schüttelt kurz den Kopf, während Roxanne sich langsam aufrichtet – keuchend, aber mit einem Funkeln in den Augen. Auch Dianna schiebt sich in die Höhe, drückt sich mit einer Hand auf das Knie gestützt nach oben. Als beide wieder auf den Beinen sind, bleiben sie wie eingefroren voreinander stehen – ein neuer Staredown. Diesmal ist da mehr als bloßer Wettkampf. Da ist Anerkennung. Für die Härte. Für die Technik. Für die Gefahr, die jeweils von der anderen ausgeht.

 

Franky van Beuyten: „Da fließt jetzt ein anderer Strom durch die Halle – das ist Respekt. Vielleicht widerwillig. Aber spürbar.“

 

Luke Miller: „Sie wissen genau, was die andere kann. Dianna mit ihrem Ringerhirn, Roxanne mit der physischen Wucht. Das wird hier ein Kraftakt auf allen Ebenen.“

 

Die Kamera fängt die Gesichter ein: Dianna ruhig, aber fokussiert – Roxanne mit aufgerissenen Augen, bereit für den nächsten Angriff. In der Halle steigt die Spannung. Die Fans klatschen im Rhythmus, sie wissen, sie sehen hier einen Kampf auf absoluter Augenhöhe. Dianna beugt sich leicht vor, erwartet den nächsten Lock-Up – doch Roxanne geht plötzlich einen Schritt zurück und schleudert ohne Vorwarnung einen brutalen Forearm gegen Diannas Brustbein. Der dumpfe Einschlag hallt durch die Halle, und Dianna taumelt rückwärts, überrascht von der plötzlichen Härte.

 

Franky van Beuyten: „Da kommt kein klassischer Lock-Up mehr – Roxanne ist fertig mit Höflichkeiten!“

 

Luke Miller: „Sie hat gemerkt, dass sie im technischen Bereich das Nachsehen hat – also geht sie in ihre Welt: Rohe Gewalt!“

 

Roxanne stürmt hinterher und feuert den nächsten Forearm gegen Diannas Schulter, gefolgt von einem dritten direkt an den Halsansatz. Dianna wird zurück in die Seile gedrängt, kann sich kaum noch wehren, während Chaykin mit gnadenloser Präzision Schlag um Schlag abliefert. Referee Pierre Dubois geht dazwischen, zählt Roxanne energisch an, doch sie weicht erst bei Vier zurück, hebt die Hände – nur um sich sofort wieder in den Vorwärtsgang zu begeben. Dianna richtet sich mühsam auf, schüttelt sich, doch ein weiterer Forearm trifft sie seitlich am Kiefer und wirft sie beinahe wieder von den Beinen. Die Fans reagieren geteilt – Buhrufe, aber auch Bewunderung für Roxannes brutale Entschlossenheit.

 

Luke Miller: „Sie macht kurzen Prozess! Diese Forearms kommen wie aus der Kanone!“

 

Franky van Beuyten: „Und Dianna wankt...“

 

Mit einem wütenden Aufschrei hämmert Chaykin einen letzten Forearm mitten ins Gesicht – Dianna sackt auf ein Knie, während Roxanne triumphierend über ihr steht, den Blick provokant ins Publikum gerichtet. Die Härte hat das Match nun übernommen. Roxanne Chaykin packt Dianna, die noch auf einem Knie taumelt, am Nacken, zieht sie brutal nach oben und stößt sie mit voller Wucht gegen die Seile. Dianna federt zurück – und wird von Chaykin mit einem brutalen Sitout Spinebuster auf die Matte genagelt!

 

Franky van Beuyten: „BOOM! Spinebuster von Chaykin! Ein Einschlag passend zum Namen unseres PPVs!“

 

Luke Miller: „Sie nutzt jedes Kilo, das sie mehr auf die Waage bringt – und das spürt Dianna gerade ganz deutlich!“

 

Roxanne bleibt sofort zum Cover sitzen, drückt Diannas Schultern auf die Matte, greift das Bein:

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Dianna reißt die Schulter hoch, gerade noch rechtzeitig. Die Halle atmet auf. Roxanne schüttelt wütend den Kopf, rollt mit den Augen und wechselt unmittelbar in die nächste Phase. Sie zieht Dianna hoch – nur um sie gleich wieder nach vorn zu zwingen, mit einem festen Griff unter dem Kinn. Roxanne kniet sich auf Diannas Rücken, zieht die Arme über ihre Oberschenkel und setzt mit einer harten Bewegung den Camel Clutch an.

 

Luke Miller: „Oh nein. Jetzt macht sie’s richtig unangenehm. Camel Clutch. Sehr effektiv.“

 

Franky van Beuyten: „Und das Gewicht von Roxanne drückt voll auf die Wirbelsäule. Dianna ist hier regelrecht eingeklemmt!“

 

Roxanne zieht erbarmungslos an Diannas Kinn. Der Nacken der Titelträgerin wird stark überstreckt, ihre Gesichtszüge verzerren sich, Schweiß rinnt ihr die Stirn hinab, während sie gegen die eigene Körperhaltung ankämpft. Die Fans beginnen, sie anzufeuern, rhythmisches Klatschen erfüllt die Arena. Doch Roxanne lässt nicht locker. Im Gegenteil: Sie senkt sich noch tiefer in den Hold hinein, verlagert ihr Gewicht weiter nach hinten, um den Druck zu maximieren.

 

Franky van Beuyten: „Der Iron Sheik wäre stolz auf Roxanne!“

 

Luke Miller: „Und die grinst. Sie genießt das hier. Jede Sekunde davon.“

 

Die Kamera zoomt auf Diannas Gesicht – schmerzverzerrt, doch der Blick bleibt wach. Sie beginnt, mit dem rechten Knie zu wippen. Ein Zeichen: Sie lebt noch. Die Fans spüren es, das Klatschen wird lauter. Doch Roxanne zieht wieder an – Dianna schreit auf, bleibt aber im Hold. Der Camel Clutch sitzt. Und noch ist kein Ausweg in Sicht. Das Publikum klatscht im Takt, einige Fans springen auf, rufen lautstark Diannas Namen. Die ATHENA-Championesse beginnt zu zittern – die Arme angespannt, die Finger krallen sich in Roxannes Oberschenkel. Roxanne verlagert erneut das Gewicht zurück, will den Camel Clutch fester anziehen – doch da drückt sich Dianna mit einem markerschütternden Schrei auf die Knie.

 

Luke Miller: „Sie lebt! Sie lebt! Und sie stemmt sich hoch!“

 

Franky van Beuyten: „Das ist brutaler Siegeswille!“

 

Mit einem kraftvollen Ruck reißt Dianna Roxannes Arme von sich – sie ist frei! Die Halle explodiert. Doch Roxanne reagiert sofort, will Dianna am Arm zurückreißen – da stürzt sich Dianna mit letzter Kraft nach vorne und hämmert Roxanne mit einem SWINGING NECKBREAKER auf die Matte!

 

Franky van Beuyten: „AUS DEM NICHTS!“

 

Luke Miller: „Aber notwendig! Wenn sie sich nicht kurz Luft verschafft, wird das hier verdammt ungemütlich!“

 

Beide liegen keuchend am Boden. Dianna greift sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Rücken, atmet tief durch und rollt sich in Richtung Seile, wo sie sich langsam aufrichtet. Roxanne hält sich den Hinterkopf, schüttelt sich, während die Fans Dianna mit Sprechchören nach vorne peitschen.

 

Luke Miller: „Das war genau das, was Dianna gebraucht hat.“

 

Franky van Beuyten: „Jetzt hat sie wenigstens ein paar Sekunden zum Durchatmen. Und die braucht sie auch.“

 

Kaum hat sich Dianna an den Seilen aufgerichtet, rast Roxanne Chaykin heran wie ein wütender Stier und hämmert ihr die Schulter in den Bauch. Dianna wird zurück in die Ringecke geschleudert, ein lauter Aufprall hallt durch die Halle. Die Fans stöhnen auf – Roxanne nimmt Anlauf und bringt eine wuchtige Corner Lariat hinterher!

 

Franky van Beuyten: „Brutal. Die nutzt wirklich jedes Kilo und jeden Zentimeter Vorteil!“

 

Dianna torkelt aus der Ecke – Roxanne hebt sie in die Luft und hämmert sie mit einem wuchtigen Back Drop auf die Matte! Die Erschütterung geht durch den ganzen Ring – Roxanne rollt sich sofort über ihre Gegnerin, zieht das Bein an und zählt laut mit.

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Doch Dianna reißt die Schulter hoch!

 

Luke Miller: „…und das war schon ein knapper Two Count!“

 

Franky van Beuyten: „Dianna muss sich hier was einfallen lassen!“

 

Chaykin kniet sich über Dianna, packt sie am Nacken, zieht sie grob hoch – und schleudert sie mit voller Wucht per Body Slam erneut auf die Matte. Der Ring bebt – und wieder ist Roxanne sofort auf den Beinen, rennt in die Seile und bringt einen satten Elbow Drop direkt auf Diannas Brustkorb. Die Titelträgerin windet sich unter Schmerzen, doch Roxanne ist völlig in Rage. Sie bleibt dicht an ihrer Gegnerin dran und dominiert den Rhythmus nach Belieben.

 

Luke Miller: „Für diese totale Dominanz ist Roxanne bekannt…“

 

Roxanne Chaykin zieht Dianna rücksichtslos an den Haaren in die Ecke, rammt ihr noch zwei harte Forearms in den Nacken – dann setzt sie zur nächsten Großoffensive an. Mit einer Hand am Nacken, der anderen an der Hüfte packt sie Dianna und schiebt sie die Seile hoch. Schritt für Schritt zwingt sie die Titelverteidigerin auf das oberste Ringseil.

 

Franky van Beuyten: „Oh, jetzt wird’s gefährlich… Superplex-Ansatz! Da fliegt gleich das halbe Dach mit!“

 

Roxanne steigt mit nach oben, positioniert sich auf dem zweiten Seil, legt den Arm um Diannas Kopf – das Publikum hält den Atem an. Aber Dianna stemmt sich dagegen! Ein harter Schlag in die Rippen! Noch einer! Roxanne verliert das Gleichgewicht – da packt Dianna plötzlich zu und bringt sie mit einem gewaltigen Ruck aus dem Gleichgewicht!

 

Luke Miller: „Was?! Dianna kontert!“

 

Front Face Suplex vom obersten Seil! Roxanne kracht hart auf die Matte, das Publikum springt auf und Dianna berappelt sich auf dem obersten Seil!

 

Franky van Beuyten: „Halleluja, das war ein verdammter Rettungswurf aus dem Himmel!“

 

Dianna schnauft durch, richtet sich mit letzter Kraft auf – und springt ab! Ein krachender Diving Elbow Drop mitten ins Herz der Herausforderin! Sie bleibt auf Roxanne liegen, hakt das Bein ein und die Halle zählt mit.

 

ONE!

 

TWO!

 

THR..KICKOUT!

 

Luke Miller: „Das war so knapp, die Fans sind völlig aus dem Häuschen!“

 

Franky van Beuyten: „Aber das war ein ganz wichtiger Konter von Dianna – sie hat das Momentum wieder auf ihre Seite gezogen. Jetzt muss sie nachsetzen!“

 

Dianna schnauft schwer, blickt kurz ins Publikum – dann macht sie sich an die Arbeit. Mit einem gezielten Schlag trifft sie Roxanne am Kiefer, richtet sie vollständig auf und folgt mit einem sauberen European Uppercut, der Chaykin zurücktaumeln lässt. Dianna bleibt dran, whippt sie in die Seile und fängt sie mit einem perfekten Hip Toss ab, direkt übergehend in einen Armbar, den sie kurz hält, dann in einen Headlock übergeht und kontrolliert.

 

Franky van Beuyten: „Das ist die alte Dianna: Technisch präzise, sauber, kein unnötiger Schnickschnack. Wrestling pur!“

 

Luke Miller: „Und genau damit hat sie sich diesen Titel verdient.“

 

Roxanne rollt sich nach einiger Zeit heraus, aber Dianna fängt sie erneut ab, diesmal mit einem Snap Suplex. Sie dreht sich mit dem Schwung nach dem Aufprall weiter, wirft sich auf die Gegnerin, zieht das Bein zum Cover hoch:

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Die Halle tobt! Anfeuerungsrufe branden durch die Arena, während Dianna sich kurz aufrichtet und mit entschlossener Miene wieder hochkommt.

 

Luke Miller: „Das Momentum ist jetzt komplett bei Dianna. Und wenn Roxanne sich nicht bald etwas einfallen lässt, dann ist das hier ganz schnell vorbei.“

 

Franky van Beuyten: „Und das Publikum steht wie eine Wand hinter der Titelverteidigerin – das spürt sie, das treibt sie an!“

 

Dianna schüttelt den Kopf, atmet tief durch und packt sich Roxanne erneut. Mit einem präzisen Waist Lock hebt sie ihre Gegnerin aus, setzt zu einem sauberen German Suplex an – und hämmert sie mit perfekter Brücke auf die Matte.

 

ONE!

 

TWO!

 

KICKOUT!

 

Luke Miller: „Das war verdammt knapp! Ganz, ganz knapp!“

 

Franky van Beuyten: „Ich hätt’ schwören können, das war’s! Diese Brücke war wie aus dem Lehrbuch!“

 

Dianna richtet sich auf, wippt auf den Knien leicht nach vorn, die Stirn schweißnass, ihr Blick wandert direkt zu Pierre Dubois. Sie schüttelt erneut leicht den Kopf, breitet fragend die Arme aus und ruft etwas Unverständliches in Richtung des Referees. Doch Pierre Dubois bleibt ganz ruhig. Er zeigt zwei Finger, winkt die Diskussion resolut ab und macht eine energische Geste.

 

Luke Miller: „Und da ist wieder unser Petey, der Mann, der sich nicht reinreden lässt. Der Code of Contesting Conduct gilt auch für die Damen, Franky.“

 

Franky van Beuyten: „Na hoffentlich zählt er beim nächsten Versuch bis drei…“

 

Dianna verzieht kurz das Gesicht, klopft sich an die Oberschenkel, steht dann auf und verliert keine Zeit. Sie zieht Roxanne wieder hoch und schickt sie per Irish Whip in die Seile – doch was dann passiert, reißt das Publikum von den Sitzen! Roxanne kontert mit einer wuchtigen Lariat! Wie aus dem Nichts hämmert sie Dianna mit voller Wucht nieder, und beide liegen auf der Matte!

 

Luke Miller: „BOOM! Das kam aus dem Nichts!“

 

Franky van Beuyten: „Sie lebt noch! Sie lebt noch! Was für ein Lariat!“

 

Luke Miller: „Es geht hin und her, Wahnsinn! Genau das ist es, was ATHENA ausmacht – zwei Ausnahmeathletinnen, die sich absolut nichts schenken!“

 

Roxanne kriecht zur Seite, schnauft schwer, während Dianna sich langsam auf die Ellbogen stützt und sich die Brust hält. Die Halle tobt – die Fans feuern beide an. Die Spannung ist zum Zerreißen. Roxanne Chaykin ist jetzt wieder voll da – und sie hat Wut im Bauch. Kaum ist sie auf den Beinen, reißt sie Dianna mit beiden Händen hoch, hebt sie mühelos wie einen nassen Sack auf die Schulter – Running Powerslam! Sie bleibt direkt im Cover.

 

ONE!

 

TWO!

 

TH.. KICKOUT!

 

Dianna wirft die Schulter gerade noch nach oben. Die Fans atmen auf – und viele stehen jetzt auf den Sitzen.

 

Luke Miller: „Das war verdammt knapp! Das war Millimeterarbeit!“

 

Roxanne schnaubt, sieht ihren Gegnerin kurz an – dann springt sie auf, brüllt wütend Richtung Fans, zeigt mit dem Zeigefinger nach unten und packt sich Dianna mit einem Blick, der nichts Gutes verheißt. Sie zieht ihre Gegnerin mit einem Ruck hoch – am Nacken, ohne Rücksicht. Dianna wirkt geschwächt, taumelt leicht nach vorne, aber Roxanne hat sie längst sicher im Griff. Ein massiver Irish Whip in die Ringecke – Dianna knallt in die Polster, Brust voraus.

 

Franky van Beuyten: „Jetzt wird’s gefährlich. Jetzt ist sie in Roxannes Welt.“

 

Roxanne holt aus – und drischt ihr eine brutalen Clothesline in die Ecke. Dianna sackt kurz in sich zusammen, doch Chaykin hält sie aufrecht, um sie direkt wieder hochzuziehen. Sie packt sie sich an den Hüften, hebt sie aus – und kracht sie mit voller Kraft in der Mitte des Rings auf die Matte: POWERBOMB!!!

 

Ein Keuchen geht durchs Publikum, als Dianna aufschlägt.

 

Doch Roxanne lässt nicht los.

 

Sie zieht Dianna mit fließender Bewegung erneut hoch – ein Raunen geht durchs Publikum – und sie hebt sie erneut in die Höhe. Dianna strampelt kaum noch, ihr Körper wirkt schwer, aber Roxanne hat sie erneut sicher im Griff. Zweite Powerbomb! Dianna kracht erneut mit dem Rücken auf die Matte, der Ring erzittert. Das Publikum beginnt zu rufen – aber nicht vor Begeisterung. Es ist Sorge.

 

Luke Miller: „Oh Gott. Das ist… das ist übel.“

 

Franky van Beuyten: „Das ist die berüchtigte Powerbomb-Serie von Roxanne Chaykin! Wenn du da drin bist, gibt’s kein Entkommen!“

 

Chaykin hält den Griff, keuchend, mit Schweiß auf der Stirn, doch mit unverändert wildem Blick. Sie reißt Dianna noch ein drittes Mal hoch. Die Fans pfeifen, schreien, buhen – sie wissen, was jetzt kommt.

 

Roxanne hat Dianna erneut auf den Schultern.

 

DRITTE POWERBOMB!!!

 

Sie lässt sich mit voller Wucht fallen – Dianna knallt erneut auf die Matte, fast regungslos. Der Aufschlag ist heftig, laut, endgültig. Roxanne bleibt diesmal im Cover, lehnt sich schwer auf Diannas Brust, hakt das Bein ein. Die Kamera zoomt auf Diannas Gesicht, das kaum noch Regung zeigt.

 

Pierre Dubois kniet sich daneben.

 

„ONE!“

 

Die Halle hält den Atem an.

 

„TWO!“

 

Einige Fans fangen schon an zu schreien – ein unheilvolles Raunen.

 

„THR…“

KICKOUT!!!

 

Dianna reißt die Schulter in allerletzter Millisekunde hoch. Die Halle explodiert. Es ist kein einfacher Jubel – es ist ein Orkan aus Emotionen. Menschen springen auf, werfen Getränke in die Luft, schlagen sich ungläubig die Hände vors Gesicht.

 

Luke Miller: „WAS?! WAS?! NEIN! NEIN! NEIN! WIE?! WIE BITTE?!“

 

Franky van Beuyten: „SIE HAT AUSGEKICKT!! SIE HAT TATSÄCHLICH… AUSGEKICKT!! DAS IST NICHT MÖGLICH!!“

 

Pierre Dubois zeigt klar zwei Finger. Er schüttelt sofort den Kopf und wiederholt es laut gegenüber dem Zeitnehmer. Die Fans skandieren immer lauter den Namen der Titelverteidigerin. Roxanne Chaykin sitzt auf den Knien. Starrt auf Dianna hinunter. Ihr Gesicht ist eine Mischung aus Unglauben, Wut und fassungsloser Frustration. Sie reibt sich den Schweiß aus den Augen, schlägt sich mit der Faust aufs Knie. Ihre Brust hebt und senkt sich schnell, und man sieht, wie ihre Zähne sich zusammenpressen.

 

Franky van Beuyten: „Roxanne Chaykin hat ihr bestes Arsenal ausgepackt. Diese Serie hätte jede andere zerlegt. Aber Dianna ist keine wie jede andere. Die ist aus verdammtem Granit!“

 

Luke Miller: „Ich… ich hab keine Worte mehr. Das ist der Kampf ihres Lebens.“

 

Währenddessen bleibt Dianna regungslos liegen. Nur ein Arm bewegt sich langsam. Ihre Augen halb geöffnet, das Gesicht gezeichnet vom Kampf. Doch die Schulter war oben. Und die Halle weiß es. Sie brüllen weiter ihren Namen. Roxanne zieht Dianna wuchtig auf die Beine, schnauft schwer und bringt sich in Stellung – die Fans erkennen die Gefahr sofort. Die Arme der Titelverteidigerin werden hinter ihrem Rücken verschränkt, Roxanne geht tief in die Knie – sie will den „Triple B“ zeigen! Die Gory Bomb, die schon etliche Matches beendet hat.

 

Franky van Beuyten: „Wenn sie den durchbringt, ist das Ding vorbei! Triple B! Triple B im Anflug!“

 

Doch Dianna rührt sich. Sie stemmt die Beine in die Matte, verlagert in einer plötzlichen Bewegung ihren Körperschwerpunkt, verdreht sich mit letzter Kraft aus der gefährlichen Position. Roxanne wankt einen Schritt zurück, überrascht und aus dem Gleichgewicht – und da schlägt Dianna zu. Sie zieht Roxannes Arm mit einem Ruck zu sich heran, wirbelt sie mit einem wilden Zug nach unten – und zieht sie in einen blitzsauberen Armbar auf die Matte!

 

Ein Urschrei geht durch die Halle.

 

Luke Miller: „ARMBAR! ARMBAR!! SIE HAT IHN DRIN! SIE HAT DEN ARM!!“

 

Franky van Beuyten: „DAS GIBT’S NICHT! SIE HAT DEN ARMBAR AUS DEM NICHTS GEZAUBERT!“

 

Mit beiden Beinen fixiert Dianna den Körper ihrer Gegnerin, die völlig überrumpelt auf dem Rücken liegt – der linke Arm in der Falle, brutal durchgestreckt. Die Fans reißen die Arme in die Höhe, einige springen von den Sitzen, andere schreien sich die Kehle aus dem Leib. Pierre Dubois ist sofort unten, aber Roxanne beißt die Zähne zusammen, schüttelt den Kopf, schreit. Sie trommelt mit der freien Faust auf die Matte, ringt mit sich selbst, ihr Gesicht ist eine Maske aus Schmerz und Wut. Ihre Beine strampeln, suchen Halt, doch sie liegt zu weit weg vom rettenden Seil.

 

Luke Miller: „Sie ist in der Mitte des Rings! Sie ist GEFANGEN, Franky! Sie kommt da nicht raus!“

 

Franky van Beuyten: „Dianna hat es geschafft! Sie hat aus dem absoluten Nichts diese monströse Roxanne zu Boden gezwungen – und dieser verdammte Armbar sitzt!“

 

Die Kamera zoomt auf Roxannes Gesicht: Zusammengekniffene Augen, schmerzverzerrte Züge, das linke Bein klopft hektisch auf den Boden – doch es ist kein Tapout, es ist pure Verzweiflung. Die Zuschauer trommeln nun auf die Absperrungen, ein erneuter Sprechchor dröhnt durch die Halle.

 

Pierre Dubois fragt erneut nach der Aufgabe…

 

…doch Roxanne verneint vehement und schreit Petey an…

 

Dianna zieht noch einmal an.

 

Noch mal…

 

Und noch mal…

 

Roxanne wirft sich zur Seite, stemmt sich hoch – und Dianna rollt mit, hält den Griff perfekt. Wieder liegt Roxanne auf dem Rücken, diesmal mit dem Kopf Richtung Seil, aber sie ist noch zu weit entfernt. Zentimeter für Zentimeter kriecht sie mit der Hacke nach vorn, der Arm wird gestreckt bis zum Anschlag. Ihr Handgelenk zittert, der Bizeps ist überdehnt.

 

Franky van Beuyten: „Wenn sie nicht sofort rauskommt, reißt ihr da gleich was durch!“

 

Luke Miller: „Und sie ist kein Mensch, der einfach abklopft… aber selbst Roxanne Chaykin hat ihre Grenze!“

 

Dianna brüllt. Sie zieht.

 

Die Fans stehen. Alle. Voller Anspannung, die Kamera fährt einmal quer durch das Rund – alle Augen sind auf Roxannes ausgestreckte Hand gerichtet. Die Matte zittert unter den Trommelschlägen, den Füßen auf den Boden. Pierre Dubois kniet sich dichter heran. Dianna reißt die Hüften hoch, um noch mehr Druck auf den Ellenbogen zu geben.

 

Ein Moment, eingefroren in der Zeit.

 

...und doch: kein Tapout. Noch nicht. Aber Roxannes Bewegung wird langsamer. Ihr Arm beginnt zu sacken. Ihr freier Arm zuckt nicht mehr so hektisch. Ihr Gesicht… leerer. Ein Keuchen geht durch die Halle. Roxanne Chaykin liegt flach auf dem Rücken. Dianna hängt an ihrem Arm wie eine eiserne Kralle. Der Armbar sitzt fest. Ihre Zähne sind fletschend aufeinandergepresst, in den Augen keine Gnade, nur Schmerz. Pierre Dubois beugt sich vor, erneut die Frage.

 

Roxanne antwortet nicht.

 

Sie schreit.

 

Nicht vor Aufgabe. Sondern aus einem tiefen, animalischen Überlebenswillen heraus.

Ein Urschrei, roh und ungeschliffen, bricht aus ihr hervor – und in einem Moment, den niemand kommen sah, stemmt sie sich gegen alles, was sie runterzieht. Ihre Stiefel finden Halt. Der Arm, der kurz davor war zu reißen, wird durch schiere Willenskraft ignoriert. Und dann passiert das Unfassbare.

 

Sie steht auf.

 

Franky van Beuyten: „OH MEIN GOTT! SIE KOMMT HOCH! ROXANNE CHAYKIN KOMMT TATSÄCHLICH HOCH!!“

 

Luke Miller: „DAS IST WAHNSINN! ABSOLUTER WAHNSINN!“

 

Die Halle erstarrt – ein kollektives Einatmen. Dianna hängt noch immer an Roxannes Arm, hat die Beine verkreuzt, doch Chaykin hebt sie hoch wie einen Sandsack, als hätte sie nie Schmerzen gespürt. Die Zuschauer sind außer sich. Entsetzen, Staunen, schierer Unglaube. Roxannes Brust hebt und senkt sich wie ein Dampfkolben. Die Knie zittern. Aber sie hat Dianna in der Luft.

 

Sie will sie erneut in die Powerbomb-Position heben!

 

Luke Miller: „SIE WILL SIE ZERSCHMETTERN! DIANNA HÄNGT OBEN!“

 

Franky van Beuyten: „DAS KANN’S JETZT GEWESEN SEIN! DIANNA IST GELIEFERT!!“

 

Roxanne holt aus – doch in genau diesem Moment passiert noch etwas Unfassbares. Dianna löst die Beine und dreht sich in der Luft. Mit einer eleganten, blitzschnellen Bewegung gleitet sie seitlich herunter, rollt sich ab und landet auf beiden Füßen. Roxanne will reagieren – schleudert Dianna mit einem letzten Instinkt in die Seile – aber das ist der Fehler.

 

Dianna federt zurück, ihre Schultern tief, der Blick stur nach vorn – und dann explodiert sie!

 

Franky van Beuyten: „VENABULA SPEAR!!“

 

Luke Miller: „DAS IST DER SPEAR!! DIANNA KOMMT GEFLOGEN – ROXANNE KASSIERT DEN EINSCHLAG UND ZWAR VOLLE KANNE!!“

 

EIN DONNERSCHLAG. Der Aufprall lässt Roxanne nach hinten klappen wie eine Puppe. Dianna fällt auf sie, hakt das Bein ein. Pierre Dubois rutscht auf die Matte.

 

ONE!!

 

Die Fans springen auf.

 

TWO!!

 

Die Halle bebt.

 

THREE!!!

 

Die Ringglocke dröhnt. Die Fans EXPLODIEREN.

 

Sieger nach 23:11 Minuten via Pinfall und weiterhin ATHENA Champion: Dianna

 

 

Franky van Beuyten: „SIE HAT ES GESCHAFFT!! SIE HAT ES TATSÄCHLICH GESCHAFFT!!“

 

Luke Miller: „DIANNA VERTEIDIGT – NACH DIESEM IRREN MATCH – SIE BLEIBT TITELTRÄGERIN!!“

 

Pierre Dubois zeigt auf Dianna – noch immer schwer atmend auf der Matte – und ruft den Offiziellen herbei, der ihr den ATHENA Championship überreicht. Dianna reißt ihn nicht triumphal in die Höhe, sondern hält ihn an ihre Brust gedrückt, als würde sie ihn beschützen. Als wäre er Teil ihres Körpers. Roxanne Chaykin liegt am Boden. Regungslos. Die Augen geöffnet. Die Brust hebt sich, aber der Blick ist leer. Sie hat alles gegeben – alles.

 

Franky van Beuyten: „Das war mehr als ein Titelkampf. Das war ein Beweis, dass beide diesen Gürtel tragen könnten. Aber am Ende war es der Wille, der Glaube – und der verdammte Spear!“

 

Luke Miller: „Dianna ist die Titelträgerin, die ATHENA verdient hat. Und das hier war das Match, das beste Werbung für ATHENA geliefert hat und uns zugleich diesen wunderbaren Co-Main Event beschert hat!“

 

Roxanne Chaykin liegt noch immer flach auf dem Rücken, keuchend, schnaufend – der Blick zur Hallendecke gerichtet. Die Hände ballen sich zu Fäusten. Ihre Lippen formen Worte, die man nicht hören kann, doch jeder im Publikum weiß, was sie bedeuten. Langsam, ruckartig stemmt sie sich hoch. Zuerst auf die Ellbogen. Dann auf die Knie. Ihr Blick sucht die Siegerin – und trifft Dianna.

 

Die ist ebenfalls gezeichnet. Mit letzter Kraft hat sie diesen Kampf gewonnen. Sie hält sich an den Seilen, der Kopf gesenkt. Ein Offizieller reicht ihr den ATHENA Titelgürtel. Mit zitternden Fingern nimmt sie ihn entgegen – und plötzlich lodert die Musik los. „Metalwaves“ flutet die Halle. Die Fans stehen. Standing Ovations. Klatschen. Jubeln. Sprechchöre. Ein Meer aus stehenden Menschen feiert die Siegerin – doch inmitten dieses Ozeans steht auch eine Verliererin. Roxanne wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht. Ihre Züge sind hart, angespannt, ihr Blick flackert – wütend, gequält. Dann schüttelt sie den Kopf. Nicht zur Siegerin, sondern zu sich selbst.

 

Sie richtet sich ganz auf. Die Fans wissen nicht, was jetzt folgt. Doch Roxanne blickt noch einmal rüber zu Dianna… dann dreht sie sich abrupt um und zieht wortlos, aber sichtbar frustriert, aus dem Ring. Der Weg über die Rampe wird von Buh-Rufen und Beifall zugleich begleitet – nicht alle wollen sie gehen sehen. Doch Roxanne marschiert mit kantigem Schritt Richtung Backstage und verschwindet. Im Ring steht Dianna. Sie hebt langsam den Titelgürtel, diesmal über den Kopf. Ihre Knie zittern, der Schweiß tropft – doch der Ausdruck in ihrem Gesicht ist der einer Siegerin.

 

Franky van Beuyten: „Was. Für. Ein. Match. Ich… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das war eine Schlacht. Eine epische. Eine würdige. Eine, die wir nie vergessen werden.“

 

Luke Miller: „Roxanne Chaykin hat hier heute alles gezeigt, was sie ausmacht. Aber Dianna hat alles pariert und überlebt. Und das meine ich so, wie ich’s sage: Sie hat es überlebt.“

 

Franky van Beuyten: „Sie hat verdient verteidigt.“

 

Dianna steigt langsam auf das zweite Ringseil, der Gürtel noch immer in der Hand. Sie sieht in die Menge, sieht Menschen, die ihre Arme recken, Schilder schwenken, jubeln. „Metalwaves“ klingt langsam aus und das Bild dieser Siegerin wird bleiben.

 

Franky van Beuyten: „Meine Güte, Luke… was für ein Abend. Und jetzt – jetzt sind wir an diesem Punkt angekommen.“

 

Luke Miller: „Das große Finale des Full Force Titelturniers. Halo. Ghodirah. Zwei Männer, ein Ziel. Ein Gürtel.“

 

Die Kamera zeigt das gespannte Kommentatorenteam, dann folgt ein sanfter Schwenk auf die Rampe. Die Scheinwerfer beginnen zu tanzen, die Hallenlichter dimmen sich. Eine majestätisch-dramatische Musik setzt ein während aus dem Backstage-Bereich zwei RSW-Mitarbeiter in makellos weißen Anzügen erscheinen. Sie tragen eine offene Glasvitrine auf einem edlen, schwarzen Ständer, in der – perfekt ausgerichtet und poliert bis zur makellosen Spiegelung – der RSW Full Force Titel thront.

 

Die Kamera fängt das Licht ein, das sich in der goldenen Platte des Gürtels bricht. Die Halle verstummt beinahe ehrfürchtig, als die beiden würdevoll und synchron den Ständer langsam bis zur Ringseite tragen. Dort wartet bereits Referee Al Sheppard. Er nickt respektvoll und entnimmt den Gürtel mit beiden Händen.

 

Das Publikum beginnt zu jubeln, als Sheppard den Gürtel zunächst dem Publikum auf der Seite der Rampe präsentiert und sich dann in den Ring begibt. Dort dreht er sich in die Mitte und hebt den Full Force Title mit beiden Armen hoch – über seinen Kopf, im gleißenden Licht der Scheinwerfer. Die Fans springen von den Sitzen, Handylichter gehen an, Rufe hallen durch die Arena.

 

Franky van Beuyten: „Da ist er, Luke. Der Gürtel, den sich alle Titelträger hart erkämpfen mussten. Und gleich sehen wir, wer ihn nach der langen Pause als Erster wieder tragen wird.“

 

Luke Miller: „Wer das hier heute gewinnt, trägt sich für immer in die Geschichtsbücher ein.“

 

Die Halle verdunkelt sich. Grüne Stroboskoplichter zucken über das Publikum, dann fällt alles in tiefes Schwarz. Für einen Moment herrscht vollkommene Stille – fast ehrfürchtig. Dann setzt „Meanderthal“ von Torche ein und schallt zum dritten Mal an diesem Abend ohrenbetäubend aus den Boxen. Lew Anderson tritt hervor, ganz in schwarz, das Gesicht zu einer finsteren Maske verzogen. Langsam dreht er sich zur Einzugsrampe. Der Lichtkegel weitet sich und da steht er: GHODIRAH.

 

Franky van Beuyten: „Da kommt er. Der Gigant. Der Mann, der alles überrollt hat, was sich ihm in den Weg stellte.“

 

Luke Miller: „Er hat Phil Turner vernichtet. Er hat Drian Vanden bezwungen. Und jetzt… steht nur noch einer vor ihm.“

 

Der Marsch stoppt. Ghodirah steht nun am Apron. Ein kurzer Blick auf den Ring, dann schiebt er sich kraftvoll auf das Apron, betritt mit einem Schritt durch das oberste Seil den Ring und stellt sich in die Mitte. Die Halle bebt. Er reißt den Kopf nach oben, ein Urschrei hallt durch die Arena. Lew Anderson klatscht langsam. Ghodirah streckt die Arme zur Seite.

 

Kaum hat sich der Nachhall von Ghodirahs imposanter Präsenz gelegt, beginnt ein tiefes Gitarrensummen zu vibrieren. Die ersten verzerrten Klänge von „Full On“ von Toshi Iseda setzen ein. Ein einzelner Spot fällt auf den Eingangsbereich. Aus der Dunkelheit tritt eine massive Gestalt.

 

HALO.

 

1,91 Meter und 152 Kilogramm Entschlossenheit. Die breiten Schultern wirken wie ein Schutzschild. Der Kopf ist leicht gesenkt. Die Kamera fährt langsam an seinem Körper hoch: Kampfnarben, Tape um die Fäuste, kalter Blick.

 

Franky van Beuyten: „Das hier ist ein Krieger auf seinem Weg. Der Mann, den sie in Japan fürchteten und bewunderten und den niemand stoppen konnte…“

 

Luke Miller: „…und der jetzt nur noch einen Schritt vom Gold entfernt ist. Aber dieser Schritt führt nur über Ghodirah.“

 

Langsam setzt sich Halo in Bewegung. Die Kamera fängt einige Fans ein, die respektvoll aufstehen. Mit jedem Schritt wirkt Halo schwerer. Am Ring bleibt er stehen, senkt den Kopf. Dann schlägt er einmal mit der Faust gegen seine Brust. Er steigt in den Ring, stellt sich in die gegenüberliegende Ecke und die Musik bricht ab.

 

 

 

 

FULL FORCE CHAMPIONSHIP

Tournament Final

Singles Match – 1 Fall – No Time Limit

HALO -VS- GHODIRAH

Referee: Al Sheppard

 

 

 

 

Der Gong ist kaum verklungen, da fangen die Kameras den Moment in Großaufnahme ein. Zwei gewaltige Figuren. Zwei Titanen – und nur einer wird mit dem Titel nach Hause gehen. Ghodirah, noch leicht nach vorn gebeugt. Halo, breitbeinig, die Brust erhoben, ruhig. Sie gehen Schritt für Schritt aufeinander zu, bis sie sich Auge in Auge gegenüberstehen. Der Größenunterschied wird deutlich: Der große, massive Halo muss nach oben blicken zum Giganten.

 

Luke Miller: „Schau dir das an, Franky… ein Moment für die RSW-Geschichtsbücher.“

 

Das Publikum steht. Es ist ein Moment des Respekts. Halo sagt kein Wort. Aber er weicht nicht zurück. Nicht vor Ghodirah, nicht vor der Größe, nicht vor dem Moment. Ghodirah bleibt reglos, sein massiger Oberkörper hebt sich in tiefer Atmung.

 

Franky van Beuyten: „Die Spannung ist greifbar. Ich spüre sie hier. Die Halle ist wie elektrisiert!“

 

Dann ein Hauch Bewegung. Ghodirah hebt leicht die Arme. Halo bleibt stehen, unbeeindruckt. Ein kleiner Schritt zurück von Ghodirah, ein kurzes Neigen des Halses… er knackt die Schultern durch.

 

Luke Miller: „Was für ein Bild! Wenn das hier gleich losgeht, wird Vancouver beben!“

 

Plötzlich brüllt Lew Anderson seinem Schützling etwas zu. Die Worte sind nicht zu verstehen, doch Ghodirahs Reaktion lässt keinen Zweifel: Der Befehl war deutlich. Ghodirah stürmt vor, reißt den rechten Arm zum Lariat hoch – doch Halo fängt ihn ab! Ein Raunen geht durch die Halle. Die Wucht Ghodirahs prallt gegen Halos blockenden Arm – und Halo kontert sofort mit einem brutalen Schlag zum Kopf! Noch ein Schlag! Noch einer! Die Fans springen auf. Er trifft Ghodirah mit rechten und linken Haken, mit brachialer Präzision, und drängt ihn Stück für Stück zurück. Ghodirah taumelt nicht, aber er weicht, Zentimeter für Zentimeter, gegen seinen Willen.

 

Luke Miller: „Halo explodiert hier zu Beginn! Ich habe nicht damit gerechnet, aber der Mann ist wie entfesselt!“

 

Franky van Beuyten: „Er treibt Ghodirah in die Ecke!“

 

Mit einem letzten massiven Forearm rammt Halo seinen Gegner in die Ringecke, schnaubt, atmet tief durch – und presst dann seine Schulter in Ghodirahs Körper. Shoulderthrust. Und gleich noch mal! Der Dritte geht tief und raubt Ghodirah die Luft. Der Koloss bäumt sich kurz auf, doch Halo packt ihn und die Fans stehen nun komplett, ihre Begeisterung wird nur vom Referee unterbrochen, der die Attacke in der Ecke anzählt: Eins. Zwei. Drei. Vier. Halo reißt die Arme hoch, geht einen Schritt zurück und dann lässt er ihn los: den Urschrei aus voller Kehle.

 

Franky van Beuyten: „Das war ein verdammter Kriegsschrei!“

 

Luke Miller: „Halo ist hier nicht zum Spielen. Er ist gekommen, um sich diesen Titel zu holen – und er hat keine Angst vor Ghodirah! Lew Anderson guckt, als hätte man ihm den Kaffee ins Gesicht geschüttet!“

 

Ghodirah sackt in der Ringecke leicht zusammen, die Arme vor der Brust verschränkt. Halo stapft rückwärts in die Ringmitte, die Brust breit, bereit für den nächsten Angriff.

Die Halle tobt. Halo stürmt erneut mit purer Entschlossenheit los, der massige Körper wie eine Kanonenkugel – doch Ghodirah hebt blitzschnell das Knie an und trifft ihn mitten in der Vorwärtsbewegung hart in den Magen. Halos Oberkörper klappt nach vorn, der Schwung stoppt jäh, als wäre er gegen eine Wand geprallt.

 

Luke Miller: „Uff! Der Knee Lift hat gesessen – das bringt selbst einen Halo aus dem Takt!“

 

Franky van Beuyten: „Und Ghodirah nutzt es sofort aus!“

 

Kaum ist Halo nach vorn eingeknickt, hagelt es Schläge auf seinen Rücken. Wuchtige, beidhändige Schläge und Forearms, knallend, gezielt – Ghodirah hämmert nieder wie ein Vorschlaghammer. Jeder Treffer lässt Halo einen halben Schritt zurückweichen. Ghodirah treibt ihn wie ein Bulldozer bis in die gegenüberliegende Ecke. Dort packt er Halos Schädel mit beiden Pranken, reißt ihn nach oben – und dann kracht sein Ellbogen mit voller Wucht gegen Halos Stirn. Der Elbow Smash sitzt.

 

Luke Miller: „Das war wie ein Ziegelstein! Halo taumelt – aber steht noch!“

 

Franky van Beuyten: „Noch! Aber Ghodirah hat erst angefangen!“

 

Der Gigant schüttelt demonstrativ die Schultern, knackt die Gelenke, und positioniert sich neu – der nächste Angriff steht bevor. Halo hängt in der Ecke, schwer atmend, doch noch nicht gebrochen.

 

Ghodirah holt erneut zum Elbow Smash aus – ein mächtiger, kreisender Schwung, mit der klaren Absicht, Halo endgültig in der Ringecke zu zerschmettern. Doch Halo erkennt den Moment im letzten Augenblick. Mit einer geschmeidigen, fast instinktiven Bewegung duckt er sich unter dem Schlag hindurch, dreht sich zur Seite und nutzt Ghodirahs eigenes Momentum aus. Er greift den massigen Koloss und schleudert ihn mit purer Kraft in die gegenüberliegende Ecke. Ghodirah kracht mit voller Wucht in die Polster, das Gestänge bebt, die Seile zittern, die Fans springen auf.

 

Luke Miller: „Halo weicht aus – und jetzt dreht er den Spieß um!“

 

Franky van Beuyten: „Er schickt den Koloss in die Ecke! Jetzt wird zurückgezahlt!“

 

Halo verliert keine Sekunde. Noch bevor Ghodirah sich fangen kann, stürzt sich das Superschwergewicht auf ihn. Er hämmert ihm Schlag um Schlag in den Oberkörper. Rechte Faust, linke Faust, wieder eine Rechte – die Sequenz wird schneller, härter, kompromissloser. Die Brust des Giganten hebt und senkt sich unter dem Druck der Treffer, sein Gesicht verzieht sich, während Halos Angriffe tiefer und wütender werden. Dann holt Halo aus, lässt einen markerschütternden Urschrei los, und knallt dem Gegner eine Faust genau ins Gesicht. Ghodirahs Kopf wird zurückgeschleudert, sein Oberkörper sackt leicht ein, doch er fällt nicht. Er bleibt aufrecht – wankt, aber steht.

 

Und dann antwortet Ghodirah. Mit einem einzigen, klatschenden Schlag, der Halo quer durchs Gesicht trifft. Die Halle jault auf. Der Aufprall hallt wie ein Peitschenhieb durch die Arena. Halo weicht nicht zurück. Er geht einen halben Schritt zur Seite, schüttelt den Kopf – und antwortet mit einer Faust auf Ghodirahs Brustbein. Der Riese keucht, sein Blick wird finster. Es folgt die nächste Reaktion: eine linke Gerade von Ghodirah, dann ein Forearm, der Halo an der Schläfe trifft. Halo wankt, bleibt jedoch in Bewegung und feuert zurück – ein gezielter Back Elbow trifft Ghodirahs Wange, und der Gigant taumelt leicht.

 

Doch noch ist kein Ende in Sicht. Ghodirah packt Halo am Genick, zieht ihn zu sich heran und verpasst ihm einen der wohl lautesten Chops des Abends. Halos Körper bäumt sich auf, die Fans halten den Atem an – doch Halo feuert sich selbst wieder an. Mit einem plötzlichen Ruck stößt er sich ab, reißt seinen Kopf nach vorn und trifft Ghodirah mit einem massiven Headbutt mitten auf die Stirn. Beide Männer schwanken. Der Aufprall hat Wirkung gezeigt – auf beide.

 

Sie stehen sich nun wieder gegenüber. Schwer atmend. Verschwitzt. Der Brustkorb von beiden hebt und senkt sich schnell. Die Fäuste sind weiter geballt, die Körper sind gezeichnet, aber niemand geht zu Boden. Die Halle brennt lichterloh. In jeder Bewegung liegt Spannung, in jeder Sekunde die Erwartung auf den nächsten Schlag.

 

Luke Miller: „Das ist kein herkömmliches Match, das ist eine verdammte Schlacht!“

 

Franky van Beuyten: „Und das Publikum lebt jede Sekunde mit! Die Energie hier drin ist unfassbar!“

 

Mit glasigem Blick, aber ungebrochener Entschlossenheit blicken sich die beiden Kolosse an. Keiner weicht zurück. Halo reißt sich mit einem markerschütternden Urschrei aus dem Schlagabtausch, holt tief Luft, stürmt los und trifft Ghodirah mit einer brutalen Clothesline genau am Halsansatz. Die Wucht des Aufpralls lässt den massigen Körper des Riesen nach hinten schnellen, aber Halo hat so viel Schwung aufgebaut, dass auch er die Kontrolle verliert. Beide Körper prallen an die Seile, die sich weit nach außen dehnen, und im nächsten Augenblick fliegen sie in einem gewaltigen Absturz gemeinsam über das oberste Ringseil.

 

Wie in Zeitlupe kippen die beiden Kolosse übereinander, ehe sie mit einem donnernden Krachen auf dem Hallenboden aufschlagen. Die Fans springen auf, Schreie und Rufe durchbrechen das konsternierte Raunen in der Halle. Einige in den vorderen Reihen halten sich entsetzt die Hände vors Gesicht, andere reißen die Arme hoch, während die Kameras hektisch mitschwenken. Beide Wrestler liegen regungslos im Schein der Ringbeleuchtung.

 

Franky van Beuyten: „ER HAT IHN MITGENOMMEN! HALO UND GHODIRAH GEHEN ÜBER DAS SEIL!“

 

Luke Miller: „Unglaublich! Das ist Wahnsinn, was wir hier sehen!“

 

Referee Al Sheppard lehnt sich über das Seil und beginnt zu zählen, während Lew Anderson panisch um den Ring sprintet und seinen Schützling anfeuert. Doch noch bewegen sich beide nicht.

 

Franky van Beuyten: „Dieser Aufprall war wie ein Erdbeben, beide sind mitgenommen!“

 

Halo rollt sich schwerfällig auf die Knie, stützt sich mit einem Unterarm am Mattenboden ab und keucht tief durch. Der Applaus der Fans trägt ihn, dröhnt ihm ins Ohr, als er sich langsam, aber entschlossen wieder aufrichtet. Seine mächtigen Schultern heben und senken sich, der Blick ist glasig, aber fokussiert. Er greift Ghodirah an den Schultern, zieht ihn mit einem gewaltigen Ruck nach oben und schleudert ihn im nächsten Moment mit voller Kraft gegen das Absperrgitter.

 

Ein metallisches Krachen geht durch die Halle, als Ghodirahs Körper das Gitter trifft und sich kurz davor aufbäumt, ehe er dagegen zusammensackt. Die Fans direkt an der Barrikade weichen instinktiv zurück, während Halo einen Schritt nachsetzt, den Oberkörper nach vorne wirft und mit brutalen, stampfenden Tritten gegen Ghodirahs Brust und Bauch nachsetzt. Jeder Tritt hallt durch die Arena, begleitet von einem grollenden Raunen und dem rhythmischen Klatschen der Zuschauer.

 

Ghodirah versucht sich zu schützen, doch Halos Stiefel fahren immer wieder auf ihn nieder. Die Kameras fangen die Szene aus der Nähe ein, wie Halo sich mit einem knurrenden Laut über den keuchenden Körper des Riesen beugt und ihn mit beiden Händen an der Kehle packt, während Lew Anderson außer sich ist und lautstark auf den Ringrichter einredet.

 

Luke Miller: „Halo zeigt keine Gnade! Der Mann ist auf einer Mission, und die geht nur in eine Richtung: Full Force Titel!“

 

Franky van Beuyten: „Aber das ist Ghodirah! Der dominiert seit Wochen alles und jeden – und jetzt wird er hier gegen die Barrikade geprügelt?! Unglaublich, was Halo hier abreißt!“

 

Die Energie in der Halle kocht, das Publikum steht lärmend hinter Halo, der sich aufrichtet, ein letztes Mal aufstampft – und Ghodirah mit einem finalen Knee Strike gegen das Gitter schickt, bevor er wieder zum Ring blickt. Halo packt Ghodirah am Handgelenk und schleudert seinen Gegner im Whip-In gegen den Ringapron. Ein dumpfer Schlag hallt durch die Arena, als Ghodirahs massiger Rücken auf das harte Seilgeviert trifft. Der Aufprall lässt selbst den Ring leicht erbeben, und Ghodirah krümmt sich ächzend zur Seite, sichtlich angeschlagen. Ohne Zeit zu verlieren, greift Halo den taumelnden Koloss, stemmt ihn mit einem wuchtigen Ruck hoch und rollt ihn mit Mühe unter dem untersten Seil zurück in den Ring. Ghodirah bleibt auf der Matte liegen, keuchend, mit einem Arm nach dem Seil tastend – doch Halo ist schon wieder hinter ihm. Mit klarem Plan setzt er nach, hakt sich unter Ghodirahs mächtigen rechten Arm, zieht ihn zur Seite und legt sich mit seinem vollen Gewicht über den ausgestreckten Arm. Er zieht durch – und nimmt Ghodirah in einen tiefen Armbar! Die Fans reagieren lautstark, überrascht und begeistert zugleich. Halos Unterarme pressen sich um Ghodirahs Ellenbogengelenk, seine Beine umklammern den Arm fest, während er sich zur Seite neigt und ansetzt, den Druck zu maximieren.

 

Luke Miller: „Er geht auf den Arm! Halo hat den Armbar angesetzt! Und Ghodirah hängt fest!“

 

Ghodirah brüllt auf, wälzt sich, versucht seinen Arm zu befreien, doch Halos Griff sitzt bombenfest. Lew Anderson hämmert von außen auf die Matte und schreit Anweisungen, während Referee Al Sheppard in der Nähe bleibt und wiederholt nachfragt, ob Ghodirah aufgeben will. Doch der massige Riese schüttelt den Kopf, zischt vor Schmerz – und hängt weiter im Griff fest. Ghodirahs massiger Körper windet sich unter Schmerzen auf der Ringmatte. Die gewaltigen Schultern zittern, während Halo unbeirrt den Armbar durchzieht. Jeder Muskel in Halos Nacken ist angespannt, seine Zähne fest zusammengebissen. Er liegt quer über dem Arm seines Gegners, hat die Beine fest um den Ellbogen geschlungen und zieht erbarmungslos. Die Fans sind laut, gemischt aus Begeisterung und Schock über das Bild: Der furchteinflößende Ghodirah ist gefangen. Der Riese stöhnt schmerzhaft, die Züge seines Gesichts verzerren sich, während Lew Anderson draußen gegen die Ringmatte hämmert, als wolle er seinem Schützling Kraft einprügeln. Doch der muss sich selbst helfen. Langsam, Zentimeter für Zentimeter, stemmt sich Ghodirah mit seinem freien Arm hoch. Die Matte unter ihm bebt leicht. Er beißt die Zähne zusammen, presst sein Kinn auf die Brust und schiebt Richtung unteres Ringseil. Die langen Arme zittern, aber er kämpft sich vor.

 

Luke Miller: „Halo lässt nicht locker! Der wird diesen Armbar nicht aufgeben, bis das Seil ihn dazu zwingt!“

 

Ghodirahs Fingerspitzen tasten nach dem untersten Seil – zuerst scheitert er. Halo zieht gleichzeitig nach, rollt leicht mit, um den Abstand zu wahren. Aber der Koloss gibt nicht auf. Ein weiteres Aufbäumen. Der freie Arm streckt sich, er zittert, greift ins Leere – dann plötzlich: Kontakt. Die Finger umklammern das Seil! Al Sheppard signalisiert sofort den Rope Break. Halo aber zählt innerlich mit und lässt erst im letzten erlaubten Moment los. Ghodirah reißt den geschundenen Arm zu sich heran, rollt sich seitlich und hält sich die Schulter. Halo erhebt sich, atmet schwer und schaut mit einem Ausdruck reiner Entschlossenheit zu seinem Gegner.

 

Luke Miller: „Halo hat genau gewusst, wie lange er den Griff halten darf – er hat bis zur absoluten Grenze durchgezogen!“

 

Franky van Beuyten: „Und Ghodirah lebt noch! Aber dieser Arm – der ist jetzt ein Schwachpunkt, Luke! Und Halo weiß das!“

 

Die Kamera fängt Ghodirahs Gesicht ein: Schmerzverzerrt, aber in den Augen lodert weiter Feuer. Halo kniet derweil vor ihm, lässt die Schultern kreisen und schüttelt sich – bereit für den nächsten Schlagabtausch. Kaum hat sich Ghodirah in die Seile gerettet, ist Halo schon wieder bei ihm: Er greift sich erneut den lädierten linken Arm, dreht ihn in einen Wristlock hinein, schiebt die Schulter nach vorn und zieht den Unterarm mit aller Kraft nach unten, sodass Ghodirahs massive Oberkörpermuskulatur sich sichtbar verzieht. Der Gigant knurrt, seine Knie zittern leicht, doch Halo lässt nicht locker, setzt den Griff tiefer an, dreht ihn fester ein. Wieder dieser brutale Fokus auf das verletzte Gelenk. Doch dann, fast instinktiv, bäumt sich Ghodirah plötzlich auf – ein einziger gewaltiger Schrei begleitet die Bewegung. Mit einem Ruck stemmt er sich hoch, zieht seinen Körper durch den Hebel und schleudert Halo mit einem unkontrollierten, aber kraftvollen Schwung über sich hinweg. Halo rollt rückwärts ab, ist sofort wieder auf den Knien, doch da rauscht bereits der nächste Angriff heran. Mit der Rechten – der noch intakten Faust – drischt Ghodirah auf ihn ein. Ein klatschender Schlag gegen den Rücken, dann ein zweiter in Halos Nacken. Der Koloss brüllt förmlich mit jedem Treffer, kanalisiert seine Wut in jeden Schlag. Halo versucht aufzustehen, doch Ghodirah prügelt weiter – eine gewaltige Rechte trifft ihn an der Seite des Kopfes, dann eine schnelle, kurze Faust genau auf die Schulter.

 

Franky van Beuyten: „Jetzt kommt der Zorn durch! Der linke Arm ist vielleicht angegriffen, aber die Rechte schlägt noch wie ein Presslufthammer!“

 

Luke Miller: „Halo ist in Bedrängnis!“

 

Halo versucht, sich zu schützen, rollt sich halb zur Seite, doch Ghodirah setzt nach. Er zwingt Halo mit einem wuchtigen Stoß gegen den Rücken in die Ringecke, stützt sich mit der rechten Hand am mittleren Seil ab und hämmert mit kurzen, massiven Forearms auf Hals und Schulterpartie ein. Al Sheppard beginnt sofort zu zählen – eins, zwei, drei… bei vier lässt Ghodirah kurz ab und hebt die Arme, nur um dann mit einem tiefen Atemzug erneut auf Halo loszugehen. Doch der schafft es im letzten Moment, sich aus der Ecke zu rollen. Die Fans sind laut, ein grollendes Gemisch aus Staunen, Anspannung und Unterstützung für Halo, der sich am untersten Seil hochzieht und sich das Gesicht reibt, während Ghodirah langsam, schwer atmend, den Ring dominiert - der linke Arm zwar schlaff an der Seite hängend, aber der rechte noch immer gefährlich. Halo taumelt nach den schweren Treffern in der Ecke noch leicht, doch als Ghodirah ihn mit einem wilden Knee Lift zwischen die Seile hebt und regelrecht hinauskickt, fällt er schwer auf den Hallenboden. Das Raunen in der Halle wird lauter, als Ghodirah hinterhersteigt. Der Riese zieht Halo auf die Beine, Lew Anderson schreit Anweisungen von der Seite, doch Ghodirah hat nur eines im Sinn: diesen Kampf endgültig unter Kontrolle bringen. Er packt Halo mit einer Pranke am Hinterkopf, der rechte Arm zieht durch, schleudert ihn mit Anlauf in Richtung des Ringpfostens, doch Halo bremst mit aller Kraft ab, stemmt sich mit den Füßen gegen den Pfosten, dreht sich aus dem Griff. Ein Headbutt folgt. Dann noch einer. Halo lässt den Kopf krachen. Ghodirah wankt zurück, sein linker Arm hebt sich zum Schutz, doch Halo greift genau da zu. Ein blitzschneller Griff ans Handgelenk, ein harter Tritt in die Rippen, und dann zieht er den riesigen linken Arm des Kolosses hinter den Ringpfosten. Mit einem Urschrei zieht Halo so heftig, dass sich Ghodirahs Schulter verdreht, bevor die Wucht ihn ungebremst mit dem eigenen Arm voran gegen das kalte Metall krachen lässt, gefolgt von einem kollektiven Aufschrei der Zuschauer. Ghodirahs ganzer Körper bäumt sich nach hinten auf, er taumelt, hält sich sofort den Arm, während sein Gesicht schmerzverzerrt gen Hallendach zeigt.

 

Luke Miller: „Oh mein Gott! Hast du das gehört, Franky?! Das war Knochen auf Stahl!“

 

Halo bleibt draußen, schaut zu dem Giganten, der nun sichtbar angeschlagen ist. Ghodirah hält sich die Schulter, Lew Anderson schlägt wütend gegen die Ringmatte, während die Zuschauer aufspringen, klatschen, brüllen. Halo wirft einen kurzen Blick zum Referee im Ring – Al Sheppard ist bereits bei „6“ – und unterbricht das Zählen, indem er unter dem untersten Seil hindurch kurz in den Ring rollt und sofort wieder hinausgleitet. Kaum wieder draußen, packt Halo erneut entschlossen den linken Arm seines übermächtigen Gegners. Ghodirah hat sich halb aufgerichtet, den Rücken an die Absperrung gelehnt, sein Gesicht schmerzverzerrt, seine Finger zucken um den angeschlagenen Arm. Doch Halo denkt nicht daran, ihm Luft zu lassen. Mit einem wütenden Schrei reißt er Ghodirah wieder zum Ringpfosten, klemmt dessen linken Arm erbarmungslos hinter das kalte Metall – und zieht mit aller Kraft!

 

Ein weiteres Mal kracht es ohrenbetäubend, diesmal sogar noch dumpfer als zuvor. Ghodirahs massiger Körper bäumt sich nach hinten, sein Arm zuckt förmlich unter dem Einschlag, sein ganzer Körper windet sich reflexartig vom Schmerz durchzuckt. Er sinkt keuchend auf die Knie, der Mund weit offen, der Blick glasig.

 

Franky van Beuyten: „Das ist Wahnsinn! Halo nimmt diesen Arm auseinander wie eine Maschine! Ghodirah ist das erste Mal in ernsten Schwierigkeiten, Luke!“

 

Luke Miller: „Halo hat das Monster verwundet, aber kann er es auch erlegen?“

 

Halo packt entschlossen zu. Mit einem Arm greift er in Ghodirahs nasses, verschwitztes Haar, mit dem anderen unter den Kiefer – der gewaltige Kopf des Kolosses kippt leicht nach hinten, das Gesicht verzieht sich vor Schmerz. Doch bevor Ghodirah überhaupt reagieren kann, reißt ihn Halo mit einem kraftvollen Ruck nach oben, stemmt ihn halb auf die Beine, nimmt ein paar drängende Schritte Anlauf – und schleudert Ghodirah in einem einzigen brutalen Schwung mit dem Kopf voran gegen den Ringpfosten.

 

Ein metallisches KLONG durchschneidet das Stimmengewirr der Halle, als der Schädel des Giganten gegen den kalten Stahl schlägt. Ghodirahs gesamter Körper zuckt, seine Beine sacken weg – und dann fällt der Titan in sich zusammen wie ein gefällter Baum. Der Aufprall auf den dünnen Matten rund um den Ring ist wuchtig, fast schon beängstigend. Der Gigant liegt reglos da, sein Arm ausgestreckt. Die Fans brüllen – ein gewaltiger, wogender Lärmpegel baut sich auf, eine Mischung aus Ekstase und Erschrecken, Staunen und Anerkennung. Niemand hat erwartet, dass Ghodirah auf diese Weise fällt.

 

Franky van Beuyten: „ER HAT IHN GEFÄLLT! Halo hat den verdammten Ghodirah gefällt! Wie oft haben wir das in den letzten Monaten gesehen? Genau: NOCH NIE!“

 

Luke Miller: „Und das war keine Glücksaktion, Halo ist am Drücker!“

 

Lew Anderson taumelt entgeistert einige Schritte rückwärts, die Hände am Kopf, unfähig, in diesem Moment einzugreifen. Im Ring ist Referee Al Sheppard schon bei vier, doch Halo ist bereits wieder in Bewegung. Der Veteran greift Ghodirah mit beiden Händen unter den Armen, zieht mit aller Kraft an dem schweren Fleischberg – und das Publikum beginnt erstmals an diesem Abend, seinen Namen zu skandieren: „HA-LO! HA-LO! HA-LO!“

 

Der besungene Held greift sich den schlaffen Körper Ghodirahs und stemmt ihn mühsam vom Boden hoch. Die Masse des Giganten ist schwer, rutscht ihm beinahe durch die Finger – doch Halo hält dagegen, zerrt, hebt, stemmt und schiebt den blutenden Koloss unter den untersten Seilstrang zurück in den Ring. Ghodirahs Stirn ist offen - eine klaffende Platzwunde zieht sich quer über die rechte Schläfe, das Blut rinnt über sein Gesicht, tropft auf die Matte. Das Publikum schreit, als Halo sich am Apron hochzieht und mit einem wuchtigen Schritt wieder in den Ring steigt.

 

Franky van Beuyten: „Das ist Wahnsinn! Ghodirah blutet! Ghodirah ist am Boden – und Halo ist noch nicht fertig!“

 

Luke Miller: „Er riecht Blut, Franky!“

 

Halo richtet sich auf, keucht schwer, die Brust hebt und senkt sich im Rhythmus seines angestrengten Atems. Doch dann lässt er einen markerschütternden Urschrei los, greift sich Ghodirahs massiven, blutverschmierten Schädel und beginnt, den Giganten mit aller Kraft wieder auf die Beine zu ziehen. Die Halle steht. Ghodirah taumelt, halb aufrecht, die Beine weich, der Blick glasig. Dann greift Halo tief, hakt unter Ghodirahs rechten Oberschenkel, dann unter den linken Arm – und mit einem ohrenbetäubenden Aufschrei reißt er ihn in die Luft…

 

BODYYYYYSLAAAM!

 

Franky van Beuyten: „HALO SLAMMT DAS MONSTER!!“

 

Der Ring erbebt unter der Last. Ghodirah schlägt auf wie ein fallender Fels, der Einschlag schüttelt die Seile, Halo kniet sofort neben ihm und hakt energisch das Bein zum Cover ein!

 

ONE

 

TWO

 

THR.. KICKOUT!

 

Franky van Beuyten: „ZWEI! Nur zwei! Ghodirah ist noch nicht fertig!“

 

Luke Miller: „Ghodirah ist ein Monstrum. Aber Halo hat gerade das Unmögliche möglich gemacht und der Kampf ist noch lange nicht vorbei!“

 

Halo starrt mit geweiteten Augen zum Referee, atmet schwer. Er weiß: Das war nicht das Ende. Aber es war der Moment, in dem der Riese im Ring gefallen ist – zum ersten Mal in diesem Match. Halo kniet sich neben den am Boden liegenden Ghodirah und nimmt ihn in einen Side Headlock!

 

Franky van Beuyten: „Das ist schlau, Luke. Das ist richtig schlau! Halo weiß, dass Ghodirah durch den Blutverlust angeschlagen ist – und jetzt bringt er ihn nicht nur zum Keuchen, er nimmt ihm die Luft zum Denken!“

 

Luke Miller: „Und er gibt sich selbst damit eine Atempause. Das ist nicht nur Power, das ist Strategie. Das ist der Unterschied zwischen einem reinen Brawler… und einem Mann, der weiß, wann er nachsetzt und wann er durchatmen muss.“

 

Halos rechter Arm liegt fest um Ghodirahs Hals geschlungen. Sein Rücken ist durchgedrückt, die Beine fest in der Matte verankert – jeder Muskel angespannt, um maximalen Druck aufzubauen. Ghodirah liegt auf der Seite, sein Gesicht zur Kamera gewandt – blutverschmiert, schwer atmend, mit einem Ausdruck zwischen Entsetzen und Zorn. Die Halle bleibt laut, aber das Raunen verändert sich. Aus purem Geschrei wird eine fast ehrfürchtige Erwartung. Ghodirahs Arme bewegen sich träge. Der linke Arm – der verletzte – zuckt nur kurz, dann sinkt er wieder zu Boden. Halo zieht enger. Seine Zähne sind zusammengebissen, der Schweiß tropft ihm auf den Rücken des Giganten.

 

Franky van Beuyten: „Er hat ihn. Er hat ihn wirklich! Ghodirah ist im Niemandsland, Luke!“

 

Luke Miller: „Aber vergiss nicht – das ist Ghodirah. Der Kerl hat in den letzten Monaten alles zerstört, was sich ihm in den Weg gestellt hat.“

 

Langsam, Zentimeter für Zentimeter, beginnt Ghodirah, sich zu bewegen. Der Gigant stützt sich mit dem rechten Unterarm auf, der Kopf weiter im Griff Halos eingeklemmt. Verzweifelt beginnt er, sich aufzurichten – sein massiger Rücken hebt sich, die Hüften folgen, der Nacken spannt sich. Halo stemmt sich gegen die Bewegung, verlagert sein Gewicht, zerrt den Griff noch enger. Aber der Körper des Monsters bäumt sich weiter auf. Die Fans sehen es, sie brüllen, sie fordern Halo auf, den Griff zu halten – doch Ghodirah beginnt, sich auf die Knie zu drücken. Die linke Faust, noch schlaff, ballt sich langsam zur Faust. Die rechte Hand schiebt sich in die Matte und bringt ihn nach oben.

 

Luke Miller: „Er kommt hoch. Er kommt tatsächlich wieder hoch!“

 

Franky van Beuyten: „Halo muss alles geben – jeder Atemzug wird härter, jeder Moment kostet Kraft!“

 

Ghodirah steht nun halb aufrecht, Halo noch immer hinter ihm, den Arm um seinen Kopf, aber die Kontrolle beginnt zu schwinden. Der Riese schwankt, der Kopf wankt, aber er steht. Halo erkennt es, versucht, den Griff zu halten – doch Ghodirah ist wieder auf den Beinen und taumelt noch leicht, als Halo – angetrieben von der Wucht des Moments – den blutenden Koloss mit einem markerschütternden Schrei anbrüllt und in die gegenüberliegende Ringecke schleudert. Die Fans springen auf. Halos Körper spannt sich, sein Blick fokussiert nur das Ziel: Ein Spear in der Ecke, direkt in Ghodirahs Mitte. Mit einem explosiven Sprint schießt Halo los. Doch Ghodirah bewegt sich im allerletzten Moment. Der Riese zieht sich mit einem flüchtigen, schwankenden Schritt zur Seite. Halo hat keine Zeit mehr zu reagieren. Mit voller Geschwindigkeit schießt er durch den leeren Raum in der Ecke, zwischen dem zweiten und dritten Ringseil hindurch – und knallt brutal mit der Schulter und dem Kopf voraus gegen den harten Ringpfosten. Das metallische Scheppern, gefolgt von dem dumpfen Aufprall seines Körpers auf den Boden, lässt die ganze Halle in einem einzigen, panischen Aufschrei aufgehen.

 

Franky van Beuyten: „OH MEIN GOTT – HALO IST DURCH DAS SEIL GESCHOSSEN WIE EINE KANONENKUGEL UND VOLLES ROHR GEGEN DEN PFOSTEN!“

 

Luke Miller: „Das war ein Verkehrsunfall! Er ist mit voller Wucht mit dem Kopf voraus gegen den Stahl gerast!“

 

Halos Körper fällt wie ein nasser Sack nach draußen, seine Arme streifen beim Sturz noch das mittlere Seil, bevor er reglos auf den Matten vor dem Ring landet. Die Fans an der Absperrung klammern sich schockiert an ihre Sitzlehnen, manche stehen mit beiden Händen vor dem Gesicht da. Ghodirah lehnt schwer atmend in der Ringecke und schaut mit zusammengekniffenen Augen nach unten. Er stemmt sich auf die Beine, noch immer schwer mitgenommen. Doch als er ansetzt, um nach draußen zu gehen und Halo den Rest zu geben, folgt ein kurzer, knapper Zuruf von Lew Anderson und bringt ihn zum Stillstand. Der Manager steht mit verschränkten Armen am Ring, das Gesicht kalt und berechnend. Mit einer kleinen Geste tippt er sich an die Stirn und zeigt dann nach unten auf den Ringboden. Kein Risiko, ein Countout reicht und etwas Erholung tut sowieso bitter not.

 

Franky van Beuyten: „Lew Anderson ruft Ghodirah zurück. Der Mann denkt in Siegen, nicht in Spektakel!“

 

Luke Miller: „Er hat Recht, Franky. Ein Sieg ist ein Sieg – und wenn Halo da draußen liegenbleibt, ist Ghodirah Full Force Champion.“

 

Der Koloss nickt kurz, tritt zurück und stellt sich breitbeinig in die Mitte des Rings, die Hände auf die Knie gestützt. Draußen bleibt Halo reglos liegen, sein massiger Körper schwer atmend auf der Matte verteilt. Al Sheppard zählt bereits. Die Fans reagieren mit Unruhe, einige buhen, andere rufen Halos Namen. Die Zahl „FÜNF!“ hallt durch die Arena. Bei sechs schließlich ein erstes Zucken – Halos Arm bewegt sich. Dann hebt er den Kopf. Die Kameras zoomen heran: Seine Stirn ist aufgerissen, eine blutige Schneise zieht sich quer über das Gesicht. Die Wunde stammt vom Einschlag in den Ringpfosten – und das Blut vermischt sich mit Schweiß. Die Fans sehen es und fangen an zu toben.

 

Franky van Beuyten: „Er lebt noch! Halo lebt noch! Und… er blutet!“

 

Luke Miller: „Er wird ausgezählt, Franky! NEUN!“

 

Halo robbt sich Richtung Apron, packt mit zitternder Hand nach dem untersten Seil – und rollt sich im allerletzten Moment in den Ring zurück. Das Publikum steht, die Halle explodiert. Ghodirah wartet keine Sekunde. Kaum ist Halo mit der Schulter über die Ringkante gerutscht, hämmert der Gigant mit brachialen Tritten auf ihn ein. Jeder Kick trifft brutal in den Rücken und die Rippen. Halo versucht sich zu schützen, aber sein Körper reagiert noch langsam. Jeder Tritt ist ein Hammerschlag. Ghodirah holt aus, schnaubt und schreit unverständliche Worte in die Halle, während Al Sheppard dazwischen geht und versucht, Kontrolle zu wahren. Ghodirah reißt Halo grob auf die Beine, presst seinen blutenden Gegner gegen die Brust und hebt ihn mit einem animalischen Aufschrei zum Belly to Belly Suplex aus. Halos massiger Körper segelt quer durch den Ring und schlägt hart auf. Die Fans schreien entsetzt auf, als Ghodirah sich auf ihn wirft und das Bein zum Cover einklemmt. Al Sheppard zählt:

 

ONE!

 

TWO!

 

THR…KICKOUT!!!

 

Luke Miller: „HALO REISST DIE SCHULTER HOCH!!“

 

Doch Ghodirah gibt keine Sekunde Raum zum Luftholen. Er geht sofort wieder in die Offensive, kniet sich über Halo und hämmert mit wuchtigen Schlägen auf ihn ein. Rechte, linke, rechte – stumpf, zielgerichtet, kompromisslos. Die Matte färbt sich rot unter dem Kopf von Halo, das Blut tropft auf den Ringboden.

 

Luke Miller: „Halo ist der Erste, der Ghodirah je so zugesetzt hat – aber jetzt kriegt er jeden einzelnen Treffer doppelt zurück!“

 

Ghodirah stößt sich hoch, nimmt Anlauf in den Seilen und kommt mit voller Wucht zurück – brutale Clothesline, die Halo beinahe den Kopf abreißt. Der Koloss wischt sich das Blut aus dem Gesicht, schreit in die Halle und wirft sich erneut auf Halo – Cover!

 

ONE!

 

TWO!

 

THR…KICKOUT!!!

 

Halo hebt die Schulter in letzter Millisekunde, mit letzter Kraft, aber deutlich genug. Die Halle tobt. Ghodirah starrt Sheppard fassungslos an, Lew Anderson schlägt entnervt auf den Apron.

 

Franky van Beuyten: „Ich hab gedacht, das war’s!“

 

Luke Miller: „Der Wille von Halo ist nicht von dieser Welt!“

 

Ghodirah atmet schwer, das Blut rinnt ihm die Stirn hinab, als er Halo mit beiden Armen packt und anhebt – Ansatz zur Ghodirannihilation. Das Publikum springt auf. Doch Halo stemmt sich dagegen, reißt sich mit allerletzter Kraft frei, windet sich hinter den massiven Körper des Giganten, greift um den Hals – POOL OF AGONY! Die Zuschauer explodieren, als er die Tazmission ansetzt, der bislang jeden Gegner zur Aufgabe gezwungen hat.

 

Franky van Beuyten: „POOL OF AGONY! HALO HAT IHN! HALO HAT IHN!“

 

Der Koloss wankt – kurz nur, denn dann stürmt los und plättet Halo mit voller Wucht in der Ringecke. Ein dumpfer Aufschrei geht durch die Arena, als Halos Rücken die Polster trifft und der Griff aufplatzt. Halo taumelt nach vorne… direkt in Ghodirahs Arme.

 

GHODIRANNIHILATION!!

 

Halos Körper klappt nach dem Black Hole Slam reglos zusammen. Ghodirah wirft sich auf ihn, hakt das Bein ein, das Publikum brüllt durcheinander:

 

ONE!

 

TWO!

 

THREE!!!

 

Sieger nach 25:09 Minuten via Pinfall: Ghodirah

 

 

Die Ringglocke hämmert – Ghodirah hat es geschafft!

 

Franky van Beuyten: „GHODIRAH! GHODIRAH IST DER CHAMPION! ER IST DER NEUE FULL FORCE CHAMPION!“

 

Luke Miller: „WAS FÜR EIN FINALE! ER HAT ES GESCHAFFT! DURCH DIE HÖLLE – UND DIE HÖLLE HATTE EINEN NAMEN: HALO!!!“

 

Die Fans stehen. Einige schreien, andere halten sich die Köpfe, viele buhen – doch alle wissen: Sie haben gerade im wahrsten Sinne des Wortes etwas Gigantisches gesehen. Al Sheppard hebt den Full Force Gürtel hoch und überreicht ihn dem neuen Titelträger. Der Titel funkelt unter dem Licht, während Ghodirah, völlig am Ende, am Boden kniet – das Gesicht blutüberströmt, der Brustkorb hebt und senkt sich schwer. Lew Anderson brüllt ekstatisch von draußen und hämmert gegen die Ringmatte. Ghodirah reißt den Gürtel mit letzter Kraft in die Höhe.

 

Franky van Beuyten: „Das ist eine Krönung nach einem Massaker!“

 

Luke Miller: „Und Halo… HALO IST WIEDER AUF DEN BEINEN!“

 

Langsam, mühsam richtet sich Halo auf. Auch sein Gesicht ist blutverschmiert, das rechte Auge fast zugeschwollen. Doch er steht. Und er blickt Ghodirah an. Ein erschöpftes, tiefes, vielsagendes Nicken vom einen Titan zum anderen.

 

Franky van Beuyten: „Zwei Monster, eine epische Schlacht. Und heute… hat Ghodirah gewonnen.“

 

Halo steht noch einen Moment da. Er wischt sich das Blut aus dem Gesicht, blickt in die tosende Menge und der Applaus für ihn wird lauter.

 

Luke Miller: „Er hat verloren… aber er geht nicht geschlagen. Halo geht erhobenen Hauptes.“

 

Langsam, mit letzter Kraft, steigt Halo aus dem Ring. Die Zuschauer an der Rampe klopfen ihm auf die Schulter, einige rufen seinen Namen. Er bleibt noch einmal kurz stehen, dreht sich um, schaut ein letztes Mal auf den Ring und nickt. Dann geht er. In diesem Moment stürmt Lew Anderson in den Ring. Der Manager strahlt wie nie zuvor. Er reißt seinem Schützling den Arm in die Höhe, als wolle er die ganze Welt daran erinnern, dass Ghodirah jetzt der Champion ist.

 

Franky van Beuyten: „Und jetzt… ja, jetzt übernimmt Lew Anderson.“

 

Anderson zeigt mit ausgestrecktem Finger auf den Titel, hämmert sich auf die Brust und ruft etwas Richtung Hardcam, während Ghodirah keuchend, aber mit dem Gürtel über der Schulter in der Mitte des Rings steht. Nach einem erneuten Durchatmen reckt er den Gürtel mit beiden Händen in die Höhe und die Kamera zoomt an den blutüberlaufenen neuen Full Force Champion heran.

 

Franky van Beuyten: „Was für ein Match! Was für eine Show! RSW Full Force Impact 2015 geht zu Ende und wird uns noch lange in Erinnerung blei…“

 

Harte Gitarren-Riffs setzen ein, auf der Videoleinwand erscheint plötzlich dieses Logo:

In the ring, he stands tall,

Andy Menace, hear the call,

Damage King of our night,

Fighting hard, feel the might.

Biker dreams and roaring pride,

Full Force Champion, won't hide,

Ruling all with iron fist,

In his chest, the fire persists.

 

Franky van Beuyten: „ANDY MENACE IST ZURÜCK!“

 

Luke Miller: „Das ist unglaublich! Ist er das wirklich?“

 

Master of the chaos, hear the sound,

In this battle never backing down.

 

Unter dem Jubel der Fans erscheint der Damage King auf der Stage, als er gerade aus dem Backstage-Bereich

geschritten ist.

 

Luke Miller: „ER IST ES!“

 

Franky van Beuyten. „Und er sieht aus als wäre er in Top Form!“

 

Menace bleibt kurz stehen, genießt den Jubel und grinst breit. Er ist heute ganz typisch in Lederjacke, schwarzem Shirt mit seinem Logo, blauer Jeans und schwarzen Boots gekleidet.

 

Franky van Beuyten: „Er hat sich ein Mikro mitgebracht, wir können davon ausgehen, dass er uns etwas zu sagen hat.“

 

Under the lights, spirits rise,

Fists of fury, he defies,

Steel and sweat, a warrior's grind,

In every clash, his legend’s defined.

 

Der Damage King blickt um sich, schaut ins Publikum, jemand wirft ihm ein Bier zu, welches er auch sogleich öffnet.

 

Master of destruction, his battle cry,

With every victory, he reaches the sky,

Fearless and bold, he's breaking the chains,

In the heart of the storm, forever he reigns.

 

Menace: „GHODIRAH!“

 

Menaces Entrance Musik wird abrupt gestoppt. Das Monster, welches auf diesen Namen hört, schaut nur regungslos in Richtung des Damage Kings.

 

Menace: „Nice to meet you! Cheers!“

 

Der Master of Destruction hebt seine Bierflasche hoch zum Gruß, bevor er sie mit einem Zug in sich hinein schüttet und anschließend achtlos zu Boden wirft. Doch auch diese Geste scheint Ghodirah kalt zu lassen.

 

Menace: „Wer hätte das gedacht? Da haben ein paar Grabräuber zu tief gegraben und diesen Zombie da zurück ins Reich der Lebenden gebracht!“

 

Menace grinst, die Fans lachen und jubeln, doch Ghodirah verzieht keine Miene.

 

Franky van Beuten: „Ich glaube kaum, dass Ghodirah sich gerne als Zombie bezeichnen lässt.“

 

Menace hat diesen Moment sehr genossen, doch nun legt er aus sicherer Entfernung von der Rampe aus nach:

„Und da steht er nun. Ghodirah, der neue Full Force Champion!“

 

Menace steckt das Mikro kurz in seine Tasche, nickt erst anerkennend, klatscht dann aber abfällig Applaus und fügt hinzu:

„Genieße diesen Moment, so lange wie ich ihn dir lasse… Du magst zwar jeden, der dir auf dem Weg zu diesem Titel in den Weg gestellt wurde, ohne Gnade besiegt haben, doch jetzt ist der König zurückgekehrt …

..und DU HAST KEIN ANRECHT AUF MEINEN THRON!“

 

Die Fans jubeln wieder laut, der Deutsche hat sie fest hinter sich.

 

Menace: „Wie du weißt, kenne ich mich bestens mit Fakten aus. Doch auch diese tollen Menschen hier in Vancouver wissen, was Fakt ist! So stelle ich euch die Frage:

WHO BRINGS THE DAMAGE!?

 

Und die Fans rufen: „ANDY MENACE!“

 

Menace: „Verdammt richtig! Und Ghodirah… Du magst ein 2 Meter Monster sein, doch auch Monster haben Angst… Und alle wissen es genau! "FEEL THE FEAR!“

 

Und die Fans vollenden mit: „MENACE IS HERE!"

 

Wieder jubeln die Fans laut und der Damage King scheint sehr zufrieden mit den Reaktionen des Publikums zu sein. Der sichtlich doch abgekämpfte Ghodirah blieb derweil relativ gelassen und sieht Lew Anderson mit einem “Bring das in Ordnung!” Blick an.
Anderson indessen beschwichtigt und schaut etwas angefressen zu Menace.

 

Menace: „Nun, da ich wieder hier bin und mein Anrecht auf den Thron für mich beanspruche, ist es klar, dass ich

wieder FULL FORCE CHAMPION werde, wenn ich mir diesen Gürtel bald zum dritten Mal umschnallen darf, nachdem ich dein hässliches Gesicht zurück in das Grab, aus dem du gekrochen bist, eingestampft habe!“

 

Die Fans jubeln wieder, Ghodirah ist aber auch gar nicht zu beeindrucken.

 

Menace: „So höre mir gut zu, Ghodirah!“

 

Ob er dies wirklich tut ist schwer zu sagen, doch er scheint hinzuschauen.

 

Menace: „Als Damage King brauche ich nicht nur meinen Thron zurück, sondern auch meine Krone! So sage ich es dir heute ein und für alle mal:

CROWN THE KING OR I BREAK YOUR CHIN!“

 

Die Fans jubeln wieder. Natürlich möchten sie sehen, wie Andy Menace dem ungeschlagenen Ghodirah den Brütal

Stunner verpasst und sich somit den Full Force Title zurück schnappt!

 

Menace: „Also geb mir das Match oder ich mache meine Drohung wahr! Und niemand entkommt dem Master of

Destruction, denn THAT´S A FACT!!!“

 

Menace wirft das Mikro auf die Rampe und zeigt Ghodirah den ausgestreckten Mittelfinger. Doch auch das lässt das Monster kalt, während Lew Anderson schwer hörbare Worte zu Menace richtet und dabei auf den Full Force Title über Ghodirahs Schulter deutet.

 

Luke Miller: „Wir haben heute echt alles erlebt, ein unglaubliches Turnierfinale mit dem neuen Champion Ghodirah und zuvor zwei intensiven Halbfinals. Ein dramatisches und fantastisches Rematch um den ATHENA Titel mit einer siegreichen Dianna und ein episches Triple Threat Match für die Ewigkeit, in dem Duran Arlington den Titel gegen seine erbitterten Widersacher verteidigen konnte. Und als wäre das alles nicht genug gewesen, kehrt nun auch noch der ehemalige Full Force Champion Andy Menace zurück und mischt sich direkt ins Full Force Titelrennen ein. Es gibt eine Menge aufzuarbeiten bei Hard Wired!“

 

Franky van Beuyten: „Und mit den Bildern des neuen Full Force Champions verabschieden wir uns und sehen uns wie gewohnt wieder - bei Hard Wired!“

 

 

 

(c) Rising Star Wrestling 2015
Executive Producers: Voight-Kampff & McGreenwood